Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Wir haben die Helligkeit und den Kontrast wie üblich in den Einstellungen der Werksauslieferung vermessen. Statt der vom Hersteller angepriesenen Helligkeit von maximal 300 cd/m² und einem Kontrast von 1000:1 konnten wir nur etwa 250 cd/m² und 900:1 messen. Die minimale Helligkeit lag zudem bei recht hohen 130 cd/m², weil sich diese ab einer Einstellung von 30 Prozent nicht weiter reduzieren ließ.
In der Werksauslieferung ist der Anwendermodus als Bildmodus voreingestellt. Die Farbtemperatur wird mit der Einstellung warm vorgegeben. Diese haben wir für die zweite Messung auch auf Anwender gestellt und ansonsten keine Änderungen gegenüber der Werkseinstellung vorgenommen.
Die maximale Helligkeit lag nach der Änderung bei knapp über 300 cd/m² und der Kontrast fast durchgängig bei 1100:1, die Herstellerangaben konnten also sogar übertroffen werden. Die minimale Helligkeit lag bei 60 cd/m² und damit in einem Bereich, der auch in stark abgedunkelten Räumen einen angenehmen Betrieb ermöglicht. Die Helligkeit wurde zudem gleichmäßig reduziert, eine künstliche Sperre bei 30 Prozent war nicht mehr gegeben.
Bildhomogenität
Bei der Helligkeitsverteilung gibt es vor allem in den oberen beiden Ecken stärkere Abweichungen und auch die durchschnittliche Abweichung von knapp neun Prozent reicht nicht mehr für eine gute Bewertung aus. In der Praxis sind diese Abweichungen aber nicht aufgefallen, deutlicher sichtbar waren dagegen die Lichthöfe in den unteren beiden Ecken, die aber eher vom Blickwinkel stammen und daher in dieser Übersicht nicht direkt messbar waren.
Bei der Farbreinheit fallen dagegen fast alle Bereiche negativ auf. Es konnte sogar eine Abweichung von über fünf gemessen werden und auch die durchschnittliche Abweichung lag bei fast vier. Da sich die Abweichungen über den gesamten Monitor verteilen, sind diese in der Praxis nicht leicht ausmachbar und daher auch nicht direkt auffällig.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der LG 34UM65-P besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Darstellung aus verschiedenen Blickwinkeln ist fast immer gleich. Der Kontrast nimmt leicht ab und bei extremen Blickwinkeln legt sich zudem ein leichter Grauschleier über das Bild. Insgesamt ist die Darstellungsqualität aber gut und das Betrachten des Monitors auch mit mehreren Personen gleichzeitig möglich. Dem gemeinsamen Filmgenuss steht die Blickwinkelabhängigkeit also nicht im Wege, da keine stärkeren Farbabweichungen oder andere störende Effekte beobachtet werden konnten.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der LG 34UM65-P deckt den sRGB-Farbraum zu 99,3 Prozent ab, wodurch er eine sehr gute Bewertung erreichen kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der Monitor wird nach einem Reset auf den Bildmodus Anwender und den Farbraum warm eingestellt.
Die Standardeinstellung zeigt bei den Farbabweichungen drei größere Ausreißer und auch die Abweichungen bei den Grauwerten lassen keine „gute“ Wertung zu. Die Gammakurve fällt immer weiter ab, liegt aber grundsätzlich noch auf einem guten Niveau.
Gut gefallen haben uns der Weißpunkt von 6600 Kelvin und der Kontrast mit über 900:1. Eine gute Note kann die Werkseinstellung trotzdem nicht mehr erreichen und für die Bildbearbeitung sollte daher eine Kalibrierung durchgeführt werden.
Einen eigenen sRGB Modus hat der Monitor nicht, wir haben daher die hier ermittelten Messergebnisse im Gesamtergebnis auch für den Bereich vor der Kalibration (sRGB) verwendet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Foto-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend den Foto-Modus vermessen ohne weitere Einstellungen zu ändern.
Verbessert haben sich in diesem Modus die Abweichungen der Grauwerte und der Kontrast. Die Farbabweichungen haben dagegen zugenommen, die Gammakurve verläuft unruhiger und der Weißpunkt sinkt auf 6100 Kelvin ab. Für die Bildbearbeitung ist dieser Modus daher ebenfalls nicht geeignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des Spiele-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Wir haben anschließend den Spiele-Modus vermessen ohne weitere Einstellungen zu ändern.
Der Kontrast wirkte im Spiele-Modus stärker, tatsächlich lag er aber bei unter 800:1 und auch die anderen Werte entfernen sich stark von unseren Idealwerten. Der Weißpunkt liegt zum Beispiel bei 8400 Kelvin, was die extremen Einstellungen verdeutlicht. Je nach Spiel können diese Einstellungen aber von Vorteil sein, da viele Spieler beim Gaming keine natürlichen Farben, sondern bestmögliche Bedingungen für einen Sieg vorziehen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Habe mir den LG 34UM65 gekauft und bei mir lässt sich die Helligkeit auch unter eine Einstellung von 30% reduzieren.
Es sind dann auch wesentlich weniger als 130cd/m²