Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Werkseinstellung liefert mit 6664K bereits eine recht neutrale Farbstimmung ab, die nahe bei der Referenztemperatur von 6500K liegt. Die Graustufen sind meist um etwa 200K wärmer, daher sind die deltaC-Abweichungen und leider auch der Rangewert ziemlich hoch. Die Gammakurve verläuft annähernd konstant bei etwa 2,3.
Für normale Arbeiten im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe natürlich vollkommen ausreichend. Mit Blick auf farbverbindliches Arbeiten bewerten wir nur die Grauwiedergabe, die hier durchaus zufriedenstellend ist.
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Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
In der sRGB-Einstellung ist die Farbstimmung ein wenig wärmer. Der Weißpunkt liegt jetzt bei 6333K, die meisten Graustufen weichen davon nur noch um 100K ab. In der Folge schrumpfen die deltaC-Abweichungen auf relativ niedrige Werte, auch der Rangewert sinkt spürbar. Die Gammakurve bleibt dagegen unverändert.
Bei den Buntfarben fallen die erhöhten Abweichungen der Grundfarben Grün und Blau auf, die Mischfarben gelingen wie so oft deutlich besser. Insgesamt sind die Abweichungen aber erfreulich gering. Auch für farbverbindliches Arbeiten erhält der EA294WMi bereits eine (knapp) gute Bewertung, was bei Consumermonitoren eher selten der Fall ist.
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Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus (1) justiert. Zunächst wurden alle drei Farbregler voll aufgedreht, dann mussten Grün und Blau nur um 2 Prozent abgesenkt werden, bis wir schließlich 6483K erreichten. Der gemessene Gammawert von 2,24 entsprach der Nativ-Einstellung und konnte mangels Regler auch gar nicht beeinflusst werden, passte aber schon ganz gut. Die anschließende Kalibrierung verlief dann völlig problemlos.
Die Charts zeigen, dass die Farbwiedergabe durch die Kalibration nochmals deutlich verbessert wird. Die Abweichungen schrumpfen bei nahezu allen Messpunkten auf ein Minimum, die zuvor etwas verbogene Gammakurve folgt jetzt dem Normverlauf. Erfreulich ist auch, dass der hohe Kontrastwert nicht unter der Kalibration leidet. Bei den Graustufen bleibt nur ein leicht erhöhter Rangewert übrig, und das Farbchart zeigt den häufig auftretenden langen Blau-Balken.
Nach der Kalibrierung kann der EA294WMi erst recht mit guten Eigenschaften bei farbkritischen Anwendungen glänzen. Natürlich wird er dadurch nicht gleich zum Grafikermonitor, aber im Consumerbereich kann er durchaus auch kritischere Kunden wie z.B. engagierte Fotoamateure überzeugen. Ob sich der Kauf eines Colorimeters angesichts der ohnehin schon guten sRGB-Einstellung lohnt, muss wohl im Einzelfall entschieden werden.
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Interpolation
Der NEC EA294WMi mit seinem 21:9 Seitenverhältnis bietet bei der Interpolation zwar keine pixelgenaue Darstellung an, zieht aber auch nicht alles auf die vollen 2560 Pixel in die Breite. Vielmehr wird versucht, die volle vertikale Auflösung von 1080 Pixel auszunutzen. Seltsamerweise wird nicht bei jeder Auflösung das native Seitenverhältnis der Quelle beibehalten, wie in den Test-Bildern unten zu sehen ist. Im OSD gibt es die Option „Ausdehnung“, jedoch scheint keine der 3 Einstellungen „Vollbild“, „Format“ und „aus“ eine Wirkung zu haben.
Der Skalierungsalgorithmus scheint recht aufwändig und bildet auch kleine Details dem nativen Original sehr ähnlich ab.
Der Text wird bei nativer Auflösung erwartungsgemäß einwandfrei dargestellt. Bei einer Auflösung von 1280 x 720 zeigt sich wieder wie oben beschrieben, dass das native Seitenverhältnis nicht beibehalten wird. Die Buchstaben sind somit nach oben gezogen.
Reaktionsverhalten
Den EA294WMi haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Handbuch wird die Reaktionszeit mit 6 Millisekunden (GtG typisch) angegeben. Im deutschen OSD heißt die Overdrive-Option umständlich „Antwortzeit zu verbessern“, da bleiben wir lieber beim englischen „Response Improve“. Mehrere Stufen gibt es nicht, nur ein und aus. Nach dem Reset ist der Overdrive aktiviert.
In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,4 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 10,0 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 13,9 Millisekunden.
Das linke Chart zeigt uns, dass die Schaltzeiten trotz des aktivierten Overdrives nicht besonders kurz sind. Sie sind allerdings überall ähnlich, auch die dunkleren Messpunkte sind nicht viel langsamer. Im rechten Chart ist der Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent dargestellt, hier sieht man, wie der grüne Helligkeitsverlauf bereits über die graue Idealkurve hinausschwingt.
An diesem hellen Messpunkt arbeitet der Overdrive noch sehr zurückhaltend, bei den dunkleren Bildwechseln steigen die Überschwinger dann sehr stark an, was in schnell bewegten dunklen Szenen in Spielen und Videos zu auffälligen Bildartefakten führen kann.
Bei deaktiviertem Overdrive muss man keine Bildartefakte befürchten. Im Durchschnitt werden die Schaltzeiten gar nicht viel länger, insgesamt betrachtet lässt vor allem der Druck auf die dunklen Bildwechsel nach. Hier muss man erheblich längere Zeiten in Kauf nehmen, doch dafür erhält man über alles betrachtet einen sehr viel neutraleren Signalverlauf, was die Gefahr von Bildartefakten ausschließt. Für Videofreunde ist das ganz sicher positiv.
Wer auf neutrale Videowiedergabe viel Wert legt oder kaum schnelle Shooter spielt, der kann den Overdrive getrost deaktivieren. Wahrscheinlich wird dies die meisten Anwender betreffen.
Danke für den Hinweis, wurde geändert.
„Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz sind es 34,8 Watt“.
Laut der Tabelle sind es aber 29.1W.
Hallo multipass,
der Monitor hat ja auch keine pciture-in-picture-Funktion sonder nur eine picture-BY-picture Funktion. Es gibt auch keine Sofware um Desktop Managment zu betreiben.
Die PbP-Funktion teilt den Bildschirm in 2 gleichwertige oder ein Haupt- und ein Nebenbereich auf. Dabei ist der Neben-Bereich sehr klein und dadurch bleibt ein großer Teil des Panel schwarz!
Bild-IN-Bild geht leider nicht!
Liebes Forum,
leider sagt dieser Testbericht nichts über die Bild-in-Bild Funktion, die angeblich von unterschiedlichen Quellen möglich ist.
Genau deshalb interessiere ich mich für diese Art Monitor.
Ich möchte einen PC und parallel einen Mac darstellen (split screen).
Beim Test des ähnlichen LG 29EB93 ist auf diese Funktion eingegangen worden.
Hier leider nicht, sehr schade.
Der LG hat die Anschlüsse nach hinten stehend, was mir nicht so gut gefällt.
Kann jemand eine Aussage über diese Möglichkeiten machen oder mir anderweitig bei diesem Problem helfen?
Danke
Multipass