Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 3,76 % gut. Der Maximalwert ist mit 9,92 % sogar sehr gut. Ähnlich sieht es bei der Farbhomogenität aus, die sowohl im Durchschnitt als auch bei der Maximalabweichung gute Werte liefert (Delta-C-Average: 1,20, Delta-C-Maximum: 2,35).
Am Weißbild spiegeln die Messwerte den subjektiven Eindruck sehr gut wider. Bei Testbildern mit mittlerem Grau ist uns wie bereits erwähnt ein subtiler Farbtemperatur-Unterschied zwischen der linken und der rechten Bildschirmhälfte aufgefallen.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der NEC E273F besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des NEC E273F bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Die Blickwinkelneutralität des NEC E273F ist insgesamt zwar sehr gut, bei abweichenden Blickwinkeln fällt vor allem in der Horizontalen aber eine gewisse Veränderung bei der Farbtemperatur auf. Sie wird als Bezugspunkt etwas kühler, die Stimmigkeit der Farben zueinander bleibt aber erhalten.
Im Gegenzug fällt der übliche Helligkeitsverlust hier nur unterdurchschnittlich aus. Auch in dunklen Bereichen bleibt die Zeichnung recht gut erhalten. Farbverschiebungen sind ebenfalls keine zu beobachten. Solange die Blickwinkel nicht zu extrem werden, ist aus allen Lagen eine Bildbeurteilung sehr gut möglich.
Interpolation
Wir empfehlen generell, Monitore immer in der nativen Auflösung zu betreiben. Die Skalierungsfähigkeiten eines Displays sind im Digitalzeitalter eigentlich nur noch beim Anschluss von Geräten aus der Unterhaltungsindustrie interessant, da am PC/Mac auch die Grafikkarte die Skalierung übernehmen kann.
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und steht ab Werk auf Stufe 50. Diese Voreinstellung scheint uns gut gewählt. Für die EBV (und die meisten Anwendungsszenarien) ist ein Nachschärfen über die Bildschirm-Elektronik nicht sinnvoll. Nach Augenschein ist das bei Stufe 50 auch nicht der Fall.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Die Skalierungsoptionen des NEC E273F sind im OSD im Menü „Einrichten“ unter der eigenwilligen Bezeichnung „Ausdehnung“ zu finden. Es gibt die Optionen „Vollbild“ (Vollbilddarstellung unabhängig von der Auflösung, ggfls. mit Verzerrung) und „Format“ (seitengerechte Skalierung auf maximale Größe). Eine pixelgenaue 1:1-Option gibt es nicht.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | ja | nein |
SD (576p) | ja | nein |
HD (720p) | ja | nein |
HD (1080p) | ja | ja |
Ultra HD, 4K | nein | nein |
PC (5:4) | ja | nein |
PC (4:3) | ja | nein |
PC (16:10) | ja | nein |
PC (16:9) | ja | nur bei nativ |
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der native Farbraum des NEC E273F ist zwar nicht unbedingt kleiner als der sRGB-Farbraum, aber anders gelagert. Der sRGB-Farbraum wird daher nur maximal zu 89 % abgedeckt. Damit verpasst der Monitor knapp eine gute Wertung.
Der NEC E273F verfügt zwar auch über einen sRGB-Modus, der allerdings an der Überdeckung des Zielfarbraums nichts ändert und an der Unterdeckung selbstredend auch nicht. Das Gamma verbleibt hier ebenfalls unverändert viel zu hoch. Die Implementierung des sRGB-Modus ist leider nicht gut gelungen.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 88 % | 89 % |
Adobe RGB | – | 65 % |
ECI-RGB v2 | – | 58 % |
DCI-P3 RGB | – | 66 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 85 % |