Einleitung
Philips erweitert seine bereits große Palette an Monitoren für den Büroeinsatz beständig und lanciert mit dem 242B1V ein weiteres Modell im 16:9-Format. Dessen 24 Zoll großes IPS-Panel löst mit 1920 x 1080 Pixeln auf und verspricht eine hohe Blickwinkelstabilität. Weiße LEDs sorgen für eine effiziente Hintergrundbeleuchtung. Der im Ergebnis eingeschränkte, in Richtung sRGB tendierende Farbumfang spielt für die angepeilte Zielgruppe keine Rolle.
Der Verzicht auf eine Helligkeitsregelung via PWM – beworben als Flicker-free-Technologie – soll einer Ermüdung der Augen bei langen Arbeitseinsätzen entgegenwirken. Immer mehr Hersteller haben sich inzwischen dieses Themas angenommen und implementieren entsprechende Lösungen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dagegen der „Privatsphäre-Modus“, mit dem der seitliche Blickwinkel auf Knopfdruck stark eingeschränkt werden kann.
Das Spiel nach Feierabend wird durch ansprechende Reaktionszeiten und die Unterstützung einer variablen Synchronisation (Adaptive Sync) aufgewertet. Letzteres funktioniert allerdings nur in einem sehr engen Frequenzbereich von 48 bis 75 Hz. Helligkeits- und Anwesenheitssensor komplettieren den Funktionsumfang.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des Philips 242B1V.
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1Pro, X-Rite i1Display Pro
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX 1080 Ti
Software: UDACT 2.4, CCalc 2.4
Lieferumfang
Philips liefert den 242B1V mit je einem HDMI-, DisplayPort-, USB- und VGA-Kabel aus. Das obligatorische Netzkabel sowie ein Audiokabel mit 3,5-mm-Klinkenstecker komplettieren den Kabelsatz. Eine CD enthält das Benutzerhandbuch in elektronischer Form.
Optik und Mechanik
Das dunkle Kunststoffgehäuse des 242B1V passt sich gut in jede Arbeitsumgebung ein. Im ausgeschalteten Zustand ist das Design faktisch rahmenlos. Nur im unteren Bereich, der Herstellerlogo, Sensoren und Bedienelemente umfasst, verbreitert sich der Rahmen auf knapp 17 mm. Die puristische Gestaltung setzt sich auf der Rückseite fort. Auch hier dominiert dunkler, in klare Formen gegossener Kunststoff.
Die Rahmenbreite beträgt nur etwa 6 mm. Auf dem Schreibtisch beansprucht der Philips 242B1V rund 20 cm. Ohne Standfuß verbleiben knapp 5 cm.
Verarbeitungsqualität und Materialanmutung entsprechen dem Klassendurchschnitt. Der Standfuß hätte allerdings ein wenig massiver ausfallen können.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beträgt sehr gute 15 cm. In der niedrigsten Einstellung misst der Abstand von der Rahmenunterkante zur Tischoberfläche 2 cm. In der höchsten Position ermitteln wir 17 cm. Die maximale Neigung nach hinten wird bei 35 Grad erreicht. Eine Neigung in Gegenrichtung ist bis etwa 5 Grad möglich. Alternative Befestigungssysteme werden über die VESA-100-Verschraubung mit dem Bildschirm verbunden.
Der Standfuß erlaubt eine Drehung um knapp 180 Grad in beide Richtungen. Über ein Drehgelenk kann der Philips 242B1V auch in Hochkant-Ausrichtung betrieben werden.

Die im Betrieb entstehende Abwärme wird passiv über das Gehäuse mit seinen eingelassenen Lüftungsschlitzen abgeführt. Helligkeits- oder kontrastabhängige Störgeräusche bleiben erfreulicherweise völlig aus.
Stromverbrauch
Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² ermitteln wir eine Effizienz von 1,2 Candela pro Watt. Das ist für ein Panel mit diesen Kenndaten ein eher mäßiges Ergebnis. Hier deutet sich bereits an, dass der optionale Privatsphäre-Modus zu Helligkeitseinbußen auch im Normalbetrieb führt.
Im Energiesparmodus sinkt die Leistungsaufnahme hinreichend. Dank eines echten Netzschalters kann sie schließlich bis auf null reduziert werden.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | < 70 W | 31,4 W |
140 cd/m² | k. A. | 18,6 W |
Betrieb minimal | k. A. | 9 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,3 W | 0,2 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Anschlüsse
Der Philips 242B1V nimmt Videosignale über vier Anschlüsse entgegen. Dem Benutzer stehen jeweils ein DisplayPort-, HDMI-, DVI- und sogar VGA-Eingang zur Verfügung.
