Bild-in-Bild Modus
Der Bild-in-Bild Modus des Gerätes bietet einige Besonderheiten an, die diese Funktion deutlich aufwerten. Wählbar ist eine Darstellung mit einem verkleinerten Bild auf dem Hauptbild und ein paralleler Betrieb im Vollbild oder im richtigen Seitenverhältnis.
Auch im Pivotmodus funktionieren diese Optionen, was gerade für den Parallelmodus mit korrektem Seitenverhältnis interessant ist. Zwei Bilder im Pivotmodus werden bei voller Auflösung aber sehr schmal dargestellt oder um 90 Grad gedreht mit mehr Bildfläche aber dafür auch einem um 90 Grad gedrehten Bild. Dadurch wäre keine sinnvolle Nutzung möglich.
Das erweiterte Menü des NEC bietet aber auch hier Abhilfe. Unabhängig von Windowseinstellungen lässt sich das Bild um 90 Grad über das OSD drehen und das sogar bei beiden Signalen getrennt. Das OSD des Monitors dreht sich im Pivotmodus übrigens selbständig mit und ist daher auch in diesem Betrieb gut zu bedienen.
Durch die zwei vorhandenen USB-Downstream-Anschlüsse lassen sich die USB-Anschlüsse von zwei Geräten nutzen. Diese können zudem fest einem Eingangssignal zugeordnet werden, so dass zum Beispiel immer bei der Wahl des DVI-Eingangs der Anschluss 1 und beim VGA-Anschluss der Anschluss 2 angesprochen wird.
Nützlich ist dies vor allem für eine Tastatur und Maus, die ohne lästiges Umstecken an zwei PCs genutzt werden können. Auch für externe Festplatten ist dies eine nützliche Funktion, allerdings sollte vor dem Wechsel immer sicher gestellt werden, das die andere Quelle nicht mehr auf das USB-Gerät zugreift, um einen Datenverlust zu verhindern.
Reaktionsverhalten
Den P232W haben wir in nativer Auflösung bei 60Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt finden wir zwei Reaktionszeiten: 14 Millisekunden (typisch) sowie 8 Millisekunden (GtG). Die Beschleunigungsoption Response Improve (dt. Reaktionsverbesserung) bietet die Einstellungen Aus und Ein, voreingestellt ist Aus.
So konfiguriert messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,3 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 10,2 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,4 Millisekunden.
Diese Charakteristik finden wir derzeit bei IPS-Panels sehr häufig. Die gleich langen Balken im linken Chart zeigen uns, dass die Schaltzeiten an all unseren Messpunkten ähnlich lang sind. Im rechten Chart sieht der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent recht neutral aus, die kleinen Überschwinger sind noch unproblematisch.
Ganz ohne Beschleunigung arbeitet diese Einstellung aber keinesfalls. Am dunklen Ende unseres Messbereiches werden die Überschwinger plötzlich sogar ziemlich kräftig, was die Neigung zu Bildartefakten speziell in sehr dunklen schnell bewegten Bildbereichen deutlich erhöht.
Mit aktivierter Overdrive-Option gehen die Schaltzeiten kaum nennenswert zurück, doch jetzt finden wir schon bei den Grauwechseln mit mittlerer Helligkeit deutliche Überschwinger. Beim hier dargestellten Bildwechsel 80-50 sind es bereits 25 Prozent Überhöhung, bei den dunkleren Bildwechseln erreicht die Anstiegsflanke das Doppelte der Sollhelligkeit.
Die Neigung zu Bildartefakten in schnell bewegten Bereichen ist daher hoch, der kleine Gewinn bei den Schaltzeiten steht in keinem guten Verhältnis zur möglichen Einbuße an Bildqualität.
Wer nicht gerade schnelle Shooter spielen will, der lässt die Overdrive-Option am besten ausgeschaltet. Ein wenig mehr Engagement der Entwickler bei der Abstimmung des Overdrives hätte dem P232W schon gut zu Gesicht gestanden.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Auch hier zeigt der P232W keine Spielerqualitäten, denn die Signalverzögerung ist mit 17,8 Millisekunden recht lang.
Da kann auch die gar nicht mal so unflotte halbe mittlere Bildwechselzeit mit 5,7 Millisekunden (Response Improve Ein) nicht mehr viel ausrichten: 23,5 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz sind für Gamer nicht attraktiv.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des P232W arbeitet mit White LED. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren gesteuert.
Auch bei voll aufgedrehtem Backlight werden ganz kurze Pausen eingelegt, mit nur 1 Prozent Pausenanteil (entspricht einer Tastrate von 99 Prozent) sind die aber nicht wahrnehmbar. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) sehen wir die PWM-typische Rechteckschwingung im Chart.
Die Schaltfrequenz ist mit 180 Hz nicht sehr hoch, die Tastrate liegt bei 51 Prozent. Käufer mit besonderer Empfindlichkeit gegen Backlight-Flimmern sollten daher einen Praxistest machen.
Subjektive Beurteilung
Obwohl die Reaktionszeit des Monitors nicht unbedingt als besonders schnell bezeichnet werden kann, fallen in Spielen nur geringe Schlieren auf. Die recht hohe Latenz ist von Gelegenheitsspielern wohl kaum wahrnehmbar. Ambitionierte Gamer, für die dieser Monitor allerdings auch keinesfalls konzipiert wurde, werden mit einem 120Hz oder 144Hz Monitor sicherlich glücklicher.
Sound
Der Monitor besitzt keine eingebauten Lautsprecher. Er besitzt zudem keinen Audioausgang, so dass per HDMI zugespielte Audiosignale nicht an eine externe Quelle weitergegeben werden können.
DVD und Video
Den Blu-Ray Player haben wir für die nachfolgenden Tests per HDMI mit dem Monitor verbunden.
Der gute Standardmodus sollte auch für die Betrachtung von Filmen beibehalten werden, da kein spezieller Filmmodus zur Verfügung steht. Zusätzliche Einstellungen müssen ebenfalls nicht durchgeführt werden, dass Videobild hat uns in diesem Betrieb gut gefallen und es waren auch keine auffälligen Schlieren erkennbar. Durch das 16:9 Format können viele Quellen zudem bildschirmfüllend wiedergegeben werden. Der gute Blickwinkel ist als weiterer positiver Punkt zu erwähnen, allerdings muss auch der schon ausführlich angesprochene IPS-Glow Effekt beachtet werden.