Test Monitor Philips 239C4QHSB
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Interpolation

Wie die meisten Monitore im niedrigen bis mittleren Preissegment, bietet auch der Philips 239C4QH nur wenige, in diesem Fall zwei Skalierungsoptionen „Breitbild“ und „4:3“. Alle 16:10 Auflösungen können vom 239C4QH deshalb nur verzerrt dargestellt werden.

Aber auch mit untypischen 16:9 Auflösungen hat der Philips 239C4QH so seine Probleme und kann lediglich 1.280 x 720 Pixel seitengerecht darstellen. Bei den 4:3 Auflösungen schaut es besser aus, wenngleich auch hier nicht alles perfekt ist.

Allerdings beschränkt sich eine fehlerhafte Interpolation nur auf 1.280 x 1.024 Pixel, dafür aber ist diese 4:3 Auflösung bei alten Spielen noch vermehrt gewünscht. Jene interpolierten Auflösungen die der Philips 239C4QH unverzerrt darstellt, können überzeugen.

Obwohl im Handbuch des 239C4QH/239C4Q die Schärfeeinstellung „SmartSharpness“ erwähnt wird, steht diese beim Philips 239C4QHSB nicht zur Verfügung, auch nicht wenn ein spezieller Bildmodus gewählt wird.

Philips 239c4qhsb Monitor 239C4QH Interpol Nativ
Philips 239c4qhsb Monitor 239C4QH Interpol 720
Links: Native Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel. Rechts: Interpolierte 16:9 Auflösung (1.280 x 720 Pixel).
Philips 239c4qhsb Monitor 239C4QH Interpol Text Nativ
Philips 239c4qhsb Monitor 239C4QH Interpol Text 720
Links: 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD). Rechts: 1.280 x 720 Pixel (HD).

Reaktionsverhalten

Den Philips 239C4QHSB haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Handbuch wird die Reaktionszeit mit 14 Millisekunden (typisch) sowie 7 Millisekunden (SmartResponse) angegeben. Beide Werte sind für ein IPS-Panel schon recht schnell.

In der höchsten Overdrive-Einstellung „SmartResponse fastest“ messen wir den kürzesten Grauwechsel mit 13,8 Millisekunden und Schwarz-Weiß mit 18,0 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messpunkte liegt mit 17,4 Millisekunden deutlich über der Herstellerangabe. Die Untersuchung des Helligkeitsverlaufs zeigt moderate Überschwinger, die im gesamten Helligkeitsbereich gering bleiben.

Philips 239c4qhsb Monitor Reaktion Fst
Philips 239c4qhsb Monitor Over Fst
SmartResponse fastest: mittlere Schaltzeiten, kaum Überschwinger.

Wesentlich längere Schaltzeiten ergeben sich bei abgeschaltetem SmartResponse. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit ist mit 31,2 Millisekunden unzeitgemäß lang. Überschwinger treten jetzt überhaupt keine mehr auf.

Philips 239c4qhsb Monitor Reaktion Off
Philips 239c4qhsb Monitor Over Off
SmartResponse off: sehr lange Schaltzeiten, keine Beschleunigung.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Philips 239C4QHSB messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung von nur 1,6 Millisekunden.

Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt noch 8,7 Millisekunden (SmartResponse fastest), insgesamt fällt die mittlere Gesamtlatenz mit 10,3 Millisekunden noch kurz aus.

Subjektive Beurteilung

Ohne aktiviertes Overdrive macht es mit dem Philips 239C4QHSB keine große Freude schnelle Shooter oder Rennsimulationen zu spielen. Die Schlierenbildung in Bewegung ist stark ausgeprägt und lässt kaum mehr gezielte Manöver zu. Glücklicherweise bietet der 239C4QH jedoch die Möglichkeit Overdrive zu aktivieren.

Ob es wirklich notwendig ist dieses in drei Stufen anzubieten sei dahingestellt, für schnelle Spiele kommt ohnehin nur die schnellste Einstellung mit der passenden Bezeichnung „am schnellsten“ in Frage. Negative Auswirkungen wie Ghosting oder leuchtende Objektkanten sind nicht zu beobachten dafür reduziert sich die Unschärfe bei Bewegungen sehr deutlich. Für Profigamer reicht die Leistung aber nicht aus.

