Helligkeit
Der Hersteller gibt beim GD245HQbid eine maximale Helligkeit von 300 cd/m² an. In der Werkseinstellung beträgt die Helligkeit jedoch nur 209 cd/m². Hier drängt sich wieder der Verdacht der leicht geschönten Werte auf, da die angegebene maximale Helligkeit nicht bei gleicher Einstellung wie der angegebene Stromverbrauch zu messen sind.
Zudem konnten wir die maximale Helligkeit bei 100 Prozent Einstellung nur mit 258 cd/m² messen. Das ist eine sehr deutliche Abweichung vom angegebenen Maximalwert. Bezüglich des 3D-Betriebs ergeben sich hier weitere Probleme. Dazu mehr im Kapitel „3D-Video“.
Im kalibrierten Zustand wird der Sollwert von 140 cd/m² bei 54 Prozent Helligkeit erreicht. Bei einer Helligkeitseinstellung von 0 beträgt der Wert noch 44 cd/m².
Helligkeit | Hersteller | Gemessen |
100 % | 300 cd/m² | 258 cd/m² |
77 % (Werk) | k.A. | 209 cd/m² |
70 % | k.A. | 194 cd/m² |
54 % | k.A. | 140 cd/m² |
50 % | k.A. | 149 cd/m² |
30 % | k.A. | 103 cd/m² |
10 % | k.A. | 62 cd/m² |
0 % | k.A. | 44 cd/m² |
Die etwas niedrigere Helligkeit im kalibrierten Zustand resultiert aus dem Nachregeln der Farbkanäle, wodurch die Helligkeit des Geräts schrittweise mit abfällt.
Helligkeitsverteilung
Im Folgenden wird die Helligkeitsverteilung über die gesamte Bildfläche ermittelt. Dazu wird an 15 Messpunkten die Abweichung von Helligkeit und Farbtemperatur zur Bildschirmmitte gemessen.
Leider ist auch hier das Ergebnis höchstens durchschnittlich. Was eingangs schon aufgefallen ist, bestätigt sich hier in den Werten. Die Helligkeit zu den Rändern nimmt teilweise deutlich ab. Die höchste Abweichung der Helligkeit liegt bei satten 18,2 Prozent. Selbst der Durchschnitt über das gesamte Bild liegt immerhin bei 11,5 Prozent.
Ein Blick auf ein Testbild bei minimaler Helligkeit zeigt sehr deutlich die Auswirkung der nicht optimalen Helligkeitsverteilung. Gerade zu den Seiten und nach unten fällt der Helligkeitsunterschied sofort auf. Um die Situation nicht überschärft darzustellen wurde ein weiteres Testbild bei normaler Helligkeit und nicht ganz so kurzer Belichtungszeit gemacht. Dieses zweite Bild zeigt den normalen Betriebszustand näherungsweise an.
Gamma
Erwähnenswert ist der Umstand, dass es keine Einstellmöglichkeit für das Gamma gibt. Hier ist nur der aktuelle Wert verfügbar. Dieser liegt im Übrigen mit knapp 2,8 doch recht hoch.
Blickwinkel
Der Acer GD245HQbid, welcher auf ein TN-Panel setzt, zeigt vom Start weg Schwächen in Sachen Blickwinkel. Aus normalem Sitzabstand sind, vor allem bei hellen Bildinhalten, leichte Verfärbungen in Richtung rot zu den seitlichen Rändern hin erkennbar. Bei zunehmendem Blickwinkel verstärken sich die Verfärbungen selbst nur gering, die verfärbte Fläche vergrößert sich jedoch proportional zum Winkel.
Subjektiv fallen die Verfärbungen nicht sehr störend auf. Bei Betrachtung von oben wird der Bildinhalt blass. Ein Blickwinkel von unten führt zu einem deutlichen Helligkeits- und Kontrastverlust. Hier gibt es jedoch einen gut nutzbaren Bereich bei frontaler Betrachtung.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Acer GD245HQbid bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum ISOcoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen. Den Vergleich mit AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 führen wir nur bei Bildschirmen durch die über einen erweiterten Farbraum verfügen. Dies ist beim GD245HQbid nicht der Fall.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Interessant ist der Vergleich zum ISOcoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.