OSD
Das OSD umfasst zwei separate Teilbereiche. Ein Standardmenü enthält die wichtigsten Grundeinstellungen. Deutlich tiefergehende Eingriffe werden über ein erweitertes Menü realisiert.
Die gewünschte Leuchtdichte wird absolut in Candela pro Quadratmeter festgelegt. Eine Überschreitung des Regelungsbereichs signalisiert die rote Einfärbung des entsprechenden Zahlwertes. Der Weißpunkt kann über Voreinstellungen in Kelvin oder eine Definition in xy-Normfarbwertanteilen reguliert werden. Anpassungen der Tonwertkurve sind ebenfalls möglich. Zur Auswahl stehen fixe Gamma-Tonwertkurven und sRGB- sowie L*-Charakteristik.
Die Farbraumemulation kann ausschließlich im erweiterten Menü konfiguriert werden. Zu diesem Zweck definiert der Benutzer die farbmetrischen Daten der Primärfarben in xy-Normfarbwertanteilen; sie können auch außerhalb des Monitorfarbraums liegen. Die Transformation erfolgt mit relativ farbmetrischem Rendering-Intent.
Drei Skalierungseinstellungen erlauben die seitengerechte, flächenfüllende und unskalierte Anzeige eingehender Signale. Dank einer benutzerdefinierten Auswahl sind überdies flexible Anpassungen möglich. Die Darstellung kann über zwei Schärferegler weiter abgestimmt werden. Der Dynamikumfang des Quellsignals wird bei Zuspielung via HDMI mittels einer geeigneten Einstellung definiert.
Insbesondere das erweiterte Menü offeriert noch zahlreiche weitere Funktionen. Dazu gehören die Konfiguration von Flächenabgleich (ColorComp) und Pixelbeschleunigung (Overdrive) sowie die Verknüpfung der beiden USB-Upstream-Anschlüsse mit den zur Verfügung stehenden Signaleingängen.
Bildqualität und Signalverarbeitung
Allgemein
NEC rüstet den PA322UHD mit einem 31,5 Zoll großen LC-Panel von Sharp aus. Es fußt auf der IPS-Technologie und ist mit IGZO-Dünnschichttransistoren versehen. Eine optimierte LED-Hintergrundbeleuchtung erweitert den Farbumfang gegenüber einfachen W-LED-Implementierungen deutlich. Das Datenblatt verrät diesbezüglich keine Details.
Aufgrund des gemessenen Emissionsspektrums gehen wir von einer Lösung auf Basis sogenannter Quantum Dots aus. Die winzigen Partikel sind auf einer speziellen Diffusorfolie aufgebracht und werden durch das Licht blauer LEDs angeregt. Das in der Mischung nun weiße Licht ist sehr schmalbandig.
Mit der Integration einer 14-Bit-3D-LUT schafft NEC die Basis für eine präzise und verlustfreie Farbreproduktion. Der NEC PA322UHD kann die hohen Erwartungen dann auch in der Praxis erfüllen: Farbabrisse bleiben in allen Bildmodi aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch neutral. An diesem positiven Bild ändert sich auch nach der Hardware-Kalibration nichts.
Über die DisplayPort- und HDMI-Eingänge können Signale mit 10 Bit pro Farbkanal zugespielt werden. Dies erfordert eine Unterstützung durch Grafikkarte, Betriebssystem, Treiber und Anwendung und ist derzeit noch auf wenige Konstellationen beschränkt. Adobe Photoshop hat in aktueller Version mit einer entsprechenden Anzeige keine Probleme.
Die subjektive Bildqualität wird auch anspruchsvollste Benutzer zufriedenstellen können. Der NEC PA322UHD überzeugt durch seine neutrale und homogene Darstellung, seine hohe Blickwinkelstabilität und seine hohe Auflösung. Überdies wurde ein für die IPS-Technologie sonst üblicher Kontrastverlust, der bereits bei frontaler Betrachtung zu störenden Aufhellungen führen kann, stark reduziert.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Der NEC PA322UHD besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Die Darstellung ist damit nicht völlig ungetrübt, starke Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aber aus.
4K im Alltagsbetrieb
Im Gegensatz zu frühen Ultra-HD-Monitoren kann der NEC PA322UHD in seiner nativen Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln mit vollen 60 Hz im SST-Modus (Single-Stream-Transport) betrieben werden. Damit handelt es sich nun auch aus Sicht der Grafikkarte um einen Monitor. Im MST-Modus (Multi-Stream-Transport) werden logisch dagegen zwei Monitore mit halbierter horizontaler Auflösung angesteuert – eine zumindest potenzielle Problemquelle.
Die Verbindung per DVI oder HDMI ist in voller Auflösung auf 30 Hz beschränkt. Schon das simple Interagieren auf dem Desktop unterliegt dann starken Einschränkungen: Mauszeiger und Fensterinhalte ruckeln sichtbar über den Schirm. Abhilfe kann in diesem Fall eine Splitscreen-Konfiguration schaffen, in der bis zu vier HDMI-Eingänge je ein Viertel des Bildes entgegennehmen.
Von der hohen Pixeldichte profitiert vor allem die Schriftdarstellung. Mit der in den Anzeigeeinstellungen von Windows veränderbaren dpi-Standardeinstellung von 100 % werden Symbole und Schriften freilich sehr klein dargestellt. Das Arbeiten kann so, abhängig von Benutzer und Sichtabstand, recht anstrengend sein – auch wenn viel Platz auf dem Desktop garantiert ist.
Einen guten Kompromiss stellt die Einstellung auf 125 % dar. Sie legt rechnerisch einen Bildschirm mit 120 ppi zugrunde. Unter Windows 8.1 kann die Skalierung geräteindividuell definiert werden. Die Darstellung verschiedener Bildschirme im Parallelbetrieb lässt sich so bequem angleichen. Wie gut die UI-Skalierung funktioniert, ist am Ende aber von den konkreten Anwendungen abhängig.
Das ist das offizielle Produktbild von NEC.
Das Produktbild oben rechts auf der ersten Seite ist etwas irritierend, da es einen anderen Monitor mit einem Seitenverhältnis von 16:10 darstellt.