Das Verhalten in farbmanagementfähiger Software
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6561 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 115 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,11 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 144 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,18 |
In Bereichen, in denen der Monitorfarbraum den sRGB-Farbraum umschließt, gibt es in der natürlichen Darstellung keine Probleme. Lediglich die Zielwerte von grün und blau sind leicht außerhalb des Monitorfarbraumes und zeigen daher geringe Abweichungen. Insgesamt sind aber alle Werte im unkritischen Bereich. Gamma, Grauachse und Helligkeit konnten erheblich optimiert werden. Erfreulichweise konnte sich der Kontrast nochmals auf 1.044:1 steigern.
Die Farbeinstellungen mussten im OSD etwas korrigiert werden. Für die Kalibrierung auf den sRGB-Standard haben wir folgende Einstellungen gewählt: Helligkeit 35, Kontrast 95, R=64, G=55, B=21.
UGRA-Test
Um den Monitor nach allgemeinen Anforderungen zu testen, haben wir den 27-Zöller auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800 K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Leider besteht der Samsung P2770HD den UGRA-Test nicht, weil er nach der Kalibrierung auf die Vorgaben nicht genügend Graustufen (92,5 %) darstellen kann.
Der P2770HD wurde nicht für das Arbeiten mit Grafikprogrammen ausgelegt. Dennoch halten wir fest, dass die Werkseinstellung sehr unausgewogen, sich die neutrale Darstellung mit den richtigen Einstellungen und einer Kalibrierung aber problemlos erreichen lässt.
Soundqualität
Wie die meisten integrierten Boxen in Bildschirmen können auch die des P2770HD kein echtes Heimkino-System ersetzen. Mit dem richtigen Gehör kann man aus den Boxen dennoch einen akzeptablen Sound herauskitzeln: Im OSD befindet sich ein 5-Band-Equalizer und eine Option, die „SRS TruSurround HD“ aktivieren kann. In der Werkseinstellung klingt der Sound noch etwas undifferenziert und dünn. Nachdem wir aber im Equalizer die Höhen und Tiefen erhöht, die Mitten verringert und SRS TruSurround HD aktiviert hatten, erhielten wir einen Sound, der es mit günstigen PC-Lautsprechen aufnehmen kann. Für den Heimkino- oder Spiele-Genuss empfehlen wir natürlich dennoch ein externes Soundsystem.
Interpolation
Beim Anschluss an den PC kann der P2770HD mit einer 16:9- und 4:3-Darstellung aufwarten. Bei einem Multimedia-Monitor hätten wir uns immerhin eine seitengerechte Anzeige gewünscht. Wird der P2770HD aber über den HDMI-Eingang angesteuert, sind zusätzliche Skalierungsoptionen vorhanden, auf die wir im späteren Verlauf des Tests eingehen werden.
Interpolation Text
Folgende Bilder zeigen das Interpolationsverhalten verschiedener Auflösung in der 16:9-Darstellung:
Physikalisch bedingt bietet nur die native Auflösung ein komplett scharfes Bild, weil jedem Pixel auf dem Panel des Bildschirms ein Pixel des Signals zugeordnet ist. Verringert man die Quellauflösung findet keine pixelgenaue Anzeige mehr statt und der Bildschirm ist gezwungen, die geringere Auflösung auf die höhere Panelauflösung zu interpolieren. Dabei entsteht eine typische Unschärfe in Form von Schattenbildung. Auch wenn diese Schattenbildung beim P2770HD zwar recht ausgeprägt ist, so bleiben Schriften dennoch gut lesbar.
Der Samsung P2770HD bietet auch eine 4:3-Darstellung. 5:4-Material wird bei diesem Modus auch auf das Seitenverhältnis 4:3 gestaucht. Eine Seitengerechte Wiedergabe ist folglich nur von 4:3- und 16:9-Auflösungen möglich.
Interpolation Spiele
Im Spiel Anno 1701 können viele scharfe Kanten beobachtet werden, die das Interpolationsverhalten gut widerspiegeln. Als Anhaltspunkt soll insbesondere die im Wind hängende Fahne dienen. Anti-Aliasing, welches die Treppenbildung an Kanten vermindert wurden im Treiber und im Spiel deaktiviert.
Interpolationsschwächen fallen in Bewegtbildern wie gewohnt weniger stark aus als in der Wiedergabe von statischen Bildern. Grundsätzlich kann man sagen, dass auch beim P2770HD die Bildqualität mit höherer Auflösung wächst.
Bildschärfe
Wie es sich für einen LCD gehört, bietet der Samsung P2770HD eine Schärferegelung, welche durch folgende Bilder veranschaulicht werden kann:
Die Schärferegelung bietet ein ausreichendes Spektrum. Wie man sieht, ist die Darstellung bei 0 Prozent viel zu unscharf und bei 100 Prozent gehen zu viele Bildinformationen verloren. Wir empfehlen daher, eine Einstellung im Bereich von 45 bis 60 Prozent zu wählen.