Reaktionsverhalten
Den Philips Brilliance 241P4QRYES haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Eingang untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt werden Reaktionszeiten von 4 Millisekunden mit aktiviertem Overdrive (SmartResponse) für GtG genannt und ansonsten typische 12 Millisekunden. Der Philips besitzt vier Reglerpositionen für seine „Smart Response“ genannte Overdrive-Funktion (aus, schnell, schneller, am schnellsten). In der Werkseinstellung ist die Option „Aus“ aktiviert.
Der CtC-Messwert geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50% Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunkts gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
SmartReponse „Aus“
Warum Philips den 241P4QRYES komplett ohne Beschleunigung ab Werk ausliefert, bleibt unverständlich. Das linke Chart zeigt, dass die Schaltzeiten des Monitors bei 60 Hz alles andere als schnell sind. Der B/W Wert beträgt 13,2 Millisekunden und der schnellste GtG Wert 12,4 Millisekunden.
Der Durchschnittliche GtG Wert aller 15 Messpunkte ergibt sehr gemächliche 30,7 Millisekunden. Erstaunlich ist, dass der CtC Wert nur bei 12,6 Millisekunden liegt. Im rechten Chart offenbart der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent keine Überschwinger, die Abstimmung ist völlig neutral.
SmartResponse „Schneller“
Mit der SmartResponse Stellung „Schneller“ bekommen die Pixel jetzt einen kräftigen Beschleunigungsschub. Der B/W Wert reduziert sich um 0,8 auf 12,4 Millisekunden nur gering. Beim schnellsten GtG Wert reduziert sich das Ergebnis deutlich auf 7 Millisekunden. Der durchschnittliche GtG Wert halbiert sich auf 15,8 Millisekunden. Auch der CtC Wert reduziert sich auf 9,8 Millisekunden.
Erstaunlich dabei ist, dass die Neutralität im rechten Chart gewahrt bleibt, trotz Pixelbeschleunigung sind keine deutlichen Überschwinger beim Helligkeitsverlauf des Grauwechsels zwischen 50 und 80 Prozent zu erkennen.
SmartResponse „Am schnellsten“
Mit der SmartResponse Stellung „Schnellstens“ kommen die Pixel jetzt richtig in Fahrt. Der B/W Wert verkürzt sich nochmals auf 11 Millisekunden. Beim schnellsten GtG Wert ist der Platz in unserem Chart schon zu kurz, 4 Millisekunden sind hier ein sehr schneller Wert. Auch der durchschnittliche GtG Wert ist mit 10,3 Millisekunden deutlich verkürzt. Ein CtC Wert von lediglich 5,8 Millisekunden ist hervorragend.
Für Gamer scheinen die Werte richtig gut zu sein. Allerdings wurden die schnellen Zeiten durch eine so starke Pixelbeschleunigung erreicht, dass von Neutralität beim Helligkeitsverlauf nicht mehr gesprochen werden kann. Die Überschwinger nehmen schon fast groteske Formen an und sprengen unseren Chart. Von diesem Modus sollten besser alle Nutzer die Finger lassen, Darstellungsfehler durch Artefakte sind vorprogrammiert.
Die SmartResponse Stellung „schneller“ stellt somit die optimalste Einstellung dar. Und auch zum Spielen reichen dieser Werte gut aus, auch wenn es unter den 144Hz Monitoren natürlich deutlich schnellere Vertreter gibt.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Philips 241P4QRYES messen wir mit 13,4 Millisekunden bei 60 Hz eine noch akzeptable Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 5,2 Millisekunden kurz, dennoch sind 18,6 Millisekunden Gesamtwert für die mittlere Gesamtlatenz ganz sicher kein herausragendes Ergebnis.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Philips 241P4QRYES wird abhängig von der eingestellten Helligkeit per Pulsbreitenmodulation gesteuert. Bei 100 % Helligkeit leuchten die Leuchtdioden durchgängig. Schon bei 99 % Helligkeit werden die LEDs dann für kurze Zeit ausgeschaltet. Die Periodendauer der PWM entspricht bei 140 cd/m² etwa 244Hz; der Tastgrad (also die Zeit in der die Leuchtdioden aktiv sind) verändert sich abhängig von der Helligkeitseinstellung.
Wer besonders empfindlich auf Bildflackern reagiert, könnte hier schon Probleme bekommen. Für die Mehrheit stellt dieser Wert aber keinerlei Einschränkungen dar.
Subjektive Beurteilung
Mangels HDMI-Anschluss bekam der 241P4QRYES Videosequenzen via DVI-Anschluss vom Rechner zugespielt – hier zeigte er bei schnellen Szenen und abrupten Richtungswechseln keine Auffälligkeiten.
Beim sehr schnellen horizontalen Verschieben von Menüfenstern waren hingegen Nachzieheffekte zu beobachten, hier verwischten die Fensterränder. Bei vertikalen Bewegungen hingegen zeigte sich der 241P4QRYES unbeeindruckt, die Fensterdarstellung blieb sauber konturiert.
Sound
Im Philips 241P4QRYES sorgen zwei Lautsprecher mit je 1,5 Watt für die Tonausgabe – sie strahlen nach vorne hin durch die Lochblende im unteren Displayrahmen ab. Vom Klang sollten die Benutzer nicht übermäßig viel erwarten, die kleinen Speaker sind eher als Notbehelf zu betrachten.
Als Audio-Signalquelle stehen der DisplayPort und der Audio-Eingang zur Verfügung. Alternativ kann die Tonausgabe auch über den Kopfhöreranschluss an der linken unteren Gehäusekante erfolgen.