Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD in den jeweiligen SmartImage-Modi vorhanden und wirkt auch in der nativen Auflösung. Ab Werk ist er mit dem Wert 50 hinterlegt und kann in 10er-Schritten von 0 bis 100 angepasst werden. Wer die Schriftstärke anpassen möchte, sollte besser das Windows-Bordmittel ClearType ausprobieren.
Die Interpolationsleistung des Philips 27M2N3501PA ist bereits mit dem Standardwert 50 ausgesprochen gut. Eine Erhöhung auf 60 oder 70 optimiert die Schärfe nochmals. Hier kann man denken, dass es sich bei 1920 x 1080 um die native Auflösung handelt. Selbst die Werte 80 bis 100 liefern noch nutzbare Werte, was aber jeder Anwender je nach Geschmack individuell entscheiden muss. Farbsäume haben wir bei keiner Einstellung ausmachen können. Das Ergebnis ist ausgezeichnet.
Wir testen die Interpolation am DisplayPort mit 60 Hz. Oberhalb von 60 Hz sind die Ergebnisse inkonsistent.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Bildschirmgröße“, „1:1“ und „4:3“. Eine reine Vollbild-Darstellung erreicht man, indem man unter „Bildschirmgröße“ den Wert „27″W“ wählt. Hier stehen elf verschiedene Optionen wie beispielsweise „27″W“, „24″W“ oder „20″W“ zur Auswahl. Wer am DisplayPort ein 16:9-Format anzeigen möchte, wählt „27″W“. In der Software Evnia Precision Center wird das Ganze klarer. „27″W“ wird dort sinnvollerweise mit „Max. Bild“ bezeichnet, und bei den jeweiligen Auflösungen steht das Seitenformat dahinter, also beispielsweise bei „27″W“ „16:9“.
Im PC-Betrieb sollte die Skalierung der Grafikkarte überlassen werden, die das Bildsignal als Vollbild, Seitenverhältnis oder 1:1 korrekt wiedergeben kann. Leider nehmen die Interpolationsmöglichkeiten der Monitore in diesem Bereich immer mehr ab. Da wir aber testen wollen, was der Philips 27M2N3501PA leistet, haben wir in den Einstellungen der Grafikkarte festgelegt, dass das Anzeigegerät die Skalierung übernehmen soll und ein 1:1-Bild von der Grafikkarte ausgegeben wird. Im Fall von 1:1 spielen wir ein Vollbild zu.
Die Skalierung des Philips 27M2N3501PA im PC-Betrieb ist bei 16:10-Auflösungen nicht möglich, weil das Format nicht unterstützt wird. Die 16:9-Auflösungen wie 1920 x 1080 oder 1280 x 720 werden beim PC-Signal nur ab 100 Hz angeboten und können das Bild nicht korrekt darstellen. Nur in den HD- und SD-Auflösungen funktioniert die Skalierung einwandfrei, aber nur bis 60 Hz. Gleiches gilt für eine 1:1-Darstellung.
Wir empfehlen Ihnen, die Interpolation am PC der Grafikkarte zu überlassen.
| Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
| SD (480p) | Ja | Ja |
| SD (576p) | Ja | Ja |
| HD (720p) | Ja | Ja |
| HD (1080p) | Ja | Ja |
| UHD (4K) | Nein | Nein |
| PC (5:4) | Ja (nicht ganz flächenfüllend) | Ja |
| PC (4:3) | Ja | Ja |
| PC (16:10) | Nein | Nein |
| PC (16:9) | Nein | Nein |
Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardwarekalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Anwendung des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter Calibrite Display Plus HL zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumvolumen nennt Philips 90 % (84,8 %) Adobe RGB, 95 % (87,2 %) DCI-P3 und 120 % (123,1 %) sRGB. Die Werte in Klammern zeigen die von uns ermittelten Resultate. Die Grafiken stellen die Farbraumabdeckung im sRGB-Modus und nach der Softwarekalibrierung dar. Der sRGB-Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch gelingt, allerdings etwas zu stark. Die Farbraumabdeckung im sRGB-Modus liegt bei 93 % und nach der Kalibrierung bei 99 %.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues.
| Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
| sRGB | 93 % | 99 % |
| Adobe RGB | – | 78 % |
| ECI-RGB v2 | – | 70 % |
| DCI-P3 RGB | – | 82 % |
| ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 94 % |
Messungen vor Kalibrierung und Profilierung
Farbmodus: Anwender-Modus (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,30; Delta-C-Range: 0,71) des Philips 27M2N3501PA ist messtechnisch bereits ab Werk sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,34; Delta-C-Range: 0,63) sind die Ergebnisse ausgezeichnet und bei den Farbwerten (Delta-E-2000-Average: 0,95) ebenfalls sehr gut. Die Maximalabweichung liegt lediglich bei 1,68 Delta E 2000 (RGB: 0 127 63). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,27 und verläuft ab 64 % Helligkeit nicht normgerecht.
Helligkeit, Gamma und Kontrast können im sRGB-Modus angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 34 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung im sRGB-Modus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibrierung und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
| Bildmodus: | SmartImage „Standard“ |
| Helligkeit: | 34 |
| Kontrast: | 50 |
| Gamma: | 2,2 |
| Farbtemperatur: | Native |
| RGB: | 100/100/95 |
| Schärfe: | 50 |
Profilvalidierung

Der Philips 27M2N3501PA zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut (Delta-C-Average: 0,61) und die Range mit 1,38 Delta C ebenfalls. Die Farbwerte sind gut bis sehr gut (Delta-E-2000-Average: 0,64; Delta-E-2000-Maximum: 1,74).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,51). Die Range liegt bei 1,2 Delta C, was als gut zu werten ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E-2000-Average: 0,58). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,27, und die Gammakurve verläuft nicht ganz korrekt. Bis 70 % Helligkeit passen allerdings die Gammawerte. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf ein Delta E 2000 von 1,61 (RGB: 255 199 127).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.












