Bildqualität
Das Display besitzt an drei Seiten ein nahezu rahmenloses Design. Der Rahmen im unteren Teil ist mit 1,5 cm auch schmal und hat eine matte Lackierung, wodurch an keiner Stelle störende Spiegelungen auftreten. Da auch das übrige Gehäuse matt gestaltet wurde, gibt es keine Bereiche, die die Bildqualität negativ beeinflussen können.
Beim Reset stellt der MSI MD272QPWDE folgende Werte ein, die für die nachfolgende Beurteilung der Werkseinstellung verwendet wurden.
Bildmodus: | Eco |
Helligkeit: | 70 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Nicht vorhanden |
Farbtemperatur: | Normal |
RGB: | Nicht einsehbar |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | Schnell |
Graustufen
Der MSI MD272QPWDE wirkt im Auslieferungszustand mit rund 180 cd/m² nicht zu hell. Die Darstellung ist zudem ansprechend – mit einer guten Schärfe und einem hohen Kontrast. Negative Effekte konnten wir subjektiv nicht feststellen.
Bei unserem Graustufen-Testbild konnten alle hellen und die jeweils dritten Exemplare von links und rechts bei den dunklen Balken vom Hintergrund differenziert werden. Ein gutes Ergebnis für einen Office-Monitor.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Unten links und rechts sind selbst mit dem bloßen Auge zwei leichte Lichthöfe erkennbar. Sie sind aber nur sehr schwach ausgeprägt und werden erst bei einer verlängerten Belichtung gut sichtbar. Bei dieser Darstellung wird auch die leicht wolkige Ausleuchtung erkennbar. Im Alltag sind uns diese Effekte allerdings zu keinem Zeitpunkt aufgefallen, und wir haben daher eine gute Note in diesem Bereich vergeben.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Das IPS-Panel des MSI MD272QPWDE soll laut Hersteller einen Kontrast von 1000:1 und eine maximale Helligkeit von 300 cd/m² aufweisen.
Im Helligkeitsverlauf wird deutlich, dass der Wert bis zur Einstellung 70 linear ansteigt und dann deutlich flacher verläuft. Mit maximal gemessenen 287 cd/m² werden die Herstellerangaben leicht unterschritten. Anwender, die eine höhere Helligkeit benötigen, können den Kontrastregler von 70 auf 90 erhöhen, ohne dass nennenswertes Clipping die Differenzierung in den hellen Kontrastwerten begrenzt. Dadurch ist die Anzeige einer höheren Helligkeit möglich. Auf der kleinsten Stufe lag die Leuchtdichte bei sehr niedrigen 45 cd/m².
Der Kontrastverlauf ist etwas unruhiger, was bei höheren Werten aber auch an unserem Messgerät liegt, das „nur“ auf zwei Nachkommastellen genau misst. Im Durchschnitt liegt der Kontrast bei über 1200:1, wodurch die Herstellerangaben problemlos um über 20 % übertroffen werden konnten.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die größten Abweichungen bei der Helligkeitsverteilung und auch bei der Farbreinheit sind in der unteren linken Ecke gemessen worden. Bei der Helligkeit ist eine maximale Abweichung von unter 15 % ein gutes Ergebnis. Eine Delta-C-Abweichung von 5,23 ist dagegen deutlich zu hoch. Die durchschnittliche Abweichung liegt aber bei akzeptablen 2,25 Delta C. Die durchschnittliche Abweichung bei der Helligkeitsverteilung ist mit 7,12 % ebenfalls in einem brauchbaren Bereich.
Mit dem bloßen Auge waren die Effekte im Arbeitsalltag nicht spürbar. Unsere Messergebnisse können für typische Büro-Anwendungen daher ignoriert werden. Falls dagegen farbechte Arbeiten geplant sind, sollte man dies im Hinterkopf behalten.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der MSI MD272QPWDE hat eine sehr matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Aus allen vier Blickwinkeln wird das Bild dunkler dargestellt, verglichen mit einer frontalen Sicht. Farbverfälschungen treten aber aus keiner Blickrichtung auf, und auch der Kontrast nimmt kaum ab. Die Ergebnisse sind damit typisch für das verbaute IPS-Panel. Der Monitor lässt sich zudem in jede Richtung verstellen, sodass diesen Effekten entgegengewirkt werden kann. Wir können das Gerät daher auch für die Betrachtung von Inhalten mit mehreren Personen gleichzeitig empfehlen.