Bildqualität
Das Gerät liefert auf den ersten Blick ein ausgezeichnetes Bild und kann auch neben dem Eizo L768 bestehen. Die Farben sind klar und satt und können bei subjektiver Bildbetrachtungsweise überzeugen. Auch bei digitaler Verbindung können alle wichtigen Einstellungen vorgenommen werden. Die Tests führen wir mit dem Passmark Monitortest durch. Ob Weiß- und Schwarzwert oder Graustufen, der Fujitsu Siemens P19-2 macht bei allen Werten eine ausgezeichnete Figur. Anders sieht es dagegen bei den Farbverläufen aus. Während die Verläufe bei rot, blau und grün nur geringfügig schlechter sind als beim L768, so kann man bei den grauen Farbverläufen von einem sichtbar schlechterem Ergebnis sprechen. Hier schwächelt der Fujitsu Siemens P19-2, denn es sind sehr deutliche Abstufungen erkennbar. Die Ausleuchtung des Panels ist ausgezeichnet. Die Helligkeitsverteilung ist bis in die Randbereiche optimal.
Beim Scrollen von Text macht sich die Overdrivetechnologie dagegen nicht sonderlich bemerkbar. Subjektiv unterscheiden sich der P19-2 und der L768 hierbei kaum. Diese Disziplin schaffen aber auch Geräte mit TN oder S-IPS nicht perfekt. In diesem Punkt sind die TFTs den Röhrengeräten technologisch bedingt einfach unterlegen. Der Blickwinkel von 178° lässt dagegen keinen Unterschied zu einem CRT-Gerät mehr erkennen.
Der Fujitsu P19-2 bietet einen ausreichenden Spielraum bei der Helligkeitseinstellung. Das Gerät bietet genügend Reserven nach oben, wobei in den mittleren Helligkeitsbereichen die Veränderungen nicht sonderlich groß sind. Bei geringster Helligkeitseinstellung ist das Display im direkten Vergleich mit dem Eizo L768 deutlich heller, aber mit 0 % Helligkeitseinstellung wird das Gerät sicherlich nicht betrieben.
Bei der Helligkeitsregulierung ist ein ganz leiser hochfrequenter Ton zu hören. Dieser ist im Normalbetrieb, selbst bei sehr leisem Rechner, kaum auszumachen. Oberhalb von 80 % und unterhalb von 30 % Helligkeit arbeitet das Gerät völlig geräuschlos. In der Regel verursacht dieses Geräusch der Backlight-Inverter. Erstaunlich ist dabei, dass der Ton vor dem Panel deutlich lauter ist als auf der Gehäuserückseite. Nach diversen Helligkeitsveränderungen war der Summton plötzlich verschwunden und blieb es auch, selbst wenn der Helligkeitswert bei 50 % lag. Nach diversen Tests konnte folgendes festgestellt werden: Der Summton bei einem Helligkeitswert von ca. 30 bis 80 % ist nur dann hörbar, wenn die Lautsprecher nicht stumm geschaltet sind. Sobald die Lautsprecher deaktiviert werden, ist auch der Summton verschwunden. Je höher der Lautstärkewert, desto höher das hochfrequente Summen. Es ist dabei völlig unerheblich ob der Fujitsu Siemens nun mit der Soundkarte verbunden ist oder nicht.
Die Lautsprecher selbst klingen blechern und haben eindeutig zu wenig Bässe. Für die Wiedergabe der Töne des Betriebssystems werden sie sicherlich ausreichen, für mehr allerdings kaum. Wer die Boxen nicht benötigt, sollte diese in jedem Fall stumm schalten.
Das Interpolationsverhalten des Fujitsu Siemens P19-2 kann nicht im OSD eingestellt werden. Bei Auflösungen die kleiner sind als die native Auflösung von 1280 x 1024 wird immer auf Vollbild interpoliert. Somit bleibt bei digitaler Verbindung, nur der Weg das Interpolationsverhalten über den Grafikkarten-Treiber einzustellen. Über die Menüs von nVidia und ATI ist dies in der Regel problemlos möglich. Leider ist diese Einstellung bei einem analog verbundenem Gerät nicht möglich. Das interpolierte Bild, insbesondere bei Schrift, kann als gut bezeichnet werden.
Reaktionsverhalten
Ein VA mit Overdrive lässt natürlich auf volle Spieletauglichkeit hoffen, denn der Eizo L778 legt in dieser Disziplin ordentlich vor. Zu Anfang muss der Fujitsu Siemens P19-2 zeigen wie die Darstellungsqualität beim Prad Schlierentest ist. Der P19-2 zeigt hier ein deutlich besseres Schlierenverhalten als der ebenfalls mit PVA Panel ausgestattete Eizo L768. Allerdings fehlt auch noch einiges um an den Eizo L797 heranzureichen. Ein S-IPS Panel stellt das rote Quadrat auf braunem Hintergrund komplett ohne Schlieren dar. Dies verwundert nicht, denn auch der mit Overdrive ausgestattete Eizo L778 verhält sich identisch mit dem P19-2.
Der Prad Schlierentest hat wenig Aussagekraft, weil diese Farbkombinationen in der Praxis sicherlich eher selten auftauchen. Wir spielen mehrer DVDs ab und können dem Fujitsu Siemens hier nur ein erstklassiges Ergebnis bescheinigen. Auch bei den Spielen zeigt der neue Highflyer was er alles drauf hat. Wir testeten die Spieletauglichkeit dabei mit folgenden Games: Command & Conquer Renegade, Unreal Tournament 2004, CounterStrike Condition Zero, WarCraft, Enter the Matrix, Farcry, Doom III und Need for Speed Underground 2. Bei keinem der Spiele zeigt das Modell aus unserer Sicht erkennbare Schwächen. Bei schnellen Bewegungen oder Drehungen führt es zu keinen sichtbaren Schlieren. Es gibt nur eine gewisse Bewegungsunschärfe, die aber technologiebedingt alle TFTs haben. Auch bei der Darstellung von Laufschrift, macht das Modell einen ausgezeichneten Eindruck.
Somit ist der Fujitsu Siemens P19-2 trotz seines PVA Panels, aber dank der Overdrivetechnologie, für schnelle Spiele, DVD, Videoschnitt bestens geeignet. Das Display empfiehlt sich somit als Allrounder mit sehr guter Bildqualität, hohem Blickwinkel und gutem Reaktionsverhalten. Der P19-2 schließt damit zu den Displays mit S-IPS Panel auf, die bislang die einzigen Vertreter waren, die hohe Bildqualität mit gutem Reaktionsverhalten kombinierten.
TN Panel sind beim Bildaufbau noch geringfügig schneller und deshalb bekommt der Fujitsu Siemens P19-2 für Hardcoregamer lediglich ein gut. Für die Mehrheit reicht die gezeigt Leistung aber sicherlich aus und bei einem VA Panel mit Overdrive hat man zudem die sichtbar bessere Bildqualität.
Im direkten Vergleich mit dem Eizo L797 kann der Fujitsu Siemens P19-2 sehr gut mithalten. Bei der Farbreinheit, den Farbverläufen und den Einstellmöglichkeiten kann der Eizo L797 den P19-2 allerdings klar hinter sich lassen. Auf der anderen Seite liegt das Modell mit S-IPS beim Kontrast und Schwarzwert hinter dem P19-2.