Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Dell U2415 besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des Dell U2415 bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60° und vertikalen von +45° und -30°. Die Blickwinkelstabilität des 24 Zoll Monitors ist ausgezeichnet. Auch bei stärkeren Blickwinkeln lassen Helligkeit und Kontrast kaum nach. Lediglich bei extremen Blickwinkeln von oben werden eine Abdunkelung und ein Verlust an Kontrast deutlich. Die Farben bleiben dagegen auch bei extremeren Blickwinkeln stabil.
Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung 50 scheint optimal gewählt. Farbsäume konnten wir aber auch bei einer Erhöhung auf das Maximum nicht beobachten.
In der Thumbnail-Ansicht sind die Gittergrafiken kaum voneinander zu unterscheiden. Erst in der Vergrößerung erkennt man den Unterschied und sieht, dass bei 1.280 x 720 die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Das Ergebnis ist insgesamt sehr gut, allerdings macht sich der Dell bei Zuspielung über den Mini-DisplayPort auch die Arbeit etwas einfacher. Obwohl für das Seitenverhältnis 16:10 eingestellt ist, wird das Bild bei 1.280 x 720 in seinem nativen Seitenverhältnis von 16:9 dargestellt – also mit schwarzen Balken oben und unten. Das Gleiche gilt für die Full-HD-Auflösung 1.080p.
Eigenartigerweise wird bei Zuspielung per HDMI das Bild dann auf die volle Höhe skaliert und damit etwas verzerrt. Eigentlich müsste es genau umgekehrt sein, da über den HDMI-Anschluss typischerweise auch Videosignale von Consumer-Geräten – beispielsweise einem BD-Player – zugespielt werden. Hier ist dann die Verzerrung definitiv unerwünscht. Die Einstellmöglichkeiten für das Seitenverhältnis beschränken sich aber auf 16:10, 4:3 und 5:4. Eine Option für seitengerechte Darstellung gibt es nicht, wird aber wie beschrieben trotzdem automatisch ausgeführt – nur eben nicht dort, wo man sie haben will.
Ansonsten sind in allen interpolierten Auflösungen die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der Dell U2415 mit 95 Prozent nach der Kalibrierung ein gutes Ergebnis. Aber auch vor der Kalibrierung ist das Ergebnis mit 93 Prozent im Bildmodus „Standard“ bereits ordentlich.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 75 |
Kontrast: | 75 |
Gamma: | PC |
Sonstiges: | „Farbtemperatur“ ist ein eigener Bildmodus und kann nicht pro Bildmodus unterschiedlich geregelt werden. |
Der Dell U2415 liefert bereits in der Werkseinstellung ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6.400 K geringfügig wärmer als die gewünschten 6.500 K. Der Gammawert liegt durchschnittlich bei 2,12 und verläuft weitgehend normgerecht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Einen dedizierten sRGB-Modus besitzt der Dell U2415 nicht. Da im Standardmodus der Weißpunkt bereits nahe am Soll liegt, wurde stattdessen auch hier im Standardmodus gemessen. Helligkeit und Kontrast verblieben für die Messungen auf der Voreinstellung von H75, K75. Wenn man die Helligkeit auf Stufe 45 (entsprechend 140 cd/m2) herunterregelt, kommt man noch zu minimal besseren Messergebnissen, die aber die Wertung nicht verbessern.
Der Dell U2415 liefert auch hier bereits ab Werk ein zufriedenstellendes Ergebnis. Weißpunkt und Graustufen bleiben selbstredend unverändert. Das durchschnittliche Delta C liegt bei guten 0,70, und auch die Range ist mit einem Wert von 2,67 befriedigend.
Die Abweichungen bei den Buntfarben sind bereits recht gut, allerdings mit deutlichem Ausreißer bei Blau. Die Gammakurve verläuft bis 75 Prozent normgerecht und knickt dann nach unten weg. Für einen unkalibrierten Monitor ist das Ergebnis bereits recht ansprechend und ein guter Ausgangspunkt für eine Kalibrierung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Wie wird hier die Helligkeit im Detail geregelt (und das Flackern vermieden), wenn nicht via PWM? Hier wären ein paar technische Details interessant oder ein Link dazu.