Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB
Farbraum | Abdeckung |
ISO Coated v2 | 95 % |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 81 % |
ECI-RGB v2 | 72 % |
DCI-P3 RGB | 84 % |
Der erzielte Farbumfang erlaubt ein farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum und hinreichend präzise Proof-Simulationen für den Offset-Druck auf gestrichenem Papier. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht ausreichend abgedeckt, auch wenn das Farbraumvolumen gegenüber dem von Monitoren mit einfacher W-LED-Hintergrundbeleuchtung signifikant erhöht ist.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung

In der Werkseinstellung kann der Philips 346E2CUAE mit einer guten Graubalance punkten. Leider liegt der Weißpunkt relativ weit (mit leichtem Magenta-Einschlag) von der Tageslichtkurve entfernt. Das ist aber noch verschmerzbar. Die Tonwertkurve stimmt gut genug mit der OSD-Auswahl (Gamma 2.2) überein.
Möchte man den Weißpunkt individuell über die RGB-Gain-Regler anpassen, verschiebt sich die Tonwertkurve. Wir haben nachfolgend einmal die Ergebnisse für die Reglerstellung 100/100/100 aufbereitet. Die Tonwertkurve ändert sich auch bei abweichenden Einstellwerten nicht weiter.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Color: „User Define“, Gamma: 1.8

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Color: „User Define“, Gamma: 2.2

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Color: „User Define“, Gamma: 2.4

Für die Kalibration mit einer Ziel-Tonwertkurve entsprechend Gamma 2.2 empfehlen wir daher die OSD-Einstellung Gamma 2.4.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus „sRGB“ im Vergleich mit sRGB

Der sRGB-Modus kann nicht überzeugen. Die Tonwertkurve liegt fern der eigentlich gewünschten Charakteristik, und die Farbraumtransformation wurde schlecht umgesetzt. Überdies können nun weder Helligkeit noch Weißpunkt angepasst werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der Philips 346E2CUAE aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Tonwertkurve, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Die Kalibration erfolgte mit der im vorigen Abschnitt bereits empfohlenen Gamma-2.4-Auswahl. In dem Fall müssen für die angestrebte sRGB-Charakteristik nur geringe Anpassungen über die LUT der Grafikkarte realisiert werden.
Der Philips 346E2CUAE zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Shaper-/Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Monitorprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Das gelingt für den Philips 346E2CUAE gut.
In sRGB treten nur wenige Out-of-Gamut-Farben auf. Viele gesättigte Tonwerte in Adobe RGB können dagegen nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen.
Wir haben an dieser Stelle auf einen Test mit dem UDACT („UGRA-Test“) verzichtet. Der Philips 346E2CUAE kann aber aufgrund seines Farbumfangs durchaus für Proof-Simulationen standardisierter Offset-Druckbedingungen verwendet werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den Philips 346E2CUAE haben wir in der nativen Auflösung bei 60 und 100 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 4 ms (GtG) angegeben. Der Philips 346E2CUAE implementiert eine vierstufige Overdrive-Funktion (SmartResponse: „Off“, „Fast“, „Faster“, „Fastest“). In der Werkseinstellung ist sie deaktiviert.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.