Der integrierte USB-Hub stellt vier Downstream-Anschlüsse nach Version 3.2 bereit. Zwei Schnittstellen wurden seitlich eingelassen, zwei weitere finden auf der rückwärtigen Anschluss-Phalanx ihren Platz. Die Verbindung mit dem Rechner erfolgt über einen Upstream-Port.
Audiosignale können über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse oder via DisplayPort und HDMI eingespielt werden. Die Ausgabe erfolgt über die beiden eingebauten Lautsprecher (je 2 Watt) oder einen Kopfhöreranschluss.
Bedienung
Die unbeschrifteten Bedienelemente wurden im unteren Rahmen eingelassen. Es handelt sich um echte Tasten mit entsprechend haptischer Rückmeldung. Leider wird ihre Belegung nicht als Teil des OSDs eingeblendet. Dies sorgt für eine teils etwas frustrierende Bedienbarkeit in dunkler Umgebung. Verschiedene Aktionen – darunter Signaleingangs- und Bildmoduswechsel – können direkt ausgeführt werden.
OSD
Das OSD gliedert sich in zehn Hauptmenüpunkte, die im Handbuch leider nur schlecht dokumentiert sind. Obligatorisch ist die Möglichkeit zur Anpassung der Intensität der Hintergrundbeleuchtung über einen entsprechenden Helligkeitsregler. Der Weißpunkt kann über Voreinstellungen in Kelvin oder drei RGB-Gain-Regler verändert werden. Ein Gamma-Regler beeinflusst die Tonwertkurve (fünf Einstellungen von 1.8 bis 2.6). Leider offenbart der Philips 242B1V bei seiner Anwendung eine große Schwäche, auf die wir während der Aufbereitung der Messungen noch eingehen werden.
Zwei Skalierungseinstellungen erlauben die seitengerechte (nur 4:3) und flächenfüllende Anzeige eingehender Signale. Außerdem kann die Darstellung über einen mehrstufigen Schärfefilter an die persönlichen Vorlieben angepasst werden.
Weitere Einstellungen umfassen die Auswahl der Menüsprache und die Steuerung der Pixelbeschleunigung „SmartResponse“ (Overdrive). Sie kann abgeschaltet oder in drei Stufen zugeschaltet werden. Ein separates Menü ermöglicht die Auswahl voreingestellter Bildmodi.
Bildqualität und Signalverarbeitung
Philips greift für den 242B1V auf ein 24 Zoll großes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Die ermittelte spektrale Strahlungsverteilung ist aber typisch für einen Monitor mit W-LED-Hintergrundbeleuchtung. Sie basiert auf blauen LEDs mit gelber Fluoreszenzschicht. Das vor dem Passieren der Farbfilter verbleibende Emissionsspektrum des nun weißen Lichts limitiert den Farbumfang.
Erst Monitore mit deutlich schmalbandigerer Strahlungsverteilung gehen hier deutlich über sRGB hinaus. Der Philips 242B1V zielt allerdings auch gar nicht auf professionelle Bildretusche oder Proof-Simulationen ab. Mithin ist dieser Umstand also keine echte Einschränkung.
Die Panel-Treiber werden mit lediglich 6 Bit pro Farbkanal angesteuert. Eine FRC-Dithering-Implementierung sorgt für die visuell möglichst verlustfreie Reduktion des vom Scaler noch mit 8 Bit pro Farbkanal ausgegebenen Signals. Dies gelingt gut. Eine erhöhte Artefakt- und/oder Rauschneigung können wir nicht feststellen. Und auch die Signalverarbeitung durch den Scaler ist solide. Selbst jenseits von Einstellwerten, die der nativen Panel-Charakteristik nahekommen, sind allenfalls vereinzelte Tonwertabrisse auszumachen.
Die Bildqualität des Philips 242B1V erfüllt alle Anforderungen, mit denen sich ein für den Büroeinsatz konzipierter Monitor konfrontiert sieht. Das grundsätzlich positive Bild wird allerdings durch einen teils sehr niedrigen Kontrastumfang und die generell eher mäßige Blickwinkelstabilität getrübt.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Philips 242B1V besitzt eine stumpfe Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben aus.