Reaktionsverhalten
Den VG2437mc haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Datenblatt nennt eine typische Reaktionszeit von 5 Millisekunden. Eine Overdrive-Option bietet das OSD nicht.
In der Werkseinstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (rise + fall) mit 9,6 Millisekunden, der schnellste Grauwechsel benötigt nur 7,9 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 16,0 Millisekunden.
Der Helligkeitsverlauf im rechten Chart zeigt ein unbeschleunigtes TN-Panel, das sieht man heute nur noch selten. Charakteristisch sind die extrem langen Anstiegszeiten, die länger dauern als ein ganzer Bildframe, gepaart mit technisch bedingt wesentlich schnelleren Abfallzeiten.
Vor allem die Bildwechsel mit relativ geringem Helligkeitsunterschied dauern sehr lange, an Überschwingern ist nicht zu denken. Auf statische Bilder hat dies keine Auswirkung, für schnelle Spiele ist das Panel dagegen zu langsam. Auch für schnell bewegte Bildinhalte mit wenig Kontrast, wie sie oft in Videos auftreten, ist diese Charakteristik unvorteilhaft.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit nur 2,2 Millisekunden messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 14,8 Millisekunden dagegen ziemlich lang, die mittlere Gesamtlatenz kommt auf insgesamt 17 Millisekunden. Für engagierte Spieler ist dieses Ergebnis leider enttäuschend, alle anderen werden davon nichts bemerken.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des VG2437mc ist mit White LED bestückt. Die Helligkeitsregelung arbeitet mit dem verbreiteten PWM-Verfahren.
Voll aufgedreht leuchtet das Backlight kontinuierlich. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) zeigt das Chart die PWM-typische Rechteckschwingung. Die Schaltfrequenz beträgt 180 Hz, die Tastrate liegt bei 58 Prozent. Sehr empfindliche Menschen könnten daher beim VG2437mc ein Backlight-Flimmern wahrnehmen.
Subjektive Beurteilung
In der Praxis sind überhaupt keine Nachzieheffekte oder Bewegungsartefakte zu beobachten. Um Schwächen auf den ersten Blick zu offenbaren, reicht oft ein Spiel wie Fifa 2013 oder ein Ego-Shooter mit einem dunklen und schattigen Level. In keinem der beiden konnte man Negatives feststellen. Keine Schmiereffekte bei Call of Duty oder Schlieren-Bildung bei Fifa waren zu sehen. Für Gelegenheitsspieler ist der Monitor auch zum Spielen durchaus geeignet.
Sound
Tonsignale können über den analogen 3,5 mm Klinke-Eingang zugeführt werden. Die verbauten Lautsprecher sind kein Klangwunder, aber immerhin gibt es welche. Das spart Arbeitsfläche und zusätzliche Verkabelung, die beim Kauf von separaten Lautsprechern sonst anfallen würden.
Insgesamt reichen die Schallwandler aus, um gelegentlich Videos oder Podcasts zu schauen, Dialoge könnten dennoch verständlicher rüberkommen.
Die Lautstärke ist leider nicht direkt veränderbar. Um zum OSD-Punkt „Lautstärke“ zu kommen, muss man die Pfeiltaste „Unten“ drücken. Dann wird nochmals mit Taste „2“ die Zeile „Lautstärke“ bestätigt, um dann erst die Lautstärke verändern zu können. Auch um das Menü wieder zu verlassen, muss man zweimal die Taste „1“ betätigen. Hinzu kommt, dass bei dem ganzen Vorgang das ganze OSD-Menü angezeigt wird, statt lediglich eines Lautstärke-Menüs.
DVD und Video
Der ViewSonic hat keinen HDMI-Anschluss. Um eine Konsole, einen DVD- oder Bluray-Player anzuschließen, braucht man einen HDMI-auf-DVI-Adapter. Den Sound muss man in diesem Fall separat über die analogen Signalwege einspeisen.
Ein Videospezialist ist der VG2437mc ganz sicher nicht, das ist am fehlenden HDMI-Eingang und den spärlichen videorelevanten Bildoptionen leicht zu erkennen. Die angebotenen Farbmodi lassen wir daher gleich links liegen und verlassen uns lieber wieder einmal auf unsere Messungen.
Die sRGB-Einstellung im OSD scheidet wegen des dunklen und kontrastarmen Bildes aus, also wählten wir für unser Testvideo die Werkseinstellung Nativ. Andere Optionen wie Gamma oder Overdrive waren nicht zu beachten, da schlichtweg nicht vorhanden.
Das Full-HD-Video vom BluRay-Player bringt ein scharfes Bild, hier gibt es nichts auszusetzen. Falls man hier dennoch optimieren will: die Schärfe-Option im OSD ist nur bei anderen Auflösungen als den nativen 1.920 x 1.080 zugänglich. Die Farben wirken kräftig und natürlich. Auch dunkle ebenso wie blasse Hauttöne werden gut wiedergegeben.
Schwarzwert und Bildkontrast sind gut. Die Detailzeichnung in hellen Szenen ist einwandfrei, in sehr dunklen könnte sie aber besser sein. Nachzieheffekte bei schnellen Szenen konnten wir nicht beobachten.
Die Farbwiedergabe wird bei TN-Panels bauartbedingt mit größeren Blickwinkeln immer schlechter. Dies ist auch beim VG2437mc so, seitlich sitzende Zuschauer sehen verblassende Farben und einen hellen Schimmer, der sich über das Bild legt.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Für die Anpassung des Bildformats bringt der VG2437mc keine Optionen mit. Jedes zugespielte Videoformat zieht er auf Vollbild auf, 1:1 oder seitengerecht skalierte Bilder sind also nur mit HD-Material möglich. Probleme mit den alten SD-Formaten hat man dennoch nicht – weil sie gar nicht dargestellt werden können.
Progressives Material wird mit 720 und 1080 in 60p und 50p einwandfrei und ohne Judder wiedergegeben, 24p ist nicht möglich. Auch 1080p30 wie bei Kameras oder MHL kann nicht zugespielt werden.
Halbbildmaterial haben wir mit 50i und 60i getestet, obwohl laut Datenblatt nur Vollbildmaterial zulässig ist. Erfolg hatten wir nicht, denn Halbbilder zitterten extrem. Ein Deinterlacer ist also nicht an Bord, hier muss der Player aushelfen.