Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung Software-Kalibrierung
Die Profilvalidierung der Software-Kalibrierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des LG 27UD88 sehr exakt beschreibt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
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Nach der Software-Kalibrierung zeigt sich ein weitestgehend homogenes Gesamtbild. Bis auf eine minimal zu hohe Range bei der Graubalance und eine Abweichung bei Blau, erreicht der LG 27UD88 im Schnitt eine sehr gute Bewertung. Lediglich die erhöhte Range für zu einem gut in der Komplettwertung. Es wird ein Kontrastverhältnis von 1276:1 erzielt.
Wir haben dieses Ergebnis mit folgenden Einstellungen erzielt: Helligkeit 18, Rot 50, Grün 47, Blau 46, Gamma „Aus“, Kontrast 70, Farbtemperatur „Benutzer“.
True Color Pro
Hardware-Kalibration
Für die Hardware-Kalibrierung des LG 27UD88 haben wir True Color Pro in der Version 3.5.8 für Windows-Betriebssysteme verwendet. LG bietet die Software in Version 3.5.0 auch für Apples Mac-Betriebssystem an. True Color Pro unterstützt Messgeräte von Datacolor und X-Rite und somit auch das i1 Pro, wenngleich in der Software als Messgerät das i1 Pro 2 ausgegeben wird.
Der Startbildschirm von True Color Pro ist übersichtlich und bietet zwei Wahlmöglichkeiten der Hardware-Kalibrierung, und zwar „Standard“ und „Benutzer“. Im Standardmodus kann lediglich die Helligkeit angepasst werden, während im Benutzermodus noch weitere Einstellungsparameter zur Verfügung stehen. Für die Einstellung der Tonwertkurve können in True Color Pro allerdings nur Gammagradationen von 1.8 bis 2.6 ausgewählt werden. Eine sRGB-Einstellung fehlt.
True Color Pro erzeugt Matrix- und LUT-Profile in den Versionen v2 und v4 (wählbar unter dem Punkt Voreinstellung). Das Ergebnis der Kalibration kann mit einer Validierung überprüft werden.
Farbraumemulation
Nachfolgend haben wir die Farbraumemulation aus True Color Pro für die Simulation von sRGB genutzt. Die Messungen gegen den sRGB-Arbeitsfarbraum werden ohne Farbmanagement durchgeführt. Ein CMM kommt also nicht zum Einsatz.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB
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Auch nach der Hardware-Kalibrierung kann der LG 27UD88 überzeugen und ein tolles Gesamtergebnis erzielen. Die Range der Graubalance liegt mit 1,12 Delta C nur gering über der Marke von 1,0 Delta C, welche benötigt wird, um auch in dieser Disziplin ein sehr gutes Ergebnis zu erreichen.
Profilvalidierung sRGB-Emulation
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Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB ohne Monitorprofil
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Auch ohne Verwendung des Monitorprofils erreicht der LG 27UD88 ein ansprechendes Gesamtergebnis. Zwar fallen die Abweichungen der Grauachse etwas höher aus, die Range bleibt aber mit 1,34 Delta C nach wie vor niedrig. Die durchschnittliche Abweichung der Farbwerte ist mit 0,83 Delta E nur geringfügig höher.
Korrektur für Colorimeter
Colorimeter sollten aufgrund ihrer Eigenschaften – die Spektralwertkurven des Normalbeobachters werden über die Kombination aus realen Filtern und Empfänger(n) nur in Annäherung nachgestellt – im Hinblick auf das vom konkreten Monitor emittierte Spektrum korrigiert werden.
True Color Pro greift für das i1 Display Pro auf die spektralen Bildschirmcharakterisierungen (EDR) von X-Rite zurück. Im Falle des LG 27UD88 wird allerdings unverständlicherweise der Datensatz für Bildschirme mit W-LED Hintergrundbeleuchtung gewählt.
Aufgrund der günstigen Filtercharakteristik des Messgerätes ist das Ergebnis dennoch nicht verheerend: Die Weißpunkt-Abweichung in Bezug auf das von uns eingesetzte i1 Pro liegt bei dE = 3.8. In Anbetracht der Tatsache, dass auch diese Sonde keine ideale absolute Referenz ist und dass die Charakterisierungsdaten generischer Natur sind, liegt das durchaus noch im Rahmen.
Interpolation
Im OSD des LG 27UD88 stehen unter Bildformat drei Einstellungsmöglichkeiten zur Auswahl: „Breitbild“, „Original“ und „1:1“. Werkseitig ist das Bildformat auf Breitbild eingestellt. Mit dieser sinnvollen Auswahl lässt sich jede Auflösung seitengerecht und/oder pixelgerecht darstellen.
Zusätzlich bietet der LG 27UD88 einen Schärferegler, der sich auch bei nativer Auflösung ändern lässt. Werkseitig ist hier 50 eingestellt. In Zehnerschritten lässt sich die Schärfe von 0 bis 100 verändern. Während es bei nativer Auflösung nicht ratsam ist, die Schärfe zu erhöhen, ist es hingegen bei interpolierter Anzeige sogar sinnvoll, diese auf 70 oder 80 zu erhöhen, da diese Anpassung in einer sichtbar schärferen Darstellung resultiert.
Moin,
Schöner Test! Ich habe eine Frage zu dem Monitor:
Kann ich hinten einen zweiten Monitor Anschließen? So, dass ich mein Macbook Pro über USB-C an den 22UD88 anschließe und beide Monitore angesprochen werden?
Besten Dank
Danke für das Lob 🙂
Hm, du meinst ein durchschleifen des Bildsignals über den LG auf einen weiteren Monitor? Ich denke wenn dann ist das nur mit spezieller Software möglich. Einfach so wird es nicht funktionieren, habe das aber ehrlich gesagt noch nie ausprobiert.
Du musst nach einem Monitor mit Daisy Chain ausschau halten, als ein Modell was eine DP out besitzt. Der LG 27UD88 kann das leider nicht.
Genau das meinte ich, Danke euch!
Hey!
Habe gerade auch euren Test zum LG 27UK850-W geslesen, der ja quasi im Wesentlichen „nur“ eine 2018er Neuauflage ist. Der Preisunterschied beträgt knapp 50Euro.
Könntet ihr mir sagen, ob ich nicht lieber gleich den neuen LG 27UK850-W kaufen sollte? Ich würde den Monitor für HomeOffice, Videoschnitt und Filme schauen nutzen.
Der neue sieht einen Tick edler aus und die Kontrast- und Helligkeitswerte sind etwas besser. Gibt es e.M. n. sonst noch features, die der 27UK850-W im Gegensatz zum 27UD88-W mitbringt?
Ich danke euch für ein Feedback 🙂
Beste Grüße
Sören
Der LG 27UK850-W hat HDR10 Unterstützung. Macht Sinn für Filme und Videos. Ich würde den kleinen Aufpreis zahlen.
Hey danke für deine super schnelle Rückmeldung. Habe soeben bestellt. 🙂
BG Sören
PS: tolle, ausführliche (und auch für Laien verständliche) Tests!
Geht immer in kurzer Zeit in Standby. Und anschließend ist es ein Krampf den Monitor aus dem Standy zuholen.
Als Beispiel nach dem Mittagessen beim Einloggen.
Was ist im OSD denn unter Smart Energy Savings und Auto. Standby eingestellt? Deaktiviere mal beide Werte (Allgemein) und lasse Windows den Monitor in den Standby Modus versetzen. Hier musst du etwas ausprobieren.