Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance
8/8

DVD und Video

Der LG 32GQ950-B wartet mit zwei HDMI-Schnittstellen auf, an denen HD-Zuspieler wie BD-Player, Spielkonsolen oder HD-Receiver angeschlossen werden können. Bei belegtem Kopfhörerausgang wird der Ton direkt daran weitergeleitet.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Ab Werk ist unter „Eingang -> Seitenverhältnis“ die Option „Vollbild“ aktiviert. Material in Full HD und 720p wird bildschirmfüllend und unverzerrt dargestellt. SD-Material wird auf die volle Panel-Höhe skaliert und mit Balken links und rechts ebenfalls unverzerrt angezeigt. Nebenher werden noch die Optionen „Original“ und „Just Scan“ unter der Einstellung „Seitenverhältnis“ angeboten. Während sich die letztgenannte Option auch bei fremden Seitenverhältnissen nicht aktivieren lässt und permanent ausgegraut bleibt, zeigt „Original“ nach wie vor eine skalierte und bildschirmfüllende Anzeige.

Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale angenommen werden. In der Praxis wird Material in 1080i richtig erkannt, und ein Benachrichtigungsfenster informiert darüber, dass die Auflösung auf „Progressiv“ geändert werden sollte. Dennoch konnten wir keinerlei Zittern beobachten. Ein Deinterlacer wurde aber nicht verbaut, da der Test von Halbbildfolgen in ungeradem Verhältnis mit Zeilenflimmern und einem starken Moiré-Effekt einhergeht.

Der LG 32GQ950-B meldet ungünstige Auflösungen über ein Pop-up-Fenster
Der LG 32GQ950-B meldet ungünstige Auflösungen über ein Pop-up-Fenster

Für etwas Popcorn-Feeling sorgt ein 24-Hz-Support. DVDs werden bei 50 Hz angezeigt.

Farbmodelle und Signallevel

Der LG 32GQ950-B verarbeitet am HDMI-Eingang digitale RGB- und YCbCr-Signale. Erstgenannte sollten den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Während der Zuspielung über einen externen Player muss das Signal daher geeignet gespreizt werden. Dies funktioniert direkt, und es wird der eingeschränkte Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) genutzt. So erhält man richtige Weiß- und Schwarzwerte. Wenn dies einmal nicht funktioniert, bietet das OSD-Menü unter „Bildanpassung -> Schwarzwert“ die Optionen „Hoch“ und „Tief“ an.

Bewertung

4.3

(GUT)

Fazit

In der Front setzt der LG 32GQ950-B nach wie vor auf Understatement, und auch die Bedieneinheit in Form des Fünf-Wege-Joysticks ist noch immer mittig unterhalb des Rahmens zu finden. Auf der Rückseite erfindet sich der Hersteller aber designtechnisch komplett neu und setzt einen innovativen Materialmix ein, der die Rückwand spiegelnd erscheinen lässt, obwohl deutlich das Hintergrundmuster zu erfühlen ist. Farblich hat sich LG für ein Mittelgrau mit einem Stich ins Violette entschieden. Auch die Effektbeleuchtung wurde neu gestaltet und zeigt sich in Form eines Hexagons, das seitlich von zwei LED-Streifen eingefasst wird. Natürlich ist Design immer auch eine persönliche Frage, doch für unser Empfinden ist der LG 32GQ950-B sehr gut gelungen und richtig schön anzusehen. Verarbeitungstechnisch befindet sich das Display ebenfalls auf allerhöchstem Niveau. Ergonomisch fehlt einzig der Swivel-Modus, was allerdings schon bei seinen Vorgängern der Fall war.

Das Nano-IPS-Panel sorgt direkt für ein sehr farbenfrohes Bild, das bereits ab Werk mit einer Abdeckung von 97 % des DCI-P3-Farbraums daherkommt. So sind farbverbindliche Arbeiten in diesem Farbraum bereits unkalibriert möglich. Wer sich eher im sRGB-Farbraum aufhält und über keine Messsonde für eine Kalibrierung verfügt, dem bleibt noch die sRGB-Farbraum-Emulation, die ein befriedigendes Ergebnis erreicht hat. Ist jedoch ein Kalibrator vorhanden, lässt sich der LG 32GQ950-B über die Software LG Calibration Studio sehr einfach kalibrieren, und man hat die Auswahl über zwei verschiedene Farbräume. Die Helligkeitsabweichungen und die Farbreinheit erzielten ein gutes Ergebnis.

Durch seine Größe und das enorm blickwinkelstabile Panel ergeben Filmabende selbst in größerer Runde Sinn. Zudem werden Farben durch den permanent anliegenden DCI-P3-Farbraum lebendiger und kräftiger dargestellt. Als weiteren Pluspunkt können Cineasten sich über einen 24-Hz-Support freuen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber, da der Hersteller den LG 32GQ950-B als DisplayHDR-1000-Monitor anpreist. Hier konnte das Panel allerdings die erforderliche Spitzenleuchtdichte nicht erreichen. Dennoch wirken Spiele und Filme in HDR schon ziemlich beeindruckend.

Performance-technisch zeigt sich der LG 32GQ950-B auf dem Blatt sehr überzeugend und kann mit sehr schnellen Schaltzeiten beeindrucken. Man muss aber anmerken, dass das Panel subjektiv etwas mehr Bewegungsunschärfe produziert als die meisten anderen Top-Gaming-Displays. Zudem verfügt der Proband nicht über ein Bewegungsunschärfe-Tool, was Freunde schneller Shooter nicht begrüßen werden. Dennoch ist das Gerät keinesfalls eine lahme Krücke, und wir sprechen hier von einem Vergleich auf höchstem Niveau. Die sehr schnelle Bildwiederholungsrate von 144 Hz, die auf 160 Hz übertaktet werden kann, spricht hier für sich und sorgt für ein sehr schön flüssiges und klares Gameplay, wenn eine leistungsstarke GPU zum Einsatz kommt. Obendrein haben wir mit einer Gesamtlatenz von nur 2,4 ms eine sehr kurze Verzögerung gemessen, die selbst höchsten Ansprüchen genügt. Mit zwei HDMI-2.1-Anschlüssen wurde zudem an die neuere Generation von Spielekonsolen gedacht, die so ihr volles Potenzial ausschöpfen können.

Zusammenfassend ist der LG 32GQ950-B ein tolles Gerät, das sich nicht nur für den Spielbetrieb eignet. Zu kaufen gibt es das Produkt erst ab dem 31. August 2022. Es lässt sich aber bereits jetzt im Hersteller-Onlineshop für 1.099 Euro vorbestellen. Angesichts der Spezifikationen und der abgelieferten Leistung ist das Modell eine lohnende Anschaffung.

Testlogo LG 32GQ950-B

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 32GQ950-B leihweise von LG zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

11 Gedanken zu „Test LG 32GQ950-B: 4K-Gaming mit klasse Performance“

  1. Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.

    Antworten
  2. Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!

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  3. Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!

    Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.

    VG,
    Martin

    Antworten
  4. Hi,

    in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?

    Antworten
  5. Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
    Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?

    Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).

    Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
    Gruß
    Christian

    Antworten
  6. Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!

    Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
    Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
    Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.

    Antworten

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