Test Monitor BenQ PG2401PT
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OSD

Das OSD gliedert sich in sechs Hauptmenüpunkte. Sie ermöglichen eine umfangreiche Abstimmung der Darstellung auch abseits einer Hardwarekalibration über Palette Master.

Die zur Verfügung stehenden Einstellungen sind stark vom gerade verwendeten Farbmodus abhängig. Für maximale Flexibilität sorgt die benutzerdefinierte Auswahl (Custom). Der Weißpunkt kann hier über Vorgaben in Kelvin oder drei RGB-Gain-Regler angepasst werden. Eine Veränderung der Tonwertkurve ist über den Gamma-Regler möglich. Die Auswahl beschränkt sich auf fixe Werte (1.6 – 2.6) – das ist aber schon bedeutend mehr als bei der sehr rudimentären Umsetzung des technisch eng verwandten DELL U2413.

Die Farbraumemulation offeriert fünf fixe Ziele – darunter sRGB und AdobeRGB. Via OSD kann der native Farbumfang des BenQ PG2401T leider nicht genutzt werden. Das ist erst im Rahmen der Hardwarekalibration möglich. Eine unnötige Einschränkung für Benutzer, die den Monitor in einer farbmanagementfähigen Umgebung nach einer Softwarekalibration verwenden wollen.

Drei Skalierungseinstellungen erlauben die seitengerechte, flächenfüllende und unskalierte Anzeige eingehender Signale. Ein mehrstufiger Schärfefilter hebt auf Wunsch Objektkanten hervor. Bei Verwendung des HDMI-Eingangs kann zudem der Dynamikbereich in Bezug auf das Eingangssignal angepasst werden.

Hinter dem Ergonomie-/ Eco-Menü verbergen sich die Einstellmöglichkeiten für Licht- und Umgebungssensor. Der zweite Sensor schaltet den Bildschirm bei Abwesenheit des Benutzers ab. Die Erkennung erfolgt zuverlässig – für farbkritische Arbeiten sollte man auf diese Funktion aber verzichten, da zur Stabilisierung der Darstellung eine gewisse Aufwärmzeit erforderlich ist.

Weitere Einstellungen umfassen die Auswahl der Menüsprache und die Steuerung der Bild-im-Bild-Funktion. Zudem können Overdrive-Schaltung (AMA) und Flächenhomogenitätsverbesserung (Uniformity) konfiguriert werden. Eine Rücksetzung in den Werkszustand ist natürlich ebenfalls möglich.

Benq Pg2401pt Monitor Osd1
Benq Pg2401pt Monitor Osd2
Benq Pg2401pt Monitor Osd3
 
Benq Pg2401pt Monitor Osd4
Benq Pg2401pt Monitor Osd5
Benq Pg2401pt Monitor Osd6
 
Benq Pg2401pt Monitor Osd7
Benq Pg2401pt Monitor Osd8
Benq Pg2401pt Monitor Osd9
Das OSD des BenQ PG2401PT

Bildqualität und Signalverarbeitung

Allgemein

BenQ greift für den PG2401PT auf ein 24-Zoll großes AH-IPS-Panel von LG zurück. Das LM240WU9 fand unter anderem bereits im DELL U2413 Verwendung und konnte hier überzeugen. Die Hintergrundbeleuchtung basiert auf grünen und blauen LEDs, die, mit einer roten Beschichtung versehen, weißes Licht mit den gewünschten Spektraleigenschaften emittieren. Der in Kombination mit den Panelfiltern erzielte Farbumfang geht deutlich über den von einfachen W-LED-Implementierungen hinaus.

Benq Pg2401pt Monitor Spektrum
GB-r-LED-Spektrum (i1 Pro; optischer Bandpass: 10nm)

Die 14bit 3D-LUT speichert präzise Tonwerttransformationen und verspricht eine neutrale und definierte Reproduktionscharakteristik. Die panelinterne LVDS-Schnittstelle überträgt Nutzdaten mit einer Farbtiefe von 10bit pro Farbkanal. Per FRC-Dithering wird die Farbtiefe für den Paneltreiber schließlich auf 8bit pro Farbkanal reduziert. Visuelle Verluste muss der Benutzer dabei nicht befürchten. Einziges Indiz für die Farbemulation bleibt ein minimales Bildrauschen, das erst bei starker Annäherung und dunklen Tonwerten sichtbar wird.

