Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD vorhanden und bietet einen Bereich von 0 bis 5. Wir testen die Interpolation über DisplayPort. Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 × 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als ausgesprochen gut zu bezeichnen. Die Schärfe kann auf 1 bis 2 erhöht werden, darüber hinaus sinkt die Schriftqualität merkbar.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 wiedergeben kann. Da wir aber die Möglichkeiten des MSI 271QRDE QD-OLED X50 testen wollen, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Beim Test der 1:1-Darstellung wird ein Vollbild zugespielt.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät unter „HDMI“ im OSD-Menü via „Bild/Bildschirmgröße“ die Einstellmöglichkeiten „Auto“, „4:3“, „16:9“, „16:10“, „1:1“ und „24,5 Zoll“. Die Option „16:10“ ist allerdings immer ausgegraut/deaktiviert, selbst bei einem 16:10-Bildformat. Hintergrund ist das standardmäßig aktivierte DSC („Display Stream Compression“), worauf wir noch separat eingehen werden. „Auto“ zeigt ein seitengerechtes Bild an und dürfte die sinnvollste Einstellung sein.
Grundsätzlich skaliert der Monitor die SD- und HD-Auflösungen einwandfrei, die PC-Auflösungen werden dagegen nicht korrekt angezeigt. Insofern überlässt man die Skalierung im PC-Betrieb der Grafikkarte. Leider bietet der MSI 271QRDE QD-OLED X50 unter 1080p nur 60 Hz an.
| Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
| SD (480p) | Ja | Ja |
| SD (576p) | Ja | Ja |
| HD (720p) | Ja | Ja |
| HD (1080p) | Ja | Ja |
| UHD (4K) | Nein | Nein |
| PC (5:4) | Nein | Nein |
| PC (4:3) | Nein | Nein |
| PC (16:10) | Nein | Nein |
| PC (16:9) | Nein | Nein |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter Calibrite Display Plus HL zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumvolumen (CIE 1976) verspricht der Proband 138 % sRGB, 119 % Adobe RGB und 110 % DCI-P3. Wir ermitteln 164 % sRGB, 113 % Adobe RGB und 116 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 – einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch ordentlich gelingt. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 100 % sRGB, 94,2 % Adobe RGB und 99,4 % DCI-P3.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues.

| Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
| sRGB | 98 % | 100 % |
| Adobe RGB | 93 % | 94,2 % |
| ECI-RGB v2 | – | 86 % |
| DCI-P3 RGB | 96 % | 99,4 % |
| ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 99 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: „Öko“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Das Ergebnis fällt insgesamt sehr gut aus. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,28) und die Range (Delta-C-Range: 1,04) sind ausgezeichnet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,39; Delta-C-Range: 0,97) sind die Ergebnisse sehr gut. Gleiches gilt für die Farbwerte (Delta-E-2000-Average: 0,77). Die Maximalabweichung liegt bei 1,65 Delta E 2000 (RGB: 0 127 255). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,2, und die Gammakurve verläuft ansatzweise an der Ideallinie.
Die Helligkeit kann in allen Modi angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 36 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung in den vordefinierten Farbmodi.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,30; Delta-C-Range: 0,85) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E-2000-Average: 0,99) erzielen ebenfalls ein sehr gutes Resultat. Die Maximalabweichung liegt bei 2,75 Delta E 2000 (RGB: 0 255 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,19 und ist etwas wellig.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

In der Standardeinstellung mit einem Gamma von 2,2 erreicht der DCI-P3-Modus kein befriedigendes Ergebnis mehr. Schuld daran sind die hohen Abweichungen bei den Farbwerten. Wir haben deshalb den Gammawert auf 2,6 gesetzt, und das Ergebnis war bedeutend besser.
Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,47; Delta-C-Range: 0,95) sind die Ergebnisse sehr gut. Die Farbwerte (Delta-E-2000-Average: 0,90) erreichen ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis. Die Maximalabweichung liegt bei 1,98 Delta E 2000 (RGB: 63 127 255). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,58 und ist wellenförmig.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.



















