Audiovisuelle Medienwiedergabe
Das Testgerät verfügt über eine HDMI-Schnittstelle für HD-Zuspieler. Der Ton wird über die Lautsprecher oder den Audio-Ausgang (Kopfhörer) ausgegeben, sofern er belegt ist. Für die folgenden Tests wurde ein Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen.
Skalierung und Bildraten
Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p ein. Wählt man im OSD für die Skalierung „16:9“ oder „4:3“, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war bei 1080p und 720p mit 50 und 60 Hz möglich, nicht aber bei 24 Hz. Der Google Chromecast bot uns sogar 4K mit 50 und 60 Hz an, was der Philips 34B2U6603CH auch umsetzte. Allerdings war das Bild verzerrt, da das 16:9-Bildformat auf 21:9 gestreckt wurde. Im OSD war unter „Bildformat“ der Punkt „Breitbild“ ausgewählt und konnte auch nicht geändert werden.
Bei den Bildformaten stehen nach Anschluss des Google Chromecast auch die Modi „Kino 1“ und „Kino 2“ zur Verfügung. Damit können Filme im Cinemascope-Format (21:9) nahezu bildschirmfüllend dargestellt werden. Während auf dem Philips 34B2U6603CH ein Film (21:9) in 1080p (Full HD und 16:9) mit schwarzen Balken oben und unten sowie an den Seiten dargestellt wird, ist das Bild im Modus „Kino 1“ über die gesamte Breite mit nur einem kleinen Rand oben und unten versehen. Im Modus „Kino 2“ ist nur oben ein Rand zu sehen. Uns hat der Modus „Kino 1“ mit der gleichmäßigen Aufteilung der Ränder besser gefallen. Der Nachteil ist jedoch, dass Untertitel ganz oder teilweise abgeschnitten werden.
Seit langer Zeit ist der Philips 34B2U6603CH ein 21:9-Monitor, der einen solchen Kinomodus anbietet und auch einwandfrei darstellen kann.
Farbmodelle und Signallevel
Der Philips 34B2U6603CH verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Farbmodelle. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz richtig dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild. Sollte es einmal nicht passen, bietet das OSD allerdings keine Möglichkeit, manuell einzugreifen.
Overscan
Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine entsprechende Option ist im OSD vorhanden und kann an- oder ausgeschaltet werden.
HDR
Der Philips 34B2U6603CH bietet HDR-Unterstützung und ist nach DisplayHDR 400 spezifiziert. Erkennt der Monitor ein HDR-Signal, zum Beispiel vom Chromecast, schaltet der Bildschirm direkt in den HDR-Modus „DisplayHDR 400“ (474 cd/m²). Weiterhin stehend die Modi „HDR Premium“ (492 cd/m²), „HDR Film“ (431 cd/m²), „HDR Foto“ (332 cd/m²), „HDR HLG“ (475 cd/m²), „HDR Basis“ (493 cd/m²) und „Aus“ zur Verfügung. Die Werte in Klammern stellen den gemessenen maximalen Helligkeitswert im jeweiligen Modus dar.
Wer unter Windows in HDR spielen oder ein Video ansehen möchte, muss HDR unter Windows aktivieren und entsprechende Einstellungen vornehmen, die im Handbuch beschrieben werden.
Der HDR-Effekt ist durchaus bemerkbar, erzielt allerdings keinen Wow-Effekt. Wer eine optimale HDR-Darstellung wünscht, sollte sich nach Modellen mit VESA-Spezifikation von mindestens DisplayHDR True Black 600, besser DisplayHDR 1000 oder höher umsehen.
Trotz der guten Umsetzung bei der Medienwiedergabe muss man die Blickwinkeleigenschaften des Philips 34B2U6603CH im Kopf behalten. Solange man frontal vor dem Monitor sitzt, ist zumindest alles optimal. Für das Betrachten mit mehreren Personen oder wenn man einen Blickwinkel von unten hat, ist die Darstellung nicht mehr ideal.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung) „Intelligente Einheitlichkeit“ An; Aus: |
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Bildhomogenität (Farbreinheit) „Intelligente Einheitlichkeit“ An; Aus: |
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Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Gaming: | |
Medienwiedergabe (PC): | |
Medienwiedergabe (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 538,27 € *
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Gesamtwertung: |
4 (GUT) |
Fazit
Mit einer schier unglaublichen Ausstattung und einem schönen Design will der Philips 34B2U6603CH für Aufmerksamkeit sorgen. Der Hersteller vermarktet das Modell als Business-Monitor, und danach wollen wir unser Fazit ausrichten. Umfangreiche Schnittstellen inklusive Thunderbolt 4, Daisy-Chaining, KVM-Switch, 120 Hz Bildwiederholrate, DisplayHDR 400, Adaptive Sync, LAN/RJ-45 (2,5 Gbit/s), Power Delivery (96 Watt), Windows-Hello-Webcam (5 MP), Lichtsensor, Anwesenheitssensor, PiP, PbP, Flächenhomogenitätskorrektur und 5-Watt-Lautsprechern sprechen für sich. Sind diese Ausstattungsmerkmale etwas Besonderes? Nein, das bieten auf dem Papier auch andere Modelle. Was Philips beim 34B2U6603CH aber optimal gelang, ist die Umsetzung der einzelnen Funktionen.
Im Fazit wollen wir nur auf die Highlights eingehen: Der KVM-Switch ist das Beste, was wir seit Langem getestet haben. Drei Klicks auf die Strg-Taste der Tastatur, schon ist der Signaleingang samt Tastatur und Maus gewechselt. Das funktioniert im PbP-Modus zwar nicht, aber per OSD-Direkttaste ist das mit drei Klicks ebenfalls superschnell erledigt. Auch der PiP-Modus ist optimal umgesetzt. Das eingeblendete Fenster richtet sich automatisch auf das zugespielte Signal ein (21:9, 16:9 oