Subjektive Beurteilung
Wie sich die Messwerte in der Praxis auswirken, wollen wir in diesem Bereich subjektiv aufgrund der Erlebnisse mit den menschlichen Augen und den Erfahrungen des Testers wiedergeben. Wir haben dafür verschiedene Spiele mit dem MSI G27C4XDE ausprobiert und auf mögliche optische Effekte des Monitors geachtet.
Die Full-HD-Auflösung des MSI G27C4XDE dürfte immer noch zu den beliebtesten Auflösungen im Gaming gehören. Viele kompetitive Spiele sind beim Darstellungsumfang sogar auf diese Auflösung begrenzt, um möglichst gleiche Bedienungen zu bieten. Die leichte Krümmung des Displays lässt den Anwender zudem noch etwas mehr in das Spiel eintauchen. Die Grafikkarte kann ihre Power obendrein für eine bessere Bilddarstellung nutzen, wodurch Games ansprechender wirken.
Beim Overdrive ist die mittlere Stufe voreingestellt, die im Desktop-Betrieb ein unschönes Smearing bei schnellem Scrollen verursacht hat. Die schwarze Schrift wird bei weißen Hintergründen dabei mit deutlichen Nachziehern angezeigt. Dieser Effekt war auch bei 240 Hz zu beobachten. Wir haben ihn daher auch in verschiedenen Spielen untersucht und dies auf der höchsten Overdrive-Stufe wiederholt. In seltenen Situationen konnten wir diesen Effekt beobachten, allerdings mussten wir tatsächlich danach suchen. Im Desktop-Betrieb ist er uns dagegen sofort ins Auge gesprungen. Bei Spielen können wir daher zur schnellsten Overdrive-Stufe raten, da wir auch ansonsten keine negativen Effekte in diesem Modus ausmachen konnten. Dies betrifft aber nur den Betrieb mit 240 Hz. Bei 60 Hz waren auf der höchsten Overdrive-Stufe leichte Doppelbilder erkennbar, was an den stärkeren Überschwingern bei dieser Zuspielart liegen dürfte.
Konsolenbetrieb
Die native Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln kann die Xbox Series X mit bis zu 120 Hz darstellen. Höhere Zuspielungen sind aktuell bei keiner Konsole möglich. VRR („Variable Refresh Rate“) wurde automatisch aktiviert, der Modus für die geringe Latenz war dagegen nicht auswählbar. Da der Monitor HDR darstellen kann, konnten auch diese Optionen aktiviert werden.
HDMI-CEC kann im OSD aktiviert werden, um bei der Xbox Series X/S, der PlayStation 5 oder der Nintendo Switch den MSI G27C4XDE automatisch anzuschalten, sobald eine der Konsolen angeschaltet wird.
Sound
Die Soundwiedergabe wurde von Windows beim Betrieb des MSI G27C4XDE automatisch über den Monitor ausgegeben. Hören konnten wir allerdings nichts, da der Proband keine eingebauten Lautsprecher besitzt. Falsch ist die Ansteuerung aber trotzdem nicht, da ein Kopfhörerausgang am Bildschirm vorhanden ist, über den der Sound weitergeleitet werden kann. Einstellungen im OSD können für diesen Ausgang nicht vorgenommen werden.
HDR
Eigentlich ist HDR bei 300 cd/m² nicht wirklich sinnvoll. Der MSI G27C4XDE schafft nach unseren Messungen aber immerhin 400 cd/m², was den unteren Bereich für eine HDR-Zertifizierung darstellt. Eine HDR-400-Zertifizierung besitzt der Proband allerdings nicht.
Nach einer Aktivierung im OSD passierte erst mal nichts, außer dass MPRT und Helligkeit nicht mehr verstellbar waren. Änderungen an der Bilddarstellung waren dagegen nicht sichtbar. Erst nach der Aktivierung von HDR in Windows änderte sich dies. Das Bild wurde deutlich heller und kontrastreicher dargestellt, und viele andere Einstellungen im OSD, wie zum Beispiel die Farbtemperatur, waren nun ebenfalls nicht mehr einstellbar.
Überraschenderweise hat uns der Modus gut gefallen, die Kontraste wirkten höher und das Bild auch nicht überschärft, was bei nicht gut voreingestellten Monitoren ansonsten häufiger der Fall ist. Für Spiele wie Forza Horizon 5, die auch mit der Grafik punkten wollen, sollten Anwender den HDR-Modus daher durchaus ausprobieren.
DVD und Video
Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI-Kabel angeschlossen. Das 16:9-Format ist ideal für viele aktuelle Filme und Serien. Andere Auflösungen können entweder automatisch angepasst oder die festen Formate 16:9 oder 4:3 ausgewählt werden. Grundsätzlich wird vom MSI G27C4XDE versucht, eine seitengerechte Vergrößerung darzustellen. Bei unserer erzwungenen 4:3-Auflösung hat dies aber nicht funktioniert, und die eigentlich runden Kreise wurden leicht oval angezeigt. Nach der Umstellung auf 4:3 war die Darstellung dagegen verzerrungsfrei möglich. Werden Auflösungen zugespielt, die nicht 16:9 oder 4:3 betragen, könnte es entsprechend Probleme bei der Darstellung geben.
Bei der Signalzuspielung waren nur 50 und 60 Hz einstellbar. 120 Hz sind ebenfalls möglich, was wir an einer Xbox testen konnten. Ein 24-Hz-Betrieb konnte dagegen bei keinem Gerät erzwungen werden.
Beim Videolevel und beim Farbraum muss auf die verbaute Automatik vertraut werden, manuelle Anpassungen sind in beiden Bereichen nicht möglich. Dies kann vor allem bei etwas exotischeren Zuspielungen zu Farbverfälschungen führen.
In diesem Bereich wurden generell nicht viele Features verbaut. So gibt es zum Beispiel auch keine Overscan-Einstellung oder einen Bild-in-Bild-Modus.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 174,57 € *
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Gesamtwertung: |
4 (GUT) |
Fazit
Der MSI G27C4XDE ist ein klassischer Gaming-Monitor und konnte uns in diesem Bereich auch voll überzeugen. Bei 240 bzw. 250 Hz wurden sehr gute Reaktionszeiten und eine sehr geringe Latenz erzielt. Lediglich die CtC-Messungen konnten nicht die erhofften Zeiten erreichen. Tearing und Motion-Blur sind ebenfalls nicht auszumachen oder konnten mithilfe der angebotenen Einstellungen eliminiert werden. Die vielen zusätzlichen Gaming-Features wurden zudem sehr gut umgesetzt und bieten ein hohes Maß an Individualisierungsmöglichkeiten.
Mit einer sRGB-Farbraumabdeckung von 99 % und guten Messergebnissen nach einer Kalibrierung kann das Gerät auch bedingt für die Bildbearbeitung im Amateurbereich genutzt werden – wobei das klar nicht zu den Kernkompetenzen des MSI G27C4XDE gehört. Für reine Office-Tätigkeiten kann der Proband ebenfalls verwendet werden. Allerdings sollte man die, bis auf die Veränderung des Neigungswinkels, fehlende ergonomische Ausstattung bedenken.
Das Modell ist daher für Anwender geeignet, die vor allem einen günstigen Monitor zum Spielen suchen. Den MSI G27C4XDE können wir in diesem Bereich vorbehaltlos empfehlen. Mit einem Preis von aktuell knapp unter 200 Euro ist er zudem auch preislich sehr attraktiv.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den G27C4XDE leihweise von MSI zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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