Interpolation
Die Skalierung niedrig aufgelöster Quellsignale auf die Panel-Auflösung gelingt dem Philips 242B1V leidlich gut und liegt etwa auf dem Niveau, das auch durch die Grafikkarte erreicht wird. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (50) führen zu unschönen Doppelkonturen.
Inhalte mit einem Seitenverhältnis von 4:3 und 16:9 können verzerrungsfrei dargestellt werden. Abseits davon ist keine adäquate Darstellung möglich – aber auch kaum nötig.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | ja | nicht sinnvoll |
SD (4:3) | ja | nicht sinnvoll |
HD (1080p) | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
PC (5:4) | nein | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | nein | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.



Juddertest
Um die vom Philips 242B1V unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden ab etwa 48 Hz unterstützt und dann auch judderfrei wiedergegeben. Das entspricht ebenso dem im Datenblatt ausgewiesenen Umfang der variablen Synchronisation.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Philips 242B1V skaliert eingehende Halbbilder ohne Umwege auf seine Panel-Auflösung. Einhergehend mit starkem Zeilenflimmern halbiert sich damit die vertikale Auflösung. Aber immerhin werden Halbbildsignale überhaupt unterstützt.

Signalpegel und Farbmodell
In unseren Tests konnte der Philips 242B1V ausschließlich RGB-Signale, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen, korrekt darstellen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0 bis 255).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist sehr gut. Selbst zu den Rändern hin sind faktisch keine Unregelmäßigkeiten auszumachen.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg hinreichend gleichmäßig. Besonders der geringe Farbdrift ist für ein Panel ohne weitere Kompensationsfunktionen sehr ordentlich.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß (Color-Temperature „User Define“, Gamma 2.4)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | 247,7 cd/m² | 233,3 cd/m² | 222,9 cd/m² | 200,2 cd/m² |
50 % | – | 145,8 cd/m² | – | – |
0 % | – | 54,9 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Farbmodus „Custom“)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | 0,33 cd/m² | 0,33 cd/m² | 0,30 cd/m² | 0,30 cd/m² |
50 % | – | 0,20 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,08 cd/m² | – | – |
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von knapp 250 cd/m². Das liegt deutlich unter der Werksangabe von rund 350 cd/m². Hier scheint der Privatsphäre-Modus auch im ausgeschalteten Zustand viel Licht zu schlucken. Das erklärt aber noch nicht den vergleichsweise schwachen Kontrastumfang von rund 700:1.
Der Gamma-Regler legt dann eine große Schwäche in der Werksabstimmung des Philips 242B1V offen: Schwarz- und Weißpegel ändern sich in Abhängigkeit der getroffenen Auswahl erheblich: Ausgehend von der Werkeinstellung (Helligkeit 70) reicht der Schwarzwert von 0,20 cd/m² (Gamma 2.6) bis 1,16 cd/m² (Gamma 1.8). Der Weißpunkt schwankt relativ hierzu weniger extrem, aber dennoch messbar. Im Ergebnis erzielen wir ein Kontrastverhältnis zwischen 900:1 und 170:1. Hier müssen die Firmware-Ingenieure unbedingt Hand anlegen.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das im Philips 242B1V eingesetzte IPS-Panel bürgt gewöhnlich für eine ausgesprochen hohe Blickwinkelstabilität. Tatsächlich fallen Farbton- und Gradationsveränderungen auch aus größeren Winkeln gering aus. Allerdings muss der Betrachter hier ungewöhnlich hohe Einbußen in der Helligkeit hinnehmen, die zu den Rändern hin auch frontal wahrgenommen werden können. Es zeigt sich abermals, dass die Implementierung des Privatsphäre-Modus keineswegs frei von Nebenwirkungen im Normalbetrieb ist.
Ein positiver Nebeneffekt: Die sonst typischen Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel bleiben völlig aus.
Nach Aktivierung des Privatsphäre-Modus sinkt die Helligkeit um etwa 50 %. Ein seitlicher Einblick bleibt ungewollten Betrachtern nun verwehrt.