Test Monitor AOC i2360Phu
4/5

Interpolation

Der i2360Phu skaliert bei allen Auflösungen auf die volle Panel-Auflösung von 1920 x 1080. Dabei wird keine Rücksicht auf das genaue Seitenverhältnis genommen. So leiden besonders Auflösungen im 4:3 und 16:10 Verhältnis. Eine Option für pixelgenaue Darstellung gibt es leider nicht. Der Bildschärferegler ist im DVI- und HDMI-Modus grau unterlegt und hat somit keinen Einfluss.

Aoc I2360phu Monitor Gitter Nativ
Aoc I2360phu Monitor Gitter 720
Testgrafik, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild.
Aoc I2360phu Monitor Text Nativ
Textwiedergabe, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild.

Bei nativer Auflösung wird jedes Bildmaterial und jeder Text erwartungsgemäß perfekt dargestellt. Um die Auflösung 1280 x 720 auf der gesamte Paneloberfläche darstellen zu können, werden viele graue und schwarze Pixel dazugerechnet. Dabei setzen Hersteller auf unterschiedlich starke Algorithmen. AOC hat einen etwas aggressiveren Skalierungsalgorithmus, wodurch unsere Testgrafik etwas dickere Konturen aufweist. Die Schärfe und Homogenität von Text leidet darunter nicht.

Reaktionsverhalten

Den i2360Phu haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Eingang vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Das Datenblatt nennt eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden (GtG). Für die Beschleunigung ist die Option Overdrive zuständig, hier finden wir die Stufen Aus, Schwach, Mittel und Stark. Voreingestellt ist die Stufe Mittel.

In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,8 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 6,8 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 9,6 Millisekunden.

Aoc I2360phu Monitor Response Mid
Overdrive Mittel: Schnelle Schaltzeiten, aber kräftige Überschwinger

Für ein IPS-Panel sind die Schaltzeiten in der Werksvorgabe bereits sehr flott. Die ähnlich langen Balken im linken Chart zeigen, dass die Schaltzeiten an allen Messpunkten ähnlich lang sind. Der Helligkeitsverlauf im rechten Chart (Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent) offenbart kräftige Überschwinger, bei den dunkleren Grauwechseln werden sie noch größer. Für den anspruchsvollen Videogenuss ist die Neigung zu Overdrive bedingten Bildartefakten hier schon zu groß.

Aoc I2360phu Monitor Response Hi
Overdrive Stark: Nicht viel schneller, noch mehr Überschwinger

Die Einstellung „Stark“ ändert nicht viel: die Schaltzeiten werden ein wenig kürzer, die Überschwinger noch kräftiger – hier wird jenseits des Bereiches gearbeitet, der für dieses Panel sinnvoll wäre. Die Überschwinger schwingen sich zu enormen Höhen auf, ohne dass dies viel ausrichten könnte: die durchschnittliche Schaltzeit geht von 9,6 nur auf gerade mal 8,6 Millisekunden zurück. Das dürfte höchstens für Gamer auf der Suche nach der letzten Millisekunde interessant sein, die Bildqualität muss hier notfalls hintenan stehen.

Als Allroundeinstellung ist die Werksvorgabe noch zu scharf, wir empfehlen für alltägliche Anwendungen und auch Videos lieber die Overdrive-Einstellung Schwach.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim i2360Phu messen wir mit nur 0,8 Millisekunden eine extrem kurze Signalverzögerung. Auch die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit nur 4,3 Millisekunden (Overdrive Stark) sehr kurz. Für Gamer sehr erfreulich: die mittlere Gesamtlatenz gehört mit nur 5,1 Millisekunden zum Kürzesten, was derzeit möglich ist.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des i2360Phu arbeitet mit White LED. Für die Helligkeitsregelung wird die verbreitete PWM-Technik eingesetzt.

Bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler leuchtet das Backlight kontinuierlich. Sobald abgeregelt wird, zeigt das Oszilloskop die PWM-typische Rechteckschwingung. Bei 140 cd /m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) messen wir eine Schaltfrequenz von 240 Hz, die Tastrate liegt bei 52 Prozent. Besonders empfindliche Menschen könnten also eventuell vom Backlight-Flimmern betroffen sein.

Aoc I2360phu Monitor Back
LED-Backlight mit PWM-Technik

Subjektive Beurteilung

Die Overdrive-Funktion in der Stellung „Mittel“ führt im Spiel Fifa 2013 zu deutlich sichtbarem Ghosting, insbesondere in Bereichen wo höhere Farbkontraste auftreten und viel Bewegung stattfindet, wie z.B. dem Fußball auf dem grünen Rasen. Dieses Problem liegt an der Überkompensation der Overdrive-Funktion. Wir empfehlen die niedrigste Stufe oder Overdrive sogar komplett auszuschalten.

Aoc I2360phu Monitor Fifa
Spiel FIFA

Sound

Tonsignale verarbeitet der i2360Phu im DVI- und D-Sub-Betrieb analog über den 3,5-mm-Klinke-Eingang. Im HDMI-Betrieb geschieht das digital ohne zusätzliches Audiokabel. Auch ein Digital-auf-Analog-Durchschleifen ist möglich. Dafür gibt es ein 3,5-mm-Klinke-Ausgang.

Die Lautsprecher sind im Gehäuseinneren verbaut und besitzen wenige Bässe. Dies sorgt für gut verständliche Stimmen bei Podcasts. Für Spaß bei kraftvoller Musik oder actionreichen Filmen reicht es dagegen nicht aus.

Die Lautstärkeregelung geht leicht und direkt über OSD-Taste 3 vonstatten. Dabei erscheint der Lautstärkebalken, welcher zwar von 00 bis 100 reicht, aber in der Praxis dennoch sehr grob abgestuft ist. Schon Stufe 01 ist viel zu laut, sodass zusätzlich in Windows nachgeregelt werden muss.

Dies gestaltet sich im HDMI-Betrieb noch schwerer, da die meisten HDMI-Player und Konsolen über keine eigene Lautstärkekontrolle verfügen. Somit bleibt nur die Justierung über die Lautstärkeregelung des i2360Phu übrig.

DVD und Video

An den HDMI-Eingang des i2360Phu können HD-Zuspieler wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen angeschlossen werden.

Aoc I2360phu Monitor Dvd
Test der Videoeigenschaften

Bei der Eco-Option findet sich auch eine Kino-Einstellung, die sich jedoch als simple Helligkeitsvorgabe erweist – Stromsparen für Anfänger. Nach unseren Farbmessungen haben wir für das Testvideo daher die ganz normale Werkseinstellung Warm gewählt und den Overdrive auf Schwach abgesenkt.

Am PC und am Blu-ray-Player bekommen wir ein scharfes HD-Bild mit natürlich wirkenden Farben. Auch blasse oder dunkle Hauttöne werden stimmig wiedergegeben. Schwarzwert und Bildkontrast sind sehr gut.

Dunkle und helle Szenen werden detailreich durchgezeichnet. Auch in schnellen Szenen beobachten wir keine Nachzieheffekte. Die geringe Blickwinkelabhängigkeit der Farbwiedergabe wird in sehr dunklen Passagen nur wenig durch den typischen IPS-Glow getrübt, der bei diesem Monitor glücklicherweise recht schwach ausgeprägt ist.

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