Philips 239c4qhsb Monitor 239C4QH Cod
Szene aus dem Ego-Shooter „Call of Duty: Modern Warfare 3“.

Backlight

Die LED-Hintergrundbeleuchtung des Philips 239C4QH ist PWM-gesteuert, bei Helligkeiten unterhalb von 100 Prozent werden kurze Dunkelzeiten eingelegt. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz messen wir eine Umschaltfrequenz von 240 Hz, das Tastverhältnis liegt bei 54 Prozent. Beide Werte sind nicht sonderlich hoch, sehr empfindliche Menschen könnten daher ein Backlight-Flimmern wahrnehmen.

Philips 239c4qhsb Monitor Back
Das Backlight ist PWM-gesteuert.

Sound

Im Philips 239C4QH sind zwar keine Lautsprecher verbaut, er bietet aber immerhin einen Kopfhörerausgang. Selbst bei einem günstigen Headset ist die Tonausgabe ausreichend laut. Umständlich ist hingegen die Lautstärkeregelung, denn dafür muss immer das OSD geöffnet und an die entsprechende Stelle navigiert werden.

Eine Schnellauswahltaste gibt es für die Lautstärke nicht. Statt eines Shortcuts zu „SmartRespons“ wäre ein direkter Zugriff auf die Lautstärke sinnvoller gewesen.

DVD und Video

Um Multimediatauglich zu sein, muss ein Monitor zumindest eine HDMI Schnittstelle besitzen. Der Philips 239C4QH hat gleich zwei dieser Anschlüsse und so kann parallel zum PC noch ein weiteres Gerät angeschlossen werden. Wie schon erwähnt bietet der 239C4QHSB eine Vielzahl an Bildmodi, darunter auch einen „Film“ Modus.

Dieser Modus eignet sich aber nur bedingt denn die Anzeige wird stark überschärft was bei 1080p Zuspielung unnötig ist. Ansonsten profitiert der Anwender natürlich auch hier von der besseren Farbsättigung des IPS Panels.

Philips 239c4qhsb Monitor Dvd
Test der Videoeigenschaften beim Philips 239C4QH.

Kontrast und Reaktionszeit können ebenfalls überzeugen und auch bei rasanten Szenen bleibt die Bewegungsunschärfe gering. Da die Overdrive-Schaltung des Philips 239C4QH mit keiner Einstellung irgendwelche negativen Effekte zeigt, kann SmartRespons problemlos immer auf „am schnellsten“ eingestellt bleiben.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Die korrekte Darstellung unterschiedlicher Signale stellt für den Philips 239C4QH ebenfalls kein Problem dar. Wenn die Einstellungen von Monitor und Player passen, dann erfolgt auch eine korrekte Bildausgabe. Eine beschnittene Anzeige durch Overscan ist bei keiner Einstellung zu beobachten.

Signal Unverzerrte Wiedergabe
SD (16:9 – anamorph) Ja
SD (4:3) Ja
HD (720p) Ja
HD (1080p) Ja (auch pixelgenau)

Wie die meisten TFT Monitore ist auch der Philips 239C4QH in der Lage neben 60 Hertz auch 50 Hertz zu verarbeiten. DVD Filme können somit ruckelfrei wiedergegeben werden. 1080p24, also eine 24 Hertz Bildwiederholfrequenz und damit judderfreie Wiedergabe von Blu-ray Discs, ist mit dem Philips 239C4QH allerdings nicht möglich. Blu-ray Filme werden mit 60 Hz wiedergegeben.

Der Philips 239C4QH kann mit der Zuspielung von Halbbildern nichts anfangen und skaliert diese lediglich per einfachem Fieldscaling auf Panelauflösung. Es fehlt also ein Deinterlacer. Daher sollten dem 239C4QH nur Vollbildsignale zugespielt werden.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

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