Vergleich des Bildmodus „sRGB“ mit dem sRGB Standard
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5707 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 176 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,29 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 605 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,14 |
Standardmäßig wird die Helligkeit im Modus „sRGB“ auf 100% gesetzt, kann allerdings, als einziger Parameter, reduziert werden. Wir messen 176 cd/m². Der Weißpunkt liegt nun bei rund 5700 Kelvin.
Die vermessenen Grauwerte sind im unteren Helligkeitsbereich noch etwas neutraler, als in der Werkseinstellung. Das Bildschirmgamma hat sich nicht wesentlich verändert. Die Abweichungen in den Farbwerten haben sich dramatisch reduziert, der Monitorfarbraum wurde also tatsächlich eingeschränkt.
Im Hinblick auf die Farbraumemulation im Rahmen der Hardwarekalibrierung, stellt sich trotzdem die Frage nach einer sinnvollen Verwendungsmöglichkeit für diesen Modus.
Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideal in Monitor-RGB transformieren.
Von den während der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bzw. in diesem Fall Monitor-LUT), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.
Auch wenn wir nachfolgend drei Profiltests für die verschiedenen Empfehlungen der Arbeitsfarbräume (sRGB, AdobeRGB, ECI RGB) auflisten, bedeutet das nicht, dass man durch Kalibrierung und Profilierung den nativen Gerätefarbraum einschränkt. Dieser wird im Rahmen der Profilierung erfasst und von einem CMM entsprechend berücksichtigt.
Die Referenzwerte ergeben sich aus dem jeweiligen Monitorprofil.
Profilgenauigkeit sRGB
Werkseinstellung | Profil | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6497 | 6491 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,25 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | 559 | 559 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | sRGB (~2,2) |
Werkseinstellung | Profil | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6503 | 6508 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,25 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | 559 | 559 |
Gamma / Durchschnitt | 2,20 | 2,19 |
Werkseinstellung | Profil | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 4492 | 4492 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 120 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,21 | 0,22 |
Kontrast / x:1 | 570 | 544 |
Gamma / Durchschnitt | LStar | LStar |
Der Eizo CG222W zeigt in diesem Test keine Schwächen. Die Profile geben den aktuellen Monitorzustand korrekt wieder. Das ändert sich auch 24 Stunden nach der Kalibrierung und Profilierung nicht. Die Grauwerte sind sehr neutral. Selbst wenn auf eine Hardwarekalibrierung mit „Color Navigator“ verzichtet wird, bleiben die dann notwendigen, verlustbehafteten Eingriffe in die Grafikkarten-LUT sehr gering. Nur im unteren Helligkeitsbereich zeigt sich in diesem Szenario leichtes Banding, das bei der Hardwarekalibrierung dann ganz entfällt.
Für die Hardwarekalibrierung werden keine geräteseitigen Parameter verändert. Der Eizo CG222W speichert die Korrekturen in zwei Presets („EMU“ und „CAL“). Die testweise durchgeführte Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf folgenden Parametern im „User“ Mode:
Weißpunkt: 6500K, Helligkeit: 140 cd/m²:
Helligkeit: 85 %, Rot (Gain): 75, Grün (Gain): 100, Blau (Gain): 89
Weißpunkt: 5000K, Helligkeit: 120 cd/m²:
Helligkeit: 69 %, Rot (Gain): 90, Grün (Gain): 100, Blau (Gain): 64
Darstellung der RGB-Korrekturkurven der Grafikkarte nach der sRGB, AdobeRGB und ECI 2.0-Softwarekalibrierung mit iColor (von links nach rechts). Je näher die drei Farblinien an der 45°-Achse liegen, umso weniger Farben müssen zur korrekten Kalibrierung von der Grafikkarte verworfen werden und umso lückenloser bleiben Farbverläufe. Wird die mitgelieferte Software „Color Navigator“ verwendet, finden diese Korrekturen direkt in der 12-Bit Monitor-LUT statt.
Das Verhalten in farbmanagementfähiger Software
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB) versehen und ausgemessen.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6508 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 559 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Die Abweichungen sind bei sRGB als Quellfarbraum auf sehr niedrigem Niveau. Angesichts der kompletten Abdeckung von sRGB war das nicht anders zu erwarten.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem AdobeRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6508 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 559 |
Gamma / Durchschnitt | 2,20 | 2,19 |
Gegenüber sRGB als Quellprofil steigen die Abweichungen in den Farbwerten leicht. Dieser Umstand deckt sich mit dem Vergleich der Farbräume in der 3D-Ansicht, und den im Profil erfassten Primärvalenzen. Sie liegen aber auf einem Niveau, bei dem ein problemloses Arbeiten mit diesem Quellfarbraum möglich ist.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem ECI RGB 2.0 Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 5000 | 4992 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 120 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,22 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 544 |
Gamma / Durchschnitt | LStar | LStar |
Auch hier gibt es keine Überraschungen. Durch die nur 80 prozentige Abdeckung sind größere Abweichungen unvermeidlich.