Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der BenQ XL2720Z mit 90,6 Prozent einen guten Wert.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Für die Messungen haben wir uns für folgende Werte entschieden, die nicht ganz der Werkseinstellung entsprechen: Bildmodus Standard, Helligkeit 100, Kontrast 50 und Gamma 2.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Farbabstimmung in der Werkseinstellung trifft die 6500K der sRGB-Norm mit 6677K noch ziemlich gut, auch wenn der Weißpunkt geringfügig kälter ist. Die Graustufen sind insgesamt gut. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei deltaC 0,7 und die Range bei 1,6. Die Abweichungen bei den Buntfarben sind nicht mehr befriedigend. Die Gammakurve entspricht nicht ganz der Normkurve und der gemessene Gammawert liegt mit 2,33 über dem geforderten Wert von 2,2.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der sRGB-Modus ist als solcher deutlich schlechter abgestimmt als die Werkseinstellung. Insofern haben wir auf die Beurteilung verzichtet und ziehen zur Beurteilung der Farben auch die Werkseinstellung heran. Positiv ist im sRGB-Modus jedoch, dass die Helligkeit reduziert werden kann, was bei vielen Herstellern gesperrt ist.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der BenQ XL2720Z aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus: Standard, Gamma: 2) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Der BenQ XL2720Z zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand noch hinreichend genau. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden weitgehend erreicht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die erhöhten Abweichungen in den gesättigten Tonwerten, insbesondere bei rot, sind dem etwas eingeschränkten Farbumfang des BenQ XL2720Z geschuldet. Sie können nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze des Bildschirms reproduziert werden. Dennoch sind auch diese Werte als befriedigend zu werten. Die Grauwerte sind dagegen gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Um auch ältere Anwendungen ordentlich darstellen zu können, die noch kein Full-HD unterstützen, sollte ein Monitor in der Lage sein auch diese ordentlich wiederzugeben. Im Folgenden werden dem Monitor verschiedene Auflösungen zugespielt und getestet wie er damit umgeht. Es werden auch hier sehr viele Anzeigemodi geboten um größtmögliche Flexibilität zu bieten. „Voll“, „Seitengerecht“ und „1:1“ sind Standardeinstellungen und reagieren genauso, wie man sich das vorstellt. Der Modus „Voll“ ist natürlich nur für 16:9 Formate sinnvoll.
Alle anderen Formate werden entweder vertikal oder horizontal bis zum Rand gestreckt, so dass eine verzerrte Ausgabe erfolgt. Die Modi „Seitengerecht“ und „1:1“ halten das, was sie versprechen, jedoch nur bis zu einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Alle Auflösungen oberhalb werden vom Monitor in die Einstellung „voll“ gesetzt, aber auch hier patzt unser Testgerät nicht und stellt stets das richtige Seitenverhältnis dar.
Zusätzlich bietet der Monitor noch „Smart Scaling“ an. In diesem Modus werden verschieden Auflösungen generiert. Interessant ist diese Funktion bei Wettkämpfen, bei denen mit einer bestimmten Hauptauflösung gespielt wird. Diese kann dann direkt ausgewählt werden.
Der Bildschärferegler wirkt sowohl am analogen Eingang sowie auch an den digitalen Eingängen. Bei der Werkseinstellung 5 kann man selbst in der nativen Auflösung schon einen gelben Farbsaum erkennen, welcher erst bei dem Wert drei verschwindet. Darunter leidet allerdings die Schärfe, so dass der Wert vier ein Kompromiss darstellt, mit dem man leben muss.
Bei nativer Auflösung ist das Bild erwartungsgemäß scharf. Die zweite Auflösung mit 1280×720 Pixel zeigt das Interpolationsverhalten des XL2720Z. Unsere Testgrafik wirkt bei der verminderten Auflösung etwas matschig, aber immer noch akzeptabel. Das Schriftbild wirkt erfreulich gut und bleibt auch in fettem Stil sehr gut zu lesen. Im Gegensatz zur nativen Auflösung bringt eine Erhöhung des Schärfegrades hier einen positiven Effekt.
„Am Rade sei erwähnt, dass wir noch einen Monitor der ersten Generation erhalten haben. Die Problematik besteht hier in der unteren Hälfte des Monitors bei eingeschalteter „Unschärfereduktion“. Und zwar entsteht ein doppelter Ghostingeffekt, der durch die „Blur Busters Strobe Utility“ eliminiert werden kann. Leider muss dafür der Monitor die „V2-Firmware“ erhalten, die wir bei uns nicht aufspielen konnten.“
Ich dachte die Unschärfereduktion sei so gut gewesen(>Tempo 18).
Benötigt man das Strobe-Utility, wenn man die aktuelle Version vom Monitor hat? Ist dort die Firmware V2 bereits installiert?
dankeschön!