Ausmessung und Kalibration Teil 2
Vergleich von MagicColor zum sRGB-Standard
Werkseinstellung | Hersteller | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | k.A. | 6600 |
Helligkeit / cd/m² | 400 | 388 |
Schwarzpunkt / cd/m² | k.A. | 0,39 |
Gamma / Durchschnitt | k.A. | 2,59 |
Kontrast / x:1 | 1000 | 994 |
Bei der Kalibration auf sRGB stoßen wir beim ersten Testmodell des Samsung 245B auf ein Problem: Entweder die Pixelansteuerung oder die Hintergrundbeleuchtung oder beide arbeiten nicht präzise genug für eine Kalibrierung: Bei der Einstellung auf einen exakten Helligkeitswert sinkt die Helligkeit innerhalb der folgenden 10-20 Minuten zunächst kontinuierlich um 20-25 cd/m² ab. Stunden später hat die Helligkeit dann wieder ihr vorheriges Niveau erreicht.
Damit ist eine vernünftige Kalibration praktisch unmöglich: Entweder kalibriert man auf ca. 120 cd/m², um später dann effektiv 140 cd/m² zu erreichen. Oder man kalibriert auf 140 cd/m² und hat Stunden später eine Helligkeit von ca. 160 cd/m². In beiden Fällen können die davon mit abhängigen RGB-Farben nicht präzise genug eingestellt werden, weshalb wir sieben ausführliche Kalibrationsdurchläufe machen mussten, um überhaupt herauszufinden, mit welchen OSD-Helligkeitswerten man „am nächsten dran liegt“.
Vergleich des kalibrierten Profils mit sRGB
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6600 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 137 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,18 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,17 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 760 |
Die Ergebnisse oben haben wir mit folgenden Einstellungen erreicht: Kontrast 50, Gamma- Modus 1, Helligkeit 74, Rot 49, Grün 43, Blau 52; die Funktion MagicColor muss deaktiviert sein. Wie im Diagramm erkenntlich, sind die Graustufen nach der Kalibration sehr gut, auch dunkle Stufen werden jetzt fast komplett dargestellt. Die noch vorhandenen Abweichungen bei den Farben resultieren aus dem nicht vollständig sRGB umschließenden Farbraum des SyncMaster 245B, wie auf den Farbraumvergleichen oben sichtbar.
Wie stark die Helligkeit absinkt, ist daran erkenntlich, dass diese bereits in der kurzen Zeit der Kalibration um 3 cd/m² auf 137 cd/m² gesunken ist. 24 Stunden später liegt die Helligkeit bei 158 cd/m², der Gammawert ist auf 2,01 gesunken und somit auch der Kontrast. Letztendlich kommt man mit einem Helligkeitswert von 62 am nächsten an die erforderlichen 140 cd/m², die RGB-Werte haben wir leicht korrigiert auf R50, G43 und B41.
Abweichung des kalibrierten Profils 24 Stunden nach der Kalibrierung
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6600 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 158 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,40 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,01 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 394 |
Obwohl der Samsung 245B theoretisch eine sehr ordentliche Farbtreue erreicht – was auch die nachfolgende Kurve verdeutlicht – kann man den TFT für alle Grafikarbeiten, die über gelegentliche Hobbyarbeiten hinausgehen, nicht empfehlen. Wer ohnehin nicht kalibriert, für den reicht die sRGB-Darstellung in der Werkseinstellung, im Modus Text (bessere Graustufen) oder im kontrastreicheren Modus Internet (992:1, 150 cd/m²) noch aus.
Wer aber bestimmte Farb- und Helligkeitswerte kalibrieren möchte oder muss, sollte zu einem anderen Display greifen – hier macht der SyncMaster 245B schlapp. Für Grafikarbeiten ist das Gerät aber auch nicht gebaut worden. Trotzdem wird uns, sobald verfügbar, noch ein zweites Testgerät zur Verfügung gestellt, um das beschriebene Problem nochmals zu überprüfen und einen eventuellen Ausreißer auszuschließen.
Darstellung der RGB-Korrekturkurve der Grafikkarte nach der Kalibrierung. Je näher die drei Farblinien an der 45°-Achse liegen, umso weniger Farben müssen zur korrekten Kalibrierung von der Grafikkarte verworfen werden, und umso lückenloser bleiben Farbverläufe (zur Vergrößerung die Grafik anklicken).
Zum Abschluss unserer Messungen haben wir den Samsung 245B noch mit dem UGRAStandard für Grafiker-Monitore abgeglichen. Das für den Büroeinsatz und Spieler konzipierte 24-Zoll-Display kann hier erwartungsgemäß „nichts reißen“. Auffallend sind die Farbabweichungen der Grautöne und der intensiven Farbtöne am Rand des Farbraums. Dafür wird der Isocoated-Druckfarbraum mit 90 Prozent immerhin gut abgedeckt. Den kompletten UGRA-Report können Sie hier herunterladen.
Fazit Bildqualität
Der Samsung 245B bietet für den Büroeinsatz und Spieler eine gute und dank MagicColor sehr farbenprächtige Bildqualität mit guten Kontrastwerten und weitgehend sauberen Farbverläufen. Die Blickwinkel sind trotz der Größe des Displays nicht problematischer, als bei anderen TN-Geräten und insgesamt zufriedenstellend. Zusammen mit seiner subjektiv sehr guten Ausleuchtung erfüllt der SyncMaster 245B damit alle Kriterien durchschnittlich anspruchsvoller Heimanwender.
Für regelmäßige Grafikarbeiten oder farbkritische Anwendungen eignet sich das Gerät hingegen nicht. Zwar werden die sRGB- und Isocoated-Farbräume noch gut abgedeckt, dafür ist die Graustufendarstellung in den Standardprofilen wegen des zu hohen Gammawerts nicht optimal. Da sich unser Testgerät zudem nicht zuverlässig kalibrieren ließ, lässt sich hier auch nur eingeschränkt nachbessern.
Reaktionsverhalten
Der Samsung 245B ist mit einem 5 ms schnellen TN-Panel ausgestattet und hält damit den derzeitigen Millisekundenrekord in der 24 Zoll Klasse. Grundsätzlich ist der TFT damit für schnelle Action-Spiele bestens gerüstet, kommt aber nicht an die schnellsten 22- und 19- Zoll-Modelle heran, wie z.B. den Dell E228WFP oder ViewSonic VX922.
Nimmt man bei flüssigen, schnellen Bewegungen dunkle Kanten genauer ins Visier, sind noch minimale Nachzieheffekte zu beobachten. Auch im Schlierentest-Programm PixPerAn kommt der SyncMaster 245B nicht an die derzeit besten Ergebnisse heran.
Die Bewegungsunschärfe ist wie bei jedem aktuellen TFT-Display vorhanden, fällt aber nur selten stärker auf, wie z.B. bei schnellen Fahrten durch San Andreas im Actionspiel GTA. Shooter laufen flüssig und ohne spürbare Lags. Aus zeitlichen Gründen haben wir beim SyncMaster 245B allerdings auf die Messung eines möglichen Input-Lags verzichtet, werden diese aber voraussichtlich beim Nachtest mit dem zweiten Testmodell nachholen.
Subjektiv eignet sich der 24-Zöller von Samsung gut bis sehr gut für die Darstellung schneller Spiele. Auch in kleineren Auflösungen sind uns keine Ruckler durch abweichende Vertikalfrequenzen aufgefallen. Tearingeffekte sind bei aktivierter vertikaler Synchronisation ebenfalls nicht vorhanden.