Papier ist geduldig – der BenQ PG2401PT kann aus seinen guten Voraussetzungen aber Kapital schöpfen: Farbabrisse bleiben in allen Bildmodi aus. Der Tonwertumfang des zugespielten Signals bleibt, unabhängig von den im OSD getroffenen Einstellungen, erhalten. Das gilt auch für eine mit beliebigen Parametern durchgeführte Hardwarekalibration mittels Palette Manager.

Über den DisplayPort-Eingang können Signale mit 10bit pro Farbkanal zugespielt werden. Dies erfordert eine Unterstützung durch Grafikkarte, Betriebssystem, Treiber und Anwendung und ist derzeit noch auf wenige Konstellationen beschränkt. Adobe Photoshop hat in aktueller Version mit einer entsprechenden Anzeige keine Probleme.

Benq Pg2401pt Monitor Grauverlauf
Testbild um Grauverläufe zu überprüfen

Die subjektive Bildqualität ist sehr gut. Großen Anteil daran haben die schon in der Werkseinstellung sehr neutrale Darstellung und die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels. Leichte Abzüge gibt es für die Overdrive-Schaltung, die auch bei abgeschwächter Einstellung (AMA off) noch leichte Artefakte produziert. Auf der Habenseite können wir dagegen die gute Flächenhomogenität verbuchen.

Die in früheren Panelversionen teilweise kritisierte Ausführung der Antireflexbeschichtung ist einer weniger rigorosen Variante gewichen. Körnungs- bzw. Glitzereffekte bleiben aus.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Benq Pg2401pt Monitor Coating
Benq Pg2401pt Monitor Refcoat
Das Coating des BenQ PG2401PT (linkes Foto)

Ein Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ PG2401PT besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit winzigen Vertiefungen zur Diffusion.

Interpolation

Die Skalierung unserer Testsignale zeigt leichte, auflösungsabhängige Schwächen, ist in Summe aber für einen Monitor noch gut. Unsere Grafikkarte verbessert das Ergebnis in keiner Auflösung signifikant.

Mit der Skalierungseinstellung Aspect Ratio werden alle Signale, die ein quadratisches Pixelseitenverhältnis aufweisen, verzerrungsfrei dargestellt. Eine korrekte Wiedergabe von unskalierten SD-Inhalten ist damit nicht möglich. Die weiteren Optionen erlauben stets vollflächige bzw. pixelgenaue Darstellungen.

Die Neutralstellung des elfstufigen Schärfereglers ist bei 5/10 erreicht. Grafische Inhalte werden auch mit höheren Einstellwerten noch ansprechend dargestellt.

Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph) Nein Nicht sinnvoll
SD (4:3) Nein Nicht sinnvoll
HD (1080p) Ja Ja
HD (720p) Ja Ja
PC (5:4) Ja Ja
PC (4:3) Ja Ja
PC (16:10) Ja Ja
PC (16:9) Ja Ja

Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.

Benq Pg2401pt Monitor Scaler1200
Benq Pg2401pt Monitor Scaler1050
Links Auflösung 1920 x 1200 und rechts Auflösung 1680 x 1.050
Benq Pg2401pt Monitor Scaler1024
Benq Pg2401pt Monitor Scaler768
Links Auflösung 1280 x 1024 und rechts Auflösung 1024 x 768

Die Wirkung des Schärfereglers:

Benq Pg2401pt Monitor Schaerfe1
Benq Pg2401pt Monitor Schaerfe2
Benq Pg2401pt Monitor Schaerfe3
Links: Schärfe 0; Mitte: Schärfe 5; Rechts: Schärfe 10

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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