Profilgenauigkeit sRGB
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideal in Monitor-RGB transformieren. Steigen die Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und anschließende Profilierung.
Von den während der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bzw. in diesem Fall Monitor-LUT), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.
Wir beschränken uns nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die Empfehlungen für sRGB erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben.
Die Referenzwerte ergeben sich entsprechend aus dem Monitorprofil:
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | 6511 | 6510 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 94.95 100.00 108.84 | 94.97 100.00 108.87 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,044 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,1775 | 0,082 |
Helligkeit / cd/m² | 138,6 | 138,7 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2,2) | ~2,16 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht.
Insbesondere der Weißpunkt ist dabei keine fixe Größe, sondern sollte sich im Idealfall nach konstanten Umgebungs- bzw. Abmusterungsbedingungen richten. Die Gradation ist zwar fix mit dem jeweiligen Arbeitsfarbraum verknüpft, aber im Rahmen des Farbmanagement wird durch die Transformationen des CMM auch bei monitorseitig abweichender Gradation (sofern sie korrekt im Bildschirmprofil vermerkt ist) eine gemäß dem Quellfarbraum und seinen Parametern korrekte Darstellung sichergestellt. Sofern der Bildschirm über eine leistungsstarke Elektronik (LUT > 8-Bit) verfügt, macht es aber in jedem Fall Sinn, die für seinen bevorzugten Arbeitsfarbraum vorgesehene Gradation zu wählen, sofern dies mit Bordmitteln möglich ist.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Helligkeit: 50 %, Rot: 100, Grün: 95, Blau: 94.
„AdobeRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: 2.2, Weißpunkt: D65):
Helligkeit: 50 %, Rot: 100, Grün: 95, Blau: 94.
„ECI-RGB 2.0“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: L*, Weißpunkt: D50):
Helligkeit: 57 %, Rot: 100, Grün: 83, Blau: 61.
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6523 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.97 100.00 109.07 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,181 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,078 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,4 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,13 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1072 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2,2) | ~ 2,12 (avg.) |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6501 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.27 100.00 109.26 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,448 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,527 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,13 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1073 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2,2 | ~ 2,13 (avg.) |
* CCT-Bezug
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D50 (5002) | 5043 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 96.42 100.00 82.51 | 96.41 100.00 83.50 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,791 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,249 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,1 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 927 |
Gradation / Durchschnitt | L* | ~ 2,31 (avg.) |
* CCT-Bezug
Der Gammawert verbessert sich in jedem Farbraum bis zu einem Wert von 80 Prozent deutlich, erst danach ist eine größere Abweichung von dem Idealwert erkennbar. Die sehr gute Grauachse erfreut ebenfalls, genau wie die fast vollständige Übereinstimmung bei den Vorgaben des Weißpunktes. Leider ist die Abweichung des blauen Wertes im sRGB- und AdobeRGB-Arbeitsfarbraum zu hoch, im ECI RGB 2.0 Farbraum ist es die Abweichung im roten Bereich, die einem sehr guten Ergebnis ebenfalls einen Strich durch die Rechnung macht.