3D-Farbraumvergleich
Wie gut die Farbräume tatsächlich umschlossen werden, kann aber nur die folgende dreidimensionale Betrachtung der Farbräume zeigen.
Erläuterung: In den 3D-Ansichten stellt das schwarze Netz den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das schwarze Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der jeweilige Standard-Farbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das weiße Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der jeweilige Standard-Farbraum.
Isocoated: 94 % Abdeckung
sRGB-Farbraum: 98 % Abdeckung
Der ISOcoated-Farbraum wird mit 94 Prozent und der sRGB-Farbraum mit 98 Prozent fast komplett abgedeckt. Damit erreicht der G2400WT für ein Gerät ohne erweiterten Farbraum ein respektables Ergebnis.
Durch dieses Ergebnis erhoffen wir uns auch in folgenden Punkt – dem farbverbindlichen Arbeiten – gute Resultate.
deltaE Abweichung
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge üblicherweise wahrnehmen kann.
Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellungen | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6975 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 82 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,11 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 744 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,31 |
Der BenQ G2400WT liefert in der Werkseinstellung bereits ein äußerst gutes Ergebnis. Mit knappen 7000K ist der Weißpunkt zu kalt und die Helligkeit mit 82 cd/m² viel zu niedrig. Die Farbabweichungen sind aber für ein unkalibriertes Profil auf erfreulich geringem Niveau und untermauern unseren Ersteindruck von natürlichen Farben.
Vergleich des Werkseinstellung sRGB mit sRGB
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6602 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 71,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,10 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 715 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,26 |
In Bezug auf Gamma und Weißpunkt erreichen wir im sRGB-Modus noch bessere Ergebnisse als in der Werkseinstellung. Die Durschnittsabweichungen betragen aber ebenfalls 2,7 deltaE. Als kleinen Ausreißer könnte man die Abweichung bei Blau bezeichnen, insgesamt ist es aber doch ein gutes Ergebnis. Nur die Helligkeit wurde zu niedrig gewählt.
Vergleich des Film-Modus mit dem sRGB Standard
Film-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6602 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 71,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,10 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 715 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,26 |
In Bezug auf echte Farben und ein authentisches Bild, ist der im G2400WT auswählbare Film-Modus im Vergleich zum gelungenen Standard-Modus eine kleine Katastrophe. Das Bild hat einen extremen Blaustich, was sich insbesondere am kalten Weißpunkt von 7238K und der DeltaE-Abweichung von 11,3 im Blau belegen lässt. Die hohen Abweichungen in den Grauwerten sind ebenfalls nicht erfreulich. Die Durchschnittsabweichung liegt nun bei 5,4 deltaE.
Auffallend ist nun jedoch die hohe Helligkeit, die wir im Standardmodus durch Verändern des Helligkeitsreglers gar nicht erreichen konnten. Der Kontrast von 899:1 kommt nun zwar fast an die Herstellerangaben heran, ist aber mit den genannten Nachteilen des Film-Modus für ein farbverbindliches Arbeiten absolut nicht tragbar.
Die anderen zwei verbleibenden Bildmodi „Photo“ und „Dynamics“ liefern zwar nicht ganz so stark ausgeprägte, aber ähnliche Ergebnisse.
Vergleich des kalibrierten Profils mit sRGB
Film-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6507 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,16 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 749 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,18 |
Durch die Kalibrierung wird das bereits sehr gute Ergebnis im Standard-Modus in den Graustufen stark verbessert. In den Farben ist dagegen keine Verbesserung festzustellen. Besonders herausstechend ist die Abweichung in Blau.
Der Weißpunkt, die Helligkeit und das Gamma liegen nahezu am Optimum. Der Kontrast von 1.000:1 wird im kalibrierten Zustand leider nicht erreicht, was auf den relativ hellen Schwarzpunkt zurückzuführen ist.
Die Farbeinstellungen mussten im OSD stark korrigiert werden. Für die Kalibrierung auf den sRGB-Standard haben wir folgende Einstellungen gewählt: Helligkeit: 70 %; Kontrast: 50 %; Rot: 94; Grün: 91 und Blau:78.
UGRA-Test
Um den Monitor nach allgemeinen Anforderungen zu testen, haben wir den 24-Zöller auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Der G2400WT besteht diese Zertifizierung leider nicht, weil Graustufen zu stark von den strengen UGRA-Vorgaben abweichen.
Das Hauptaugenmerk eines Bildschirmes mit TN-Panel ist aber bestimmt nicht die Tauglichkeit als Druckvorstufe. Dennoch kommen Privatanwender und Hobbyfotografen mit den guten Profilen „Standard“ und „sRGB“ auf ihre Kosten und haben auch ohne Kalibrierung ein authentisches Bild.