Test Monitor NEC PA271W-BK
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Bildschärfe

Mit dem Schärferegler kann man die Skalierung und die Darstellung bei pixelgenauer Zuspielung beeinflussen. Die Skala reicht von -15 bis +15. In Bezug auf die Granularität der Einstellung ist das zunächst mehr als ausreichend.

Während eine Absenkung der Bildschärfe nicht notwendig ist, kann sie für grafische Inhalte ruhig etwas erhöht werden. Der Sweetspot liegt, wie schon beim NEC PA241W, etwa bei +5. Darüber werden Doppelkonturen sichtbar.

Im direkten Vergleich zum NEC PA241W gelingt dem PA271W die Skalierung noch etwas besser und liegt damit durchweg auf gutem Niveau. Das gilt nicht nur für grafische Inhalte, sondern auch die Textdarstellung.

Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe1
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe2
Links: Schärfe -15; Rechts: Schärfe -10.
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe3
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe4
Links: Schärfe -5; Rechts: Schärfe -0.
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe5
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe6
Links: Schärfe +5; Rechts: Schärfe +10.
Nec Pa271w Bk Monitor Schaerfe7
Schärfe: +15.

Signale mit einem Seitenverhältnis von 4:3, 5:4, 16:10 und quadratischem Pixelseitenverhältnis können seitengerecht angezeigt werden. Eine pixelgenaue Darstellung mit entsprechenden Rändern an allen Seiten ist ebenfalls möglich. NEC erlaubt seit geraumer Zeit auch die individuelle Konfiguration der Skalierung, auf die wir im Abschnitt „Videosignalverarbeitung“ noch eingehen werden. Damit bleiben keine Wünsche offen.

Reaktionsverhalten

Für das IPS Panel des PA271W gibt NEC eine Reaktionszeit von sieben Millisekunden für einen Grau-zu-grau-Wechsel an. Der kleinere PA241W wird von NEC mit acht Millisekunden etwas langsamer eingeschätzt.

Nec Pa271w Bk Monitor Game1
Bild aus dem Spiel „Counter Strike Source“ mit Auflösung 2.560 x 1.440.

Über das erweiterte Menü kann die Overdrive-Schaltung (Tab 2 – „Response Improve“) zugeschaltet werden. Eine Aktivierung führt zu minimalen Overdrive-Artefakten (Corona- und Ghosting-Effekte), die aber stets auf absolut vertretbarem Niveau bleiben. Sichtbare Vorteile ergeben sich im synthetischen PixPerAn-Lesbarkeitstest nicht. In schnellen Farbwechseln, und damit auch in Spielen, ist dagegen eine leichte Verbesserung sichtbar.

Nec Pa271w Bk Monitor Game2
Bild aus dem Spiel “ Civilization IV – Beyond the Sword“ mit Auflösung 2.560 x 1.440.

Der NEC PA271W gefährdet damit kein schnelles TN-Panel, oder den auf diesem Gebiet überraschend starken Eizo CG243W. Aber er liegt auf dem Niveau von NEC PA241W und Eizo CG245W, die wir beide kürzlich getestet haben.

Nec Pa271w Bk Monitor Game3
Bild aus dem Spiel „Battlefield 2“ mit Auflösung 2.560 x1.440.

Die subjektive Bildqualität ist erstklassig und bestätigt die hervorragenden Messwerte. Eine homogene Ausleuchtung und hervorragende Neutralität machen sich eben nicht nur in der Bildbearbeitung positiv bemerkbar. Idealerweise betreibt man den NEC PA271W für Spiele im sRGB-Modus. Das verhindert unschöne „Bonbonfarben“, und die sRGB-Gradation führt zu einer ausgezeichneten Differenzierbarkeit in dunklen Abschnitten des Spiels.

Eine Hardwarekalibrierung über SpectraView II hat in diesem Zusammenhang dann noch den Vorteil, dass alle im Rahmen der Kalibrierung vorgenommen Änderungen bzw. Optimierungen auch in Spielen persistent in der Monitor-LUT bleiben. Änderungen der Grafikkarten-LUT würden dagegen bei Spielstart verworfen.

Input-Lag

Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.

Mit dem neuen Tool SMTT, das eine genauere Erfassung des Input-Lags erlaubt, messen wir, im Vergleich mit einem CRT, eine Verzögerung von durchschnittlich 27 ms. Sie variiert über die gesamte Messreihe nur wenig (+/- 2 ms, ausgehend vom Durchschnittswert). Damit kann man den NEC PA271W in die Kategorie der Geräte mit einer Darstellungslatenz von einem bis zwei Bildern einordnen.

Nec Pa271w Bk Monitor Lag
Mit SMTT wurde in zahlreichen Messungen der Input-Lag ermittelt.

DVD und Video

In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.

Der NEC PA271W unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Für den DisplayPort-Anschluss ist eine entsprechende Unterstützung obligatorisch und wird natürlich auch entsprechend umgesetzt. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.

Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.

Nec Pa271w Bk Monitor Dvd
DVD Film „Kronprinz Rudolf“, Zuspielung über PC.

Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.

Nec Pa271w Bk Monitor Dvb
DVB-Aufnahme „Wallander“, Zuspielung über PC.

Auch hier leistet sich der NEC PA271W natürlich keinen Patzer. Die Darstellungsqualität ist sehr gut. Durch die gelungene Farbraumemulation kann Videomaterial korrekt wiedergegeben werden. Es empfiehlt sich, sRGB als Emulationsziel zu verwenden (ITU-R BT.709, also HDTV, definiert zu sRGB identische Primärvalenzen). Mit einem Gamma von 2.2 erreicht man hier i.d.R. eine gute Darstellung, kann über die die Vorgabe eines Profils aber auch die der Definition exakt entsprechende Gradation erreichen.

So genau wird man keinen LCD-TV kalibrieren können, auch wenn der NEC PA271W schon aufgrund seiner Größe hier natürlich keine direkte Konkurrenz darstellt.

Nec Pa271w Bk Monitor Bluray
Blu-ray: „Ronja Rövardotter“

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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