Bildschärfe
Mit dem Schärferegler kann man die Skalierung und die Darstellung bei pixelgenauer Zuspielung beeinflussen. Geblieben ist auch die etwas gewöhnungsbedürftige Neutralstellung, die nicht mit null oder 50 Prozent, sondern 26,2 Prozent erreicht wird. Bei pixelgenauer Darstellung sollte man von dieser Vorgabe nicht und in Bezug auf die Textdarstellung im Allgemeinen höchstens nur wenig abweichen. Nach oben hin zeigen sich schnell unschöne Doppelkonturen und in Gegenrichtung wird die Darstellung deutlich zu unscharf. Videos und Spiele können dagegen durchaus von einer etwas „knackigeren“ Wiedergabe profitieren. Bis etwa 45 Prozent sollten die positiven Effekte noch überwiegen. Allerdings bieten z. B. gängige Softwareplayer deutlich wirksamere Filter zur Schärfung des Materials an.
Am Beispiel der Auflösung 1.024 x 768 haben wir die Ergebnisse von 0 – 100 Prozent (in Schritten zu 20 Prozent) bildhaft dokumentiert:
Insgesamt schlägt sich der NEC 2690WUXi2 in Bezug auf die Skalierung gut. Negative Ausreißer sind nicht festzustellen und der Benutzer kann, unabhängig von den Fähigkeiten der Grafikkarte bzw. möglichen Treiberquerelen, auf eine durchweg solide Skalierung zurückgreifen. Für den Einsatz am Rechner (d. h. einer Zuspielung mit quadratischem Pixelseitenverhältnis) decken die zur Verfügung stehenden Standardoptionen alle Möglichkeiten ab.
Anwendungen
Mit einer Bildschirmdiagonale von 25,5-Zoll gehört der NEC 2690WUXi2 zu den großen Vertretern in der „WUXGA-Klasse“ (d. h. mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln).
Panelgröße und Auflösung ergeben eine Pixelgröße von 0,287 mm und eine Pixeldichte von 88,79 ppi. Damit liegt man etwa im Bereich von Bildschirmen mit 22 Zoll und einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Pixeln, die nur eine minimal feinere Darstellung aufweisen. Für die meisten Benutzer ist damit auch in schlecht skalierenden Betriebssystemen eine entspannte Bedienung möglich.
Zwei Din-A4-Dokumente können in Originalgröße dargestellt werden (im Hochkantbetrieb entsprechend eine Din-A3-Seite). Dabei bleibt auch in vertikaler Richtung noch genügend Platz für Menüleiste und Tools. Fotos können in der Bildbearbeitungssoftware großflächig angezeigt werden, ohne Paletten, Tools oder weitere Fenster ausblenden bzw. auf eine Zweischirmlösung ausweichen zu müssen.
Reaktionsverhalten
Große Übereinstimmungen zum kürzlich getesteten NEC 2490WUXi ergeben sich ebenfalls beim Reaktionsverhalten. So werden auch für den NEC 2690WUXi2 acht Millisekunden für einen Grau-zu-grau-Wechsel angegeben.
Eine Overdriveschaltung kann über das erweiterte Menü (Tab 7 – „RESPONSE IMPROVE“) zugeschaltet werden. Der Nutzen fällt sehr gering aus. Wie beim 2490WUXi kann der PixPerAn-Lesbarkeitstest, trotz minimaler Verbesserungen, keine Stufe schneller durchgeführt werden. Auch über diesen synthetischen Test hinaus zeigen sich keine Verbesserungen, sondern eher die typischen „Nebenwirkungen“. Sie äußern sich in Coronaeffekten, d. h. einem Nachleuchten von Konturen. Die Ausprägung ist zwar nur leicht, aber es gibt eben keinen relevanten Mehrwert.
Da die Schlierenbildung auf dem heute üblichen Niveau aktueller VA- und IPS-Panels liegt, kann man zudem wohl davon ausgehen, dass die Overdriveschaltung nie komplett deaktiviert, sondern nur in ihrer Aggressivität gesteuert werden kann.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist tadellos. Gegenüber dem NEC 2490WUXi, der hier bereits überzeugen konnte, macht sich der bessere Schwarzwert noch einmal positiv bemerkbar. Überdies können wir uns nur wiederholen: Die Zeichnung in dunklen Flächen ist hervorragend und die homogene Ausleuchtung trägt einen großen Teil zum ungetrübten Spielvergnügen bei. Durch den erweiterten Farbraum wirkt die Farbdarstellung teilweise etwas „bunt“. Was im Videobereich störend ist, wird hier für die Mehrheit der Benutzer aber absolut kein Problem darstellen.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird die Steuerung insbesondere für die Fraktion der „Hardcorespieler“ zu indirekt.
Mit dem neuen Tool SMTT, das eine genauere Erfassung des Input-Lags erlaubt, messen wir, im Vergleich mit einem CRT, eine sehr gleichmäßige Verzögerung von durchschnittlich knapp 33 Millisekunden. Das entspricht bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz fast exakt 2 fps. Das Minimum lag während unserer Messreihe bei 28 ms und das Maximum bei 41 ms.
Die durchschnittliche Verzögerung von 2 fps liegt in einem für die meisten Benutzer akzeptablen Bereich und repräsentiert das Gros an Bildschirmen mit IPS- oder VA-Panel und einer Overdriveschaltung. Man sollte sich an der Stelle auch vor Augen halten, dass der NEC 2690WUXi2 kein ausgewiesener „Gamerbildschirm“ ist.