Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.
Der Fujitsu Siemens P24W-5 erreicht im „Stoppuhr-Test“ gegen einen CRT ein sehr gleichmäßiges Ergebnis. Im Durchschnitt beträgt die Verzögerung 28 ms. Das entspricht bei einer Bildwiederholfrequenz von 60Hz etwa 2 fps. Ausreißer von über 50 ms sind die absolute Ausnahme, genauso wie Minimalwerte von 8 ms.
Auch viele andere Geräte mit S-IPS, oder S-PVA Panel und Overdrive Schaltung liegen in Sachen Verzögerung meist auf diesem Niveau. Für sehr ambitionierte Spieler kann die Verzögerung bereits störend wirken, die meisten Benutzer werden damit aber problemlos zurechtkommen.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der Fujitsu Siemens P24W-5 unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Im Abschnitt „Reaktionsverhalten“ haben wir bereits festgehalten, dass sich die soliden Messergebnisse auch sehr positiv auf die Darstellung von Realweltmaterial auswirken. Das gilt auch für die Wiedergabe von Videos. Hier gibt wenig zu bemängeln.
Der erweiterte Farbraum führt bei den heute im Videobereich üblichen Quellfarbräumen (ITU-R BT.601 (SD) und ITU-R BT.709 (HD)) zu sehr gesättigten Farben. Eine sichtbare Auswirkung ist ein leichter „Sonnenbrand“, den hellhäutige Darsteller aufweisen.
Videosignalverarbeitung
Fujitsu Siemens macht, außer den per HDMI unterstützten Eingangssignalen, keine Angaben zur Elektronik, die für die Videosignalverarbeitung eingesetzt wird. Die weiteren Tests werden zeigen, inwiefern sich der P24W-5 für die Wiedergabe von Videoquellen abseits des PCs als Videoprozessor eignet.
Unser Testgerät zeigte bei Zuspielung per HDMI und einer Helligkeitseinstellung unter 80 Prozent leider immer wieder ein leichtes Flimmern, das per DVI nie zu beobachten war.
Unterstützte Refreshraten
Das Ergebnis fällt leider ernüchternd aus. Zwar unterstützt der Fujitsu Siemens P24W-5 Signale mit 24Hz, 48Hz und 50Hz, allerdings kommt immer wieder zu leichten Rucklern. Nur die Zuspielung mit 60Hz ist komplett judderfrei.
Daher kann man davon ausgehen, dass jede Eingangsfrequenz intern in 60Hz konvertiert wird. Damit ist eine judderfreie Wiedergabe von PAL-SD- und HD-Material, NTSC-SD- und HD-Material von Filmquelle und Blu-ray, ebenfalls von Filmquelle, leider nicht möglich.
Deinterlacing
Der Fujitsu Siemens P24W-5 kann auch halbbildbasierte Signale (480i60, 576i50, 1080i50, 1080i60) entgegennehmen. Da ein LC-Display immer vollbildbasiert arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus den eingehenden Halbbildern eine Vollbildfolge erstellen. Weitere Informationen bietet unsere Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
Leider patzt unser Testgerät auch hier. Bei Zuspielung in 576i50 und 480i60 werden immer wieder starke Kammartefakte sichtbar, unabhängig davon, ob es sich um Film, oder „echtes“ Videomaterial handelt. Nur mit einer speziellen NTSC-Test-DVD, die ein 480i60 Signal mit 2:2 Kadenz enthält, gab es eine halbwegs vernünftige Darstellung. Allerdings wird es solche Signale im Realwelteinsatz nicht geben.
1080i50 und 1080i60 Signale werden ebenfalls nur schlecht verarbeitet. Damit ist in der aktuellen Implementierung keine sinnvolle Nutzung von halbbildbasierten Signalen möglich.
Man sollte dem Fujitsu Siemens P24W-5 daher dringend progressive, d.h. vollbildbasierte, Signale zuspielen und somit schon im Zuspieler, sofern möglich, das Deinterlacing durchführen lassen.