Test LG 28MQ780: Innovativer Dual-Monitor
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Technik

Betriebsgeräusch

Wir haben beim LG 28MQ780 keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.

Stromverbrauch

Hersteller Gemessen
Betrieb maximal 190 W 37,7 W
Betrieb typisch k. A.
140 cd/m² k. A. 24,7 W
Betrieb minimal k.A. 19,1 W
Energiespar­modus (Standby) 0,5 W < 0,5 W
Ausgeschaltet (Soft Off) 0,3 W < 0,3 W
Ausgeschaltet (Netzschalter)

Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)

LG nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 190 Watt. In der maximalen Helligkeitsstufe messen wir allerdings nur 37,7 Watt. Selbst bei maximaler Ausnützung des USB-C-Anschlusses zur Stromversorgung externer Geräte (90 Watt) scheint uns der Wert des Herstellers kaum erreichbar.

Auch im Standby bzw. im Soft-off verhält sich der LG 28MQ780 vorbildlich. Allerdings benötigt er 1 bis 2 Minuten nach dem Ausschalten, bis er diese Werte erreicht. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, besitzt der Proband nicht.

Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 24,7 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu ausgezeichneten 1,4 cd/W. Mit einem echten Dual-Monitor-Setup wäre so ein niedriger Strombedarf niemals zu erreichen.

Anschlüsse

Der LG 28MQ780 verfügt über moderne Anschlüsse, die alle aktuellen digitalen Signalquellen abdecken: 1 x DisplayPort (1.4), 2 x HDMI (2.0), 1 x USB-C (DP-Alternate-Modus in Version 1.4 und max. 90 Watt Ladeleistung). Ferner sind ein USB-3.0-Upstream-Eingang mit zwei Downstream-Ports und ein Kopfhörer-Ausgang vorhanden.

Angesichts der Dual-Monitor-Funktion wäre allerdings noch ein weiterer DP-Eingang wünschenswert gewesen.

Anschlüsse des LG 28MQ780
Anschlüsse

Bedienung

Bei der Bedienung setzt der LG 28MQ780 auf das bewährte Joystick-Konzept mit nur einer Taste. Der Joystick ist etwas nach hinten versetzt und von vorn praktisch unsichtbar. Auf Wunsch kann im Betrieb eine dezente LED-Beleuchtung aktiviert werden, sodass die Taste auch im Dunkeln leicht zu finden ist. Die Bedienung mit dem Joystick-Button ist intuitiv, und durch die zentrierte Anordnung bleibt selbst bei der Betätigung ein lästiges Display-Gewackel weitgehend aus.

Komfortable Bedienung über beleuchtbare Joystick-Taste
Komfortable Bedienung über beleuchtbare Joystick-Taste

OSD

Das OSD von LG haben wir bereits in vielen Tests gelobt. Der erste Tastendruck führt zu einer Schnellauswahl, mit der sich wichtige Einstellungen direkt aufrufen lassen. Bewegt man die Taste statt des initialen Drucks nach links oder rechts, lässt sich ferner die Lautstärke direkt regeln.

Mangels eines Handbuchs verzichten wir hier auf detaillierte Screenshots. Wer sich das OSD von LG ausführlicher anschauen möchte, wird beispielsweise im Test zum LG 27UK850-W fündig.

Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: Anwender
Helligkeit: 100
Kontrast: 70
Gamma: Modus 2
Farbtemperatur: Benutzer
RGB: 50/50/50
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Schnell

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graustufen machen beim LG 28MQ780 auf Anhieb einen sehr guten Eindruck. Sie wirken völlig neutral und sehen auch auf beiden Seiten identisch aus. Die hellsten Stufen sind vollständig zu erkennen, die dunkelsten sogar bis einschließlich Stufe 3. Die Differenzierung gelingt hier ungewöhnlich gut.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des LG 28MQ780
Graustufen

Auch die Blickwinkelneutralität kann bereits bei den Graustufen überzeugen. Selbst bei extremeren Blickwinkeln kommt es kaum zu Farbtemperatur-Veränderungen. Es ist zwar der übliche IPS-Glow-Effekt zu beobachten, der aber selbst in den dunklen Bereichen nur minimal zu Zeichnungsverlusten führt.

Farbschimmer und Banding-Effekte sind selbst in feinen Grauverläufen nicht zu beobachten. Farb- und Grauverläufe werden sehr fließend dargestellt.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Bei mittigem Betrachtungswinkel sieht man nur in den Ecken leichte Aufhellungen, die überwiegend durch den Blickwinkel zu den Rändern hin bedingt sind. Bei lotrechter Betrachtung der entsprechenden Stelle verschwinden sie praktisch vollständig.

Echte Randeinstrahlungen konnten wir nirgendwo feststellen, obwohl das Display hier in Werkseinstellungen auf der maximalen Helligkeitsstufe eingestellt ist. Für ein nicht speziell als Grafikmonitor ausgewiesenes Gerät schneidet der LG 28MQ780 hier also ausgesprochen gut ab.

Die Abbildung mit der verlängerten Belichtung offenbart allerdings etwas, das sogar mit freiem Auge sichtbar ist: So ganz gleichmäßig ist das Schwarzbild auch in der Mitte nicht. Irgendwie sieht die gesamte Display-Fläche etwas „wolkig“ aus.

Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt horizontal
Glow-Effekt von schräg oben
Glow-Effekt von schräg oben

Weicht man stärker von der mittigen Sitzposition ab, kommt es zu der typischen Aufhellung des gesamten Displays. Die Aufhellung fällt hier aber eher unterdurchschnittlich aus. Am stärksten ist der IPS-Glow-Effekt bei Blickwinkeln von schräg oben zu sehen. Die Aufhellung bleibt dabei aber unabhängig von der Blickrichtung farbneutral.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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