Interpolation
Das OSD des VX2739wm lässt an den digitalen Eingängen keine Einstellung für das Bildformat zu: alle Auflösungen werden unabhängig vom Seitenverhältnis auf die volle Schirmfläche aufgezogen.
Entscheidend für die optimale Darstellung der interpolierten Bildformate ist die korrekte Einstellung des Bildschärfereglers im OSD. Dieser wird erst freigegeben, wenn eine andere als die native Auflösung gewählt wird. Standardmäßig steht der Schärferegler auf der mittleren Position 50, und dies ist auch die beste Einstellung: bei kleineren Einstellungen wird das Bild unscharf, bei größeren Einstellungen entstehen Artefakte wie z.B. bunte Konturen. In der Werksvorgabe 50 ist die Schärfe im Allgemeinen einwandfrei, allerdings neigen sehr fette schwarze Schriften gelegentlich doch zu bunten Farbsäumen.
Auch mit sehr niedrigen Auflösungen wie 800 x 600 und 640 x 480 synchronisiert der VX2739wm einwandfrei, die Anzeige von Bootvorgängen, BIOS Menüs etc. macht keine Probleme.
Wie das Foto zeigt, ist die Schärfe bei nativer Auflösung eigentlich sehr gut: jeder schwarze Punkt überdeckt exakt die Fläche eines Pixels. Teilweise zeigen sich allerdings Farbsäume, die die Lesbarkeit kleiner Schriften erschweren.
Interpolation Text
In der nativen Auflösung 1.920 x 1.080 ist die Lesbarkeit von Texten gut bis sehr gut. In allen anderen Auflösungen entstehen zwangsläufige Interpolationsartefakte, die beim VX2739wm allerdings noch gering ausfallen. Auch Texte mit fetteren Buchstaben bleiben gut leserlich. Erstaunlicherweise gelingt ausgerechnet die Auflösung 1.280 x 768 nicht so gut.
Breitbildformate:
5:4/4:3-Formate:
Da kein seitengerechter Modus zur Verfügung steht, müssen auch die alten 4:3 Bildformate auf 16:9 gestreckt werden. Die Ergebnisse sind in Anbetracht der zwangsläufigen Verzerrung noch recht gut.
Wie die Bilder zeigen, kann die Textdarstellung in den interpolierten Auflösungen im Vergleich zu anderen aktuellen LCD-Monitoren durchaus überzeugen, auch wenn die Schärfewirkung etwas besser sein könnte. Dennoch wäre zumindest eine seitengerecht skalierte Darstellung natürlich sehr wünschenswert.
Interpolation Spiele
Computer mit aktueller Onboard-Grafik oder mit einer älteren Grafikkarte sind mit der nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln häufig überfordert. Gute Detaillierungsgrade sind in diesen Fällen nur bei kleineren Auflösungen erreichbar. Die Interpolationsleistung des Monitors ist deshalb für viele Spieler sehr wichtig.
Nach den Ergebnissen der Interpolation bei Texten erwarten wir auch bei Spielen eine gute Interpolationsleistung. Wir haben uns eine Szene aus „Dead Space“ von Electronic Arts in verschiedenen Auflösungen angeschaut.
Die Untersuchung der vergrößerten Bildschirmfotos zeigt wie erwartet durchaus gute Ergebnisse bei den hochskalierten Auflösungen. Negativ ist jedoch die zwangsweise Verzerrung vor allem bei älteren Spielen, die noch für Seitenverhältnisse von 5:4 oder 4:3 programmiert wurden. Die Interpolationsleistung bei Spielen ist somit nur befriedigend.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten eines Monitors wird im Wesentlichen von den Schaltzeiten, dem Overdrive-Verhalten und der Latenzzeit bestimmt. Diese Einflussgrößen ermitteln wir in einem aufwendigen Verfahren mit Fotosensoren und einem Oszilloskop. Den VX2739wm haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Mit der Reset-Funktion im OSD wurde der Monitor zunächst auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, dann wurde die Helligkeit auf 100 Prozent eingestellt. Das adaptive Kontrastmanagement blieb ausgeschaltet. Für andere Auflösungen, Bildfrequenzen oder Anschlüsse könnten sich aus technischen Gründen auch andere Messwerte ergeben.
Untersucht wurde zudem der Einfluss der Einstellungsoptionen für die Reaktionszeit (Standard, Erweitert und Ultraschnell).
Schaltzeiten
Nach der älteren Norm ISO 13406-2 wird der Monitor von Schwarz zu Weiß umgeschaltet und wieder zurück. Die dabei gemessenen Schaltzeiten, in denen die relative Pixelhelligkeit jeweils von 10 auf 90 Prozent angestiegen bzw. abgefallen ist, werden addiert und als Bildaufbauzeit bezeichnet. Die aktuelle Norm ISO 9241-305 beschreibt die Bildaufbauzeit dagegen als mittlere Übergangszeit zwischen fünf verschiedenen Grauwerten hin und zurück. Vielfach wird die Bildaufbauzeit auch als Reaktionszeit oder Response Time bezeichnet.
Erläuterung der Darstellung: Die Reaktionszeit ermitteln wir in zwei Messreihen, die sich an beiden Normen orientieren. Die erste Messreihe beschreibt die Zeit für einen Schwarz-zu-Grau-Bildwechsel, bei dem das Bild abrupt von Schwarz (RGB 0) zu Grau umschaltet (Rise Time) und wieder zurück (Fall Time). Der Grauwert variiert dabei von 30 % (RGB 77) bis 100 % (RGB 255 = Weiß). Diese Reihe trifft am ehesten auf Bildmaterial mit starken Kontrasten zu, der 100 %-Wert entspricht dem alten Normwert schwarz-zu-weiß.