Vergleich der Werkseinstellung zum sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 7000 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 257 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,29 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 885 |
Gamma / Durchschnitt | 2,2 | 1,89 |
Eigentlich ist die Bereitstellung eines sRGB-Modus im OSD des 22 Zöllers vorbildlich, nur hapert es an der Umsetzung: Zwar werden die sRGB-Grauwerte besser getroffen und der Gammawert von 2,19 entspricht fast dem geforderten Wert von 2,2. Jedoch ist die Abweichung deltaE insgesamt noch zu hoch und die Farbtemperatur mit lediglich 5400K viel zu warm.
Vergleich des sRGB-Modus zum sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5400 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 200 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,19 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1052 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Den sRGB-Modus des Asus PG221 können Anwender also „in die Tonne kloppen“. Das beste Ergebnis ohne Kalibration bzw. manuelle Farbeinstellung wird Im Landschaftsmodus mit der Farbtemperatur „warm“ erzielt: Dann beträgt die durchschnittliche Abweichung deltaE „nur“ noch 4,8 und bis auf 17- und 25-prozentiges Grau, sowie Grün werden die sRGB-Farben noch hinreichend gut getroffen.
Vergleich des Landschaftsmodus + Farbtemp. „warm“ zum sRGB-Standa
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6000 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 113 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,11 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1026 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,43 |
Allerdings sind der Gammawert von 2,43 und die Helligkeit von 113 cd/m² wiederum weit entfernt von den sRGB-Normen. Daher macht die Kalibration auf sRGB Sinn. Aufgrund der kühlen Voreinstellung muss insbesondere der Blaukanal stark nach unten korrigiert werden. Erstaunlicherweise entsteht dabei nur in sehr geringem Maße Banding.
Vergleich der Kalibration auf sRGB zum sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 926 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Mit folgenden Einstellungswerten haben wir ein sehr gutes Ergebnis mit einem durchschnittlichen deltaE von nur 1,7 erreicht: Standardmodus, Kontrast 80, Helligkeit 36, Rot 100, Grün 96, Blau 80. Wie die Messwerte zeigen, lässt sich der Asus PG221 hervorragend auf sRGB kalibrieren. Einziges Manko ist, dass der Kontrast nach 24 Stunden auf einen Wert von 587:1 absinkt.
Abweichung des kalibrierten Profils 24 Std. nach der Kalibration
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 141 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,24 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 587 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,08 |
Angesicht dessen, dass man den Standardmodus auf sRGB kalibrieren und für ein kontrastreicheres Bild einfach den Bildmodus wechseln kann, ist der niedrigere Kontrast aber nicht so schlimm. So lassen sich einerseits recht ordentlich Bilder in sRGB bearbeiten und andererseits bunte Farben beim Spielen genießen – Knopfdruck genügt.
Wie die RGB-Korrekturkurve zeigt, muss das kalte Bild ab Werk über die Anhebung der Rotkurve und Absenkung der Blaukurve korrigiert werden:
UGRA
Dass im Asus PG221 selbst ein Grafikmonitor steckt, deckt der UGRA-Test auf: Als erster Monitor mit TN-Panel überhaupt, besteht der 22 Zöller den UGRA-Test und käme damit theoretisch als Arbeitsgerät für Grafiker in Frage. Allein die eingeschränkten Blickwinkel und das Glossy-Panel werden aber jeden professionellen Grafiker davon abhalten, ernsthaft einen TFT wie den Asus PG221 für seine Arbeiten einzusetzen.
Dennoch zeigt die bestandene Zertifizierung die Qualitäten des verwendeten TN-Panels auf, auch wenn Asus dem Gerät zugegebenermaßen eher schlechte Werkseinstellungen aufgezwungen hat. Mit dem richtigen Kalibriergerät kann der PG221 zumindest für die Bildbearbeitung zu Hobbyzwecken eingesetzt werden.
Die UGRA-Zertifizierung haben wir mit folgenden Werten erreicht: Standardmodus, Helligkeit 32, Kontrast 80, Rot 100, Grau 92, Blau 66. Verglichen mit anderen TFTs der 22 Zoll TN-Klasse, bietet der Asus PG221 neben dem Einsatz für Internet, Office und Spiele die besten Eigenschaften für die Grafikbearbeitung.
Reaktionsverhalten
PG – Das Kürzel steht zwar nicht für Progamer, für diese Zielgruppe hat Asus den PG221 aber konzipiert. Das 2 ms schnelle TN-Display mit Glossy-Effekt soll zusammen mit dem integrierten Sound- und Lichtsystem besonders Spieler überzeugen.
Was Gelegenheitsspieler anbelangt, gelingt dies auch vollends. Die Schlierenbildung ist in Spielen wie Half Life 2, Serious Sam 2 oder GTA San Andreas minimal und selbst im synthetischen PixPerAn-Test sind die Schweife hinter den Quadraten im Verfolgungstest extrem kurz.
Auch die Bewegungsunschärfe ist beim Asus PG221 gering, was zum Beispiel in Strategiespielen beim Scrollen positiv auffällt. Dass offenbar Overdrive zum Einsatz kommt, zeigen die reduzierte Bewegungsunschärfe und Schlierenbildung, was somit positiv ins Gewicht fällt.
Als Nachteil weist der Asus PG221 leider auch eine um im Schnitt knapp zwei Frames verzögerte Darstellung auf (Input-Lag). Zwei Frames liegen noch im grünen Bereich und sind für Normalspieler nicht spürbar. Für Hardcorespieler ist der 22 Zöller aber damit nur zweite Wahl, denn Zocker-Displays wie der Iiyama E2201WS stellen das Bild trotz schneller Reaktionszeit ohne Input-Lag dar.
Weniger stark fällt ins Gewicht, dass die Vertikalfrequenz des Bildschirms geringfügig von 60 Hz abweicht, was sich in wiederholenden, ganz kurzen Bildrucklern im künstlichen PixPerAn-Test bemerkbar macht. In Spielen konnten wir die Ruckler hingegen nicht störend wahrnehmen. Mit Programmen wie PowerStrip lässt sich die Vertikalfrequenz ggf. per Hand nachjustieren.
Für alle Spieler, die nicht die volle Spieleperformance brauchen, insbesondere aber für Gelegenheitsspieler, ist der Asus PG221 sehr gut geeignet. Bewegtbilder werden dank Overdrive sehr sauber dargestellt und Zusatzfeatures wie das atmosphärische DeskLight und das integrierte Soundsystem machen den TFT zusätzlich für diese Zielgruppe interessant.
Kompromisslose Progamer sollten hingegen zu Monitoren wie dem Iiyama E2201WS, HP w2207 oder Dell E228WFP greifen, die neben einer guten Reaktionszeit auch keinerlei Input-Lag aufweisen.