Overdrive „Extreme“
In der höchsten Stellung „Extreme“ macht das Panel, bis auf den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,2 ms, abermals einen deutlichen Sprung in Sachen Geschwindigkeit. Der schnellste Grauwechsel halbiert erneut die gemessene Zeit mit 2,3 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte wird mit guten 5,5 ms gemessen.
Der so wichtige CtC-Wert legt zu guter Letzt ebenfalls noch einmal richtig zu und halbiert ebenfalls die Zeit der vorherigen Messung auf 4,2 ms. Das sind hervorragende Werte für ein UHD-Display. Leider macht sich das auch im Helligkeitsverlauf bemerkbar, der unsere Grafik sprengt. Zwar werden Farbkanten bei dieser Einstellung messerscharf dargestellt, doch bekommt man es mit heftiger Koronabildung zu tun, wenn sich kontrastreiche Kanten schnell bewegen.
Wir empfehlen, das Display in den Werkseinstellungen „Normal“ zu belassen. Hier werden zwar Farbkanten minimal weichgezeichnet, doch wird man mit einer besseren Bildqualität belohnt.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim ASUS PG27AQ messen wir mit 6,4 ms eine geringe Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit von 2,8 ms ist sehr kurz. Insgesamt eignet sich der PG27AQ mit einer Gesamtlatenz von 9,2 ms uneingeschränkt als Gaming-Monitor.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn wir über modernste Technik verfügen, um die Reaktionszeiten zu messen, spielen das Verhalten in der Praxis und die subjektive Beurteilung eine große Rolle. Wir haben uns für einige Stunden hingesetzt und gespielt, Filme geschaut und kleinere Tests durchgeführt.
Als Testspiele haben wir die Rennsimulation „DiRT Rally“ gewählt, da die Cockpit-Ansicht alles bietet, um die Leistungsfähigkeit des Displays zu beurteilen. Als weiteres Spiel kommt der Ego-Shooter „Titanfall“ zum Einsatz, da in hier bei vielen Monitoren Tearing ein großes Problem darstellt.
„DiRT Rally“
Da der ASUS PG27AQ über eine maximale Bildwiederholungsfrequenz von 60 Hz verfügt, erhält man natürlich ein nicht ganz so flüssiges und smoothes Bild wie bei einem Monitor mit 120 Hz oder gar 144 Hz. Aber auch für 60 Hz an einem UHD-Monitor benötigt man gute Hardware, um bei annehmbaren Grafik-Settings diese Aktualisierungsrate zu erreichen. Wir haben bewusst nur eine GeForce GTX 970 gewählt, da hier die fps zum Teil in einem kritischen Bereich um die 35 abrutschen und das G-SYNC-Modul einschreiten muss.
Bei deaktiviertem G-SYNC (das heißt, die Grafikkarte liefert variable fps und der Monitor gibt konstante 60 Hz aus) ist aufgrund der unregelmäßigen Aussetzer so fast kein Spiel mehr möglich. Bei aktiviertem G-SYNC (das heißt, Grafikkarte und Monitor laufen im Einklang) sieht man zwar immer noch kein flüssiges Bild wie bei etwa konstanten 60 Hz oder höher, doch gibt es keine Aussetzer mehr. Hier macht das G-SYNC-Modul einen sehr guten Job.
Für ein ordentliches Spielerlebnis sind allerdings mindestens 60 Hz notwendig. Erreicht man diese Aktualisierungsrate, liefert der PG27AQ eine ordentliche Leistung ab. Der Overdrive lässt sich in „Aus“, „Normal“ und „Extreme“ regeln. Wir empfehlen die Stufe „Normal“, die auch in den Werkseinstellungen gewählt ist.
Bei „Aus“ sind die Kanten zu weich gezeichnet und man erhält ein recht „schmieriges“ Bild. Bei „Extreme“ wird dem Display zu viel abverlangt und es entstehen teilweise Bewegungsartefakte sowie eine starke „Koronabildung“ an schnell bewegten, kontrastreichen Kanten. Bei der Einstellung „Normal“ ist dies nur in ganz geringem Umfang sichtbar.
„Titanfall“
Der Ego-Shooter „Titanfall“ zeigt enormes Tearing, wenn in den Settings „V-Sync“ deaktiviert ist. Bei deaktiviertem G-SYNC ist dies auch stark zu erkennen. Jede Bewegung zerreißt das Bild förmlich. Das G-SYNC-Modul leistet auch hier eine tolle Arbeit und unterbindet jeglichen Zeilenversatz.
Sound
Zwar kann man bei den beiden 2-Watt-Lautsprechern, die jeweils unter den oberen Belüftungsschlitzen sitzen, nicht von Klangwundern sprechen, doch reichen sie aus, um gelegentlich ein YouTube-Video abzuspielen. Wer sich solch einen Monitor zulegt, wird in der Regel nicht auf tollen Sound der Monitorboxen hoffen, sondern über ordentliche Computerboxen verfügen.
DVD und Video
Um HD-Zuspieler mit dem Display zu verbinden, verfügt der PG27AQ über einen HDMI-Anschluss. Der Ton wird dabei direkt an die internen Lautsprecher oder – sofern belegt –an den Kopfhörerausgang weitergeleitet.
In den GameVisual-Einstellungen existiert ein Kinomodus, den man jedoch getrost vergessen kann, da er eine viel zu kühle Farbtemperatur aufweist. Als ideal haben wir den bereits in den Werkseinstellungen voreingestellten Rennmodus empfunden. Die Helligkeit sollte bei etwa 40 liegen. Bei diesen Einstellungen sehen wir ein Bild mit kräftigen Farben, die jedoch nicht bonbonartig wirken. Hauttöne werden natürlich wiedergegeben, und auch die Detailzeichnung in dunklen und hellen Passagen ist ordentlich.
Der Sitzplatz bei mehreren Zuschauern ist im Grunde egal und beschränkt das Vergnügen nur durch die Verzerrung des Bildes durch den Blickwinkel. Die Farben sind auch bei spitzem Winkel nahezu ideal.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Angeschlossen an einen BD-Player, werden HD-Signale einwandfrei als Vollbild skaliert. Auch SD-Auflösungen skaliert der ASUS auf die volle Panel-Höhe, wodurch folgerichtig Trauerränder rechts und links entstehen. Die Bildqualität auch bei SD-Material ist sehr gut. Laut Handbuch wird kein Halbbildmaterial angenommen. Wir haben das Gerät trotzdem an einen HDTV-Empfänger angeschlossen und Material in 1080i zugespielt. Das Bild zitterte jedoch so stark, dass wir schnell wieder ausschalteten. Somit erübrigt sich jeder weitere Test, um zu überprüfen, ob ein Deinterlacer verbaut worden ist.
Bildraten werden am DisplayPort von 24 Hz bis 60 Hz allesamt verarbeitet. Dabei sind allerdings nur 50 und 60 Hz frei von Judder. Es ist jedoch ohne Probleme möglich, Filme bei 24 Hz zu schauen, um ein wenig Kino-Feeling zu erleben. Über HDMI geht dies allerdings nur bei UHD. Angeschlossen an einen BD-Player bei HD-Auflösung, wird das Material trotz Aktivierung des 24-Hz-Modus nur in 60 Hz wiedergegeben.
Overscan
Eine Overscan-Funktion bietet das Gerät nicht an.
Farbmodelle und Signallevel
Der PG27AQ bietet keine Möglichkeit zur Anpassung des Signallevels an. Es wurde aber auf Anhieb das richtige Farbmodell gewählt.