Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der BenQ RL2450HT wird im RTS Modus ausgeliefert, der vor allem für Strategiespiele optimiert wurde. Getestet haben wir den Modus mit unveränderten Werkseinstellungen.
Bei Betrachtung der Messergebnisse wird deutlich, dass bei dem Modus auf andere Dinge als eine möglichst genaue Abdeckung des sRGB-Arbeitsfarbraumes Wert gelegt wurde. Der Monitor wurde zudem wie üblich zu hell eingestellt ausgeliefert.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Standard-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Bei anderen Monitoren ist häufig der Modus „Standard“ voreingestellt. Diesen haben wir daher ebenfalls mit unveränderten Werkseinstellungen ausgemessen.
Der Standardmodus schneidet gegenüber dem RTS-Modus wesentlich besser ab. Die Grauwerte liegen auf einem sehr guten Niveau und auch die Abweichungen der Farbwerte sind zurück gegangen. Der Gammawert weicht allerdings immer noch stark ab, wenn auch diesmal in die andere Richtung. Die Helligkeit ist ähnlich zu hoch eingestellt worden, der Kontrast fällt mit einem Wert von über 1000:1 hingegen sehr gut aus.
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Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der sRGB Modus liefert fast identische Werte wie der Standardmodus. Die Helligkeit wurde etwas verringert, ansonsten sind keine größeren Abweichungen feststellbar. Ohne eine Kalibrierung eignet sich damit keine der getesteten Modi für eine Bildbearbeitung.
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Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Nach der Kalibrierung bewegen sich fast alle Bereiche nah an ihren optimalen Werten. Die Farbwerte weichen aufgrund der zu geringen Farbabdeckung noch etwas ab, die Grauwerte sind hingegen sehr gut. Der Weißpunkt wird ebenfalls fast genau getroffen und die Gammawerte liegen auf der Ideallinie. Der Kontrast ist mit 870:1 etwas abgesunken, bewegt sich damit aber noch in einem guten Bereich.
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Interpolation
Bei der Interpolation kann der Monitor mit sehr vielen Einstelloptionen punkten. Neben den üblichen Einstellungen Vollbild, Seitengerecht und 1:1 lassen sich auch die Formate 17 Zoll (4:3), 19 Zoll (4:3), 19 Zoll B (16:10), 21,5 Zoll (16:9), 22 Zoll B (16:10) und 23 Zoll B (16:9) einstellen, die jeweils mittig mit schwarzen Balken an den Seiten angezeigt werden.
Die guten Interpolationsergebnisse erfordern eigentlich keinen Einsatz des Schärfereglers. Die Schärfe ist allerdings auf der höchsten Stufe voreingestellt und wirkt damit auch bei nativer Auflösung zu hoch. Ein mittlerer Wert bei fünf bis sechs hat uns bei allen Auflösungen besser gefallen.
Durch die vielen Einstellmöglichkeiten und die gute Interpolationsleistung hat sich der Monitor in diesem Bereich die Bestnote verdient. Alle Einstellungen funktionierten wie angegeben und lieferten gute und scharfe Ergebnisse.
Reaktionsverhalten
Den BenQ RL2450HT haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 2 Millisekunden (GtG) und 5 Millisekunden (tr + tf) angegeben. Mit aktiviertem Overdrive (Option AMA ein) messen wir tatsächlich sehr schnelle 3,0 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel und 5,3 Millisekunden für Schwarz-Weiß.
Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 4,6 Millisekunden ebenfalls sehr kurz. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen eine sehr kräftige Beschleunigung mit starken Überschwingern an allen Messpunkten.
Sobald die Overdrive-Option im OSD deaktiviert wird (AMA aus), ergibt sich eine völlig andere Charakteristik: eine Beschleunigung ist nicht mehr feststellbar, die Anstiegszeiten verfünffachen sich auf Werte um 18 Millisekunden herum. Typisch für TN-Panels ist, dass die Abfallzeiten davon kaum betroffen sind. Dafür treten nun keinerlei Überschwinger mehr auf.
Schade ist, dass BenQ – wie schon beim Gamer-Monitor XL2420T – auch hier keine mittlere Overdrive-Option spendiert, die die Anstiegszeiten für den Videogenuss mit einer neutraleren Beschleunigung ohne Überschwinger auf etwa 8 Millisekunden verkürzt.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim RL2450HT messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung von nur 1,9 Millisekunden. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen dann im Durchschnitt nur weitere 2,3 Millisekunden, auch die mittlere Gesamtlatenz fällt daher mit insgesamt 4,2 Millisekunden sehr kurz aus.
Backlight
Die LED-Hintergrundbeleuchtung des BenQ RL2450HT ist PWM-gesteuert, bei einer Helligkeitseinstellung unterhalb von 100 Prozent, werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine erfreulich hohe Schaltfrequenz von 360 Hz.
Da der Monitor recht hell ist, muss der Helligkeitsregler auf 31 (von 100) zurückgenommen werden, damit ergibt sich ein nicht ganz so ergonomisches Tastverhältnis von nur 52 Prozent. Dennoch dürften hier nur noch wenige sehr empfindliche Menschen ein Backlight-Flimmern wahrnehmen können.