Test MSI MD271QP: WQHD-Monitor für Office und mehr
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Farbraumvergleich in CIELAB (D50)

Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).

Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB

Farbraum Abdeckung nach Kalibrierung
ISO Coated v2 (FOGRA39) 87 %
sRGB 93 %
Adobe RGB 68 %
ECI-RGB v2 62 %
DCI-P3 RGB 73 %

Der erzielte Farbumfang erlaubt farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht hinreichend abgedeckt. Einschränkungen ergeben sich auch im Rahmen der Proof-Simulation. Hier können nur kleinere Farbumfänge, wie beispielsweise im Zeitungsdruck anzutreffen (wird von sRGB vollständig eingeschlossen), hinreichend reproduziert werden.

Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 1
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 1
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 2
Abdeckung ISO Coated v2, 3D-Schnitt 2
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 1
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 1
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 2
Abdeckung sRGB, 3D-Schnitt 2

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.

Werkseinstellung (abweichend: „Gamma2“)

Diagramm: Werkseinstellung (abweichend: "Gamma2")
Werkseinstellung (abweichend: „Gamma2“)

In der leicht angepassten Werkseinstellung (zusätzlich zur Einstellung „Gamma2“ wurde auch der Eco-Mode deaktiviert) kann der MSI MD271QP mit einer exzellenten Graubalance punkten. Die Tonwertkurve weicht etwas von einer Gamma-2.2- oder sRGB-Charakteristik ab, und auch der Weißpunkt liegt relativ weit von der Tageslichtkurve entfernt. Beides ist verschmerzbar.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Mit der Einstellung „Gamma1“ verschlechtert sich die Graubalance erheblich:

Gamma1

Diagramm: Gamma1
Gamma1

Die Tonwertkurve weicht wiederum von einer Gamma-2.2- oder sRGB-Charakteristik ab. Während entsprechend korrigiertes Material im Gamma2-Modus in den Tiefen tendenziell etwas zuläuft, erscheint es nun etwas ausgewaschen. Problematisch ist allerdings allein die deutlich verschlechterte Graubalance. Wir empfehlen daher dringend die Verwendung des Gamma2-Modus.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Werkseinstellung (abweichend: „Gamma2“) im Vergleich mit sRGB

Diagramm: Werkseinstellung (abweichend: "Gamma2") im Vergleich mit sRGB
Werkseinstellung (abweichend: „Gamma2“) im Vergleich mit sRGB

Der MSI MD271QP verfügt über keinen dedizierten sRGB-Modus. Entsprechend hoch fallen die Abweichungen in den bunten Farben aus, da keine Farbraumtransformation durchlaufen wird. Weil Matrix- und LUT-Bausteine Standardkomponenten vieler Scaler-Pipelines sind, sollten die Firmware-Ingenieure in Taipei prüfen, ob sich ein entsprechender Bildmodus nicht ohne größeren Aufwand umsetzen ließe.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der MSI MD271QP aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der MSI MD271QP zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-/Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den MSI MD271QP einwandfrei.

In sRGB treten nur wenige Out-of-Gamut-Farben auf. Viele gesättigte Tonwerte in größeren Farbräumen können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Den MSI MD271QP haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 5 ms (GtG) angegeben. Der MSI MD271QP implementiert eine dreistufige Overdrive-Funktion („Aus“, „Normal“ und „Extrem“).

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Der Messwert „Color to Color“ (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.

Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Overdrive 60 Hz

Overdrive „Aus“, 60 Hz

Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 11,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 9,8 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 16 ms. Der CtC-Wert ist mit 20 ms ebenfalls langsam. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) ist völlig neutral, eine Beschleunigung findet nicht statt.

Diagramm: Gemächliche Schaltzeiten
Gemächliche Schaltzeiten
Diagramm: Neutrale Abstimmung
Neutrale Abstimmung

Overdrive „Normal“, 60 Hz

Nach Aktivierung der Pixelbeschleunigung (Stufe „Normal“) verbessern sich die Reaktionszeiten. Die Grauwechsel sinken auf im Durchschnitt 12,4 ms. Der CtC-Wert verringert sich stark auf nun 8,8 ms. Visuell und messtechnisch sind keine wesentlichen Überschwinger feststellbar.

Diagramm: Schnellere Schaltzeiten
Schnellere Schaltzeiten
Diagramm: Schnellere Schaltzeiten
Schnellere Schaltzeiten

Overdrive „Extrem“, 60 Hz

Die Auswahl der Stufe „Extrem“ führt zu einer weiteren Verkürzung der Reaktionszeit. Der schnellste Grauwechsel beträgt jetzt noch 4,8 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf knapp 10,3 ms. Der CtC-Wert beläuft sich nun auf schnelle 5,2 ms. Überschwinger treten minimal auf, stören visuell aber kaum.

Diagramm: Weitere verkürzte Schaltzeiten
Weitere verkürzte Schaltzeiten
Diagramm: Mäßige Überschwinger
Mäßige Überschwinger
Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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