Test Monitor HP LP2480zx
8/10

Anwendungen

Mit seinem 24-Zoll großen WUXGA-Panel (Auflösung: 1.920 x 1.200 Pixel) sollte der HP LP2480zx genügend Platz für die meisten Anwendungsgebiete bieten. Eine Steigerung im noch kleinen Segment der Bildschirme mit RGB-LED Backlight, gibt es nur durch die 30-Zoll Bildschirme von Lacie (730) und Samsung (XL30). Der Samsung ist aber bereits abgekündigt.

Panelgröße und Auflösung ergeben eine Pixelgröße von 0,270 mm und eine Pixeldichte von 94ppi.

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Zwei Din-A4-Seiten können in Originalgröße nebeneinander angezeigt werden.

In Höhe und Breite bietet der Bildschirm ausreichend Platz, um zwei Din-A4 Dokumente in Orginalgröße darzustellen und noch etwas Luft für Menüleisten zu haben. Fotos können in der Bildbearbeitungssoftware großflächig angezeigt werden, ohne Paletten, Tools oder weitere Fenster ausblenden zu müssen. Auch der Browser kann geöffnet bleiben, wenn gleichzeitig in einer anderen Anwendung gearbeitet wird.

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Hochaufgelöste Bilder können großflächig angezeigt werden.

Reaktionsverhalten

Für das IPS Panel des LP2480zx gibt HP eine Reaktionszeit von 6 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel an. Damit liegt er zumindest auf dem Papier minimal hinter dem Eizo CG243W.

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Bild aus dem Spiel „Counter Strike Source“ mit Auflösung 1.920 x 1.200.

Die Overdrive-Implementierung kann im Menü bei Bedarf zugeschaltet (bzw. zumindest in ihrer Aggressivität variiert) werden. Sie führt im synthetischen PixPerAn-Lesbarkeitstest zu keiner Verbesserung. Realweltmaterial profitiert dagegen von einer etwas verbesserten Bewegtbilddarstellung. Mit der Aktivierung kommt es zu leichten Corona-/ bzw. Ghosting-Effekten, die aber stets auf niedrigem Niveau bleiben und die Darstellung kaum ernstlich stören.

Im direkten Vergleich mit dem Eizo CG243W, der uns hier sehr positiv überraschte, ist die Bewegtbilddarstellung etwas schlechter und liegt etwa auf dem Niveau des NEC 2690WUXi². Das ist immer noch ein gutes Ergebnis.

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Bild aus dem Spiel „Crysis“ mit Auflösung 1.920 x 1.200. Auch dunkle Passagen werden mit dem sRGB-Preset einwandfrei dargestellt.

Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist gut. In der Werkseinstellung wirkt die Darstellung durch den großen Farbraum noch „bunter“ als bei Bildschirmen mit WCG-CCFL-Hintergrundbeleuchtung. Mit Auswahl des sRGB-Modus umgeht man dieses Problem. Das „sRGB Gamma“ sorgt darüber hinaus noch für eine ausgezeichnete Detaildarstellung in Schattenbereichen. Dank des hervorragenden Schwarzwertes und der homogenen Ausleuchtung sind auch dunkle Spiele keine Herausforderung für den HP LP2480zx.

Die Hardwarekalibration hat den Vorteil, dass die im Rahmen der Kalibrierung vorgenommen Änderungen natürlich auch in Spielen persistent in der Monitor-LUT bleiben. Änderungen der Grafikkarten-LUT würden dagegen bei Spielstart verworfen.

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Bild aus dem Spiel „Civilization 4 – Beyond the Sword“ mit Auflösung 1.920 x 1.200.

Input-Lag

Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.

Mit dem neuen Tool SMTT, das eine genauere Erfassung des Input-Lags erlaubt, messen wir, im Vergleich mit einem CRT, eine sehr gleichmäßige Verzögerung, die über die gesamte Messreihe um +/- 2 ms variiert und aufgerundet bei 24 ms liegt. Damit kann man den HP LP2480zx in die Kategorie der Geräte mit einer Darstellungslatenz von einem bis zwei Bildern einordnen.

Die Berücksichtigung von Reaktionsverhalten und Darstellungslatenz führen zwar nicht zum Prädikat eines wirklichen „Gamerbildschirms“, aber für die meisten Anwender dürfte der HP LP2480zx eine vollkommen zufriedenstellende Performance liefern.

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Mit SMTT wurde in zahlreichen Messungen der Input-Lag ermittelt.

DVD und Video

In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.

Der HP LP2480zx unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Für HDMI- und DisplayPort-Anschluss ist eine entsprechende Unterstützung ohnehin obligatorisch. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.

Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.

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DVD Film „Radetzkymarsch“, Zuspielung über PC.

Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.

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DVB-Aufnahme „Wallander“, Zuspielung über PC.

Betrachten wir die bisherigen Ergebnisse, kann der HP LP2480zx hier nur ein sehr vernünftiges Ergebnis erzielen. In der Tat überzeugt die Darstellung mit einer entsprechenden Begrenzung des Farbraums, da sich die Normen im Videobereich in Richtung sRGB bewegen (ITU-R BT.709, also HDTV, definiert zu sRGB identische Primärvalenzen). Bei der Nutzung des nativen Gerätefarbraums haben dagegen alle hellhäutigen Darsteller ein zu langes Sonnenbad genossen. Der stabile Blickwinkel ermöglicht auch mehreren Zuschauern ein vernünftiges Bild, auch wenn die für TV-Verhältnisse doch sehr geringe Größe begrenzend wirken dürfte.

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Blu-ray: „Bröderna Lejonhjärta“.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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