Gamma
Das Gamma lässt sich über das OSD des IPS236V einstellen. Ab Werk ist hier der Wert 2,2 eingestellt. Für die Kalibrierung wurde auf den Wert 2,0 gewechselt. Auffallend ist hier jedoch ein sehr deutlich sichtbarer Unterschied in der Farbdarstellung. Wo das Bild bei einem Gamma von 2,2 noch deutlich von der Farbe Blau dominiert wird, wirkt das Bild bei einem Gamma von 2,0 wie ausgewechselt und wesentlich naturgetreuer.
Blickwinkel
IPS Panel sind grundsätzlich für einen recht guten Blickwinkel bekannt. Gerade neuere Geräte offenbaren jedoch einen technisch bedingten Nachteil. Besonders bei dunklen Bildinhalten ist in den Ecken ein silberner Schimmer zu sehen. Auch der LG Flatron IPS236V stellt hier keine Ausnahme dar. Die Blickwinkel sind speziell von den Seiten sehr gut. Nur von steil oben wird das Bild spürbar dunkler.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Flatron IPS236V bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum ISOcoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen. Den Vergleich mit AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 führen wir nur bei Bildschirmen durch, die über einen erweiterten Farbraum verfügen.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Interessant ist der Vergleich zum ISOcoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
Wie gut der IPS236V diese Farbräume abdeckt, sollen die nachfolgenden 3D-Diagramme verdeutlichen.
ISOcoated: 89 % Abdeckung
sRGB: 91 % Abdeckung
Die verhältnismäßig niedrige Abdeckung der Farbräume liegt auch beim Flatron IPS236V an der LED-Hintergrundbeleuchtung. Tests bei anderen Displays mit dieser Technik zeigten ähnliche Ergebnisse.
Farbmetrische Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Der LG Flatron IPS236V verfügt über ein explizites sRGB-Farbprofil. Wir haben zunächst die Werkseinstellung mit dem Farbmodus „Warm“ und anschließend den sRGB-Modus des Monitors ausgemessen.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6549 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 165 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,32 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 517 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | ~2,09 (avg.) |
Das Farbprofil „Warm“, welches in der Werkseinstellung des IPS236V aktiv ist, liefert in Bezug zum sRGB-Standard ein unbefriedigendes Ergebnis. Die DeltaE-Abweichungen sind zu hoch, vor allem bei blau. Die Grauachse kippt mit steigender Helligkeit ab. Einzig der Weißpunkt wird recht gut getroffen. Leider ist der Kontrast mit 517:1 weit weg von der Herstellerangabe von 1.000:1.
sRGB-Modus | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6104 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 165 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,23 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 717 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | ~1,98 (avg.) |
Der explizite sRGB-Modus des Flatron IPS236V liefert ein sehr ähnliches Ergebnis wie das Farbprofil „Warm“. Im Gegensatz zur ersten Messung wird nun der Weißpunkt verfehlt. Dafür sinkt jedoch der Schwarzwert und somit steigt der Kontrast auf 717:1.
Profilgenauigkeit sRGB
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | 6548 | 6543 |
Helligkeit / cd/m² | 142 | 142 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~Gamma 2,2) | ~2,17 (avg.) |
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Vergleich des kalibrierten sRGB Farbprofils mit dem sRGB-Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6544 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 142 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,21 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 678 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | ~sRGB (2,2) |
Nach der Kalibrierung sind die Werte deutlich besser. Dennoch lässt sich der massive Ausschlag bei blau kaum korrigieren. Immerhin stimmen nun die Sekundärfarben, der Weißpunkt, die Grauachse und auch der Kontrast bleibt bei annähernd 700:1. Von einem S-IPS-Panel hätte man in dieser Disziplin jedoch mehr erwartet. Das gilt vor allem für die DeltaE-Werte sowie den Kontrast.
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden.
Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
Die folgenden Einstellungen wurden für das kalibrierte sRGB-Farbprofil im OSD des Bildschirms gewählt (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Rot 48, Grün 54, Blau 54, Helligkeit 39 Prozent, Kontrast: 70 (Standart), Gamma 2,0