Interpolation
Die automatische Skalierung von Bildinhalten wird beim ZR2240W auf zwei Arten realisiert. Standardmäßig skaliert der Monitor alle Bildinhalte auf Vollbild und streckt gegebenenfalls das Bild. Diese Funktion wird im OSD mit „fill“ bzw. „Bildschirmfüllend“ bezeichnet. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Inhalte mit korrektem Seitenverhältnis anzuzeigen.
Hierzu dient die Einstellung „aspect“ bzw. „Entspr. Seitenverhältnis“. Der Inhalt wird dabei auf maximale Höhe vergrößert, behält jedoch das korrekte Seitenverhältnis bei. Auch in Spielen funktionieren beide Einstellungen einwandfrei.
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Eine Veränderung des Reglers bewirkt zumindest bei digitaler Signalzuspielung keinen positiven Effekt sondern führt, im Gegenteil, entweder zu einem unscharfen Bild oder zu überschärften Konturen.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1.280 x 720 ist das Bild insgesamt etwas fetter, was hauptsächlich daran liegt, dass die notwendige Pixelvergrößerung auch hier durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird.
In weiteren getesteten Auflösungen bleibt das Gesamtbild immer qualitativ gut, sieht man von den Verzerrungen ab, die zwangsläufig bei falschem Seitenverhältnis entstehen.
Reaktionsverhalten
Den ZR2240W haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 8 Millisekunden (G2G) angegeben, für ein IPS-Panel wäre dies ein schneller Wert. Im Labor ermitteln wir für den schnellsten Grauwechsel in der Werkseinstellung Video Overdrive off allerdings deutlich längere 18,8 Millisekunden, für den Schwarz-Weiß-Wechsel werden 17,1 Millisekunden benötigt.
Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 24 Millisekunden recht lang, für ein IPS-Panel aber nicht ungewöhnlich. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen keine signifikante Beschleunigung, Überschwinger treten an keinem Messpunkt auf.
Sobald die Overdrive-Option aktiviert wird, stellt sich eine deutliche Beschleunigung ein. Der schnellste Grauwechsel verkürzt sich jetzt auf nur noch 11,7 Millisekunden. An den hellen Messpunkten finden wir nur moderate Überschwinger vor, bei den dunklen sind sie dagegen schon ziemlich stark. Die Verkürzung der Schaltzeiten ist dafür sehr deutlich.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim ZR2240W messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung von nur 0,9 Millisekunden, das wird die Spieler freuen. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt weitere 7,6 Millisekunden (Overdrive on), auch die mittlere Gesamtlatenz ist daher mit insgesamt 8,5 Millisekunden noch recht kurz.
Backlight
Die LED-Hintergrundbeleuchtung des ZR2240W ist PWM-gesteuert. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von 240 Hz, das Tastverhältnis beträgt 60 Prozent. Bei diesen Werten können wahrscheinlich nur sehr empfindliche Menschen ein Backlight-Flimmern wahrnehmen.
Subjektive Beurteilung
Die zu erwartende Schlierenbildung bei Verwendung eines IPS-Panels zeigt sich beim ZR2240W schon bei normaler Benutzung in Office-Anwendungen. Die Maus wird genauso von Schlieren verfolgt wie bewegte Fenster. In Spielen fällt diese Schlierenbildung ebenso auf. Zwar gewöhnt man sich zum Teil an das Bild, ganz ignorieren lässt sich der Effekt jedoch nie. Nur bei Filmen fällt es nicht so ins Gewicht.
Über das OSD lässt sich eine Overdrive-Schaltung aktivieren. Mit dieser geht die Schlierenbildung leicht zurück, verschwindet jedoch nie ganz. Eine mögliche Corona-Bildung konnten wir hingegen nicht feststellen.
Sound
Der ZR2240W verfügt über keine separaten Anschlüsse für das Zuspielen oder Abgreifen von Audiosignalen. Über integrierte Lautsprecher verfügt das Gerät ebenso wenig. Es ist jedoch möglich, bei HP eine Soundbar zu erwerben, die sich unten an das Display anbringen lässt. Diese Lösung ist aber unabhängig von Bildschirm und OSD, sowohl was die Signalzuspielung als auch die Lautstärkeregelung angeht.
Der große Bruder ZR2440W hingegen verfügt über digitale und analoge Audio-Anschlüsse. Der ZR2740W hingegen verfügt wiederum nicht über die genannten Anschlüsse.
DVD und Video
Zwecks der Überprüfung der Video-Qualitäten des ZR2240W, haben wir diesen via HDMI-Kabel mit einem externen Zuspieler (Bluray-Player) verbunden. Sowohl der HDMI-Eingang, wie auch die alternativen digitalen Anschlussmethoden bieten HDCP-Unterstützung für geschütztes Material.
Im Bereich Video zeigt der ZR2240W zunächst ein gutes Ergebnis. Das IPS-Panel verfügt über schöne, kräftige Farben sowie einen guten Schwarzwert. Vom Format her wird mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten bei einem Seitenverhältnis von 16:9 eine optimale Grundlage für Video-Darstellung gelegt.
Das OSD verfügt über keine vordefinierten Bildschirmprofile. Einen speziellen Film-Modus gibt es daher auch nicht. Wir haben für die Video-Tests somit die Werkseinstellung mit voreingestellter und mit gesenkter Helligkeit verwendet.
An der Darstellung von Videos gibt es generell nichts auszusetzen. Jedoch wird der gute Film-Eindruck durch bekannte Schwächen der IPS-Technik gedämpft. Gemeint ist hier vor allem das silberne Schimmern, welches bei dunklen Szenen und schwarzen Rändern unübersehbar auftritt. Je nach Blickwinkel reicht das vom frontal zu beobachtenden Clouding bis hin zu einer gleichmäßigen Aufhellung bei seitlichem Blickwinkel über das gesamte Bild. Die Schlierenbildung trat hingegen nicht störend auf. Für Film-Freunde dürfte jedoch die Displaygröße ein Kriterium darstellen. Für den Film zwischendurch reicht der ZR2240W aber allemal.