Videosignalverarbeitung
Im Handbuch des W2363V sind alle darstellbaren Signalfrequenzen für die verschiedenen Eingänge dokumentiert. Hierbei sind die meisten der heute üblichen Kombinationen möglich, es fehlen allerdings die interpolierten Auflösungen 480i und 576i sowie die 24p-Wiedergabe.
Unterstütze Refreshraten
Zunächst haben wir untersucht, ob die genannten Frequenzen tatsächlich unterstützt werden. Frequenzen von 50 Hertz oder Vielfache von 24 sind für die judderfreie Darstellung von Videos und Filmen besonders geeignet. Zur Überprüfung, ob der Monitor auch intern mit diesen Frequenzen schaltet, haben wir einen Juddertest durchgeführt. Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Special „Perfekter Bildgenuss: Auf die Bildfrequenz kommt es an“.
Mit 50 und 60 Hz werden sowohl 1.280 x 720 als auch 1.920 x 1.080 ohne Ruckeln verarbeitet. Damit ist der W2363V gut geeignet für den Anschluss aller möglichen Zuspieler, nur Cineasten werden den 24p-Modus vermissen.
Deinterlacing
Der W2363V kann in der 1080er Auflösung auch halbbildbasierte Videosignale annehmen. Ein LCD arbeitet aber immer vollbildbasiert, daher muss dieser Monitor mit einem Deinterlacer ausgerüstet sein. Weitere Informationen bietet unsere Reportage: „Aus 2 mach 1“ – Deinterlacing.
Halbbildmaterial wird vom W2363V mit 1080i50 und 1080i60 akzeptiert. Unsere Testergebnisse mit der Wiederholfrequenz 50 Hz zeigen die nachstehenden Fotos.
Signale mit 2:2 Kadenz werden korrekt erkannt, die Vollbilder werden ohne Auflösungsverlust wieder hergestellt. Signale mit 3:2 Kadenz interpretiert der Deinterlacer dagegen als Videomaterial und skaliert hoch, dies äußert sich in Kammartefakten und auffälligen Moiré-Effekten (zu sehen an der Tribüne im 2:3:2:3 Foto links).
Skalierung
Wichtig ist die Darstellung mit korrektem Seitenverhältnis. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Falls ein Bildschirm im OSD über eine explizite „4:3“ und „16:9“ Einstellung verfügt, stehen die Chancen gut, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen.
Leider bietet der W2363V keine Skalierungsmöglichkeiten, die an den HDMI-Eingängen explizit die Wahl eines 16:9 oder 4:3-Formates ermöglichen. Geboten werden nur die Skalierungen „Vollbild“ und „Auto“. Auto steht dabei laut Handbuch für eine seitengerechte Darstellung. Im SETUP-Menü kann man für die HDMI-Eingänge noch die Einstellung „Overscan“ aktivieren, was vom Hersteller auch empfohlen wird.
Bei normgerecht aufbereiteten Signalen zeigt der W2363V ein unverzerrtes Bild ohne Overscan. Erzwingt man playerseitig eine Letterboxed-Darstellung, oder spielt man anamorphe Signale zu, kann beim W2363V keine unverzerrte Wiedergabe erzielt werden.
Farbmodelle und HDMI-Blacklevel
Ebenfalls sehr wichtig für die korrekte Darstellung des Materials ist die Abstimmung des Videolevels. Abstimmungsprobleme können hier zu starkem Clipping in helleren und dunkleren Farben oder zu flauem Bild mit reduziertem Tonwertumfang ohne volles Schwarz und Weiß führen.
Der W2363V geht an den beiden HDMI-Eingängen stets von einer AV-Quelle aus (RGB oder YCbCr, Wertebereich pro Kanal von 16-235). Diese Einstellung kann auch im OSD nicht verändert werden. Der volle Wertebereich 0-255 (PC-Level) steht nur am DVI-Eingang zur Verfügung.
Das vom W2263V gezeigte Bild lässt keine Probleme mit dem Signalpegel erkennen. Im BILD-Menü des OSD kann zudem noch der HDMI-Schwarzwert angepasst werden, damit können eventuelle Unzulänglichkeiten des verwendeten Players ausgeglichen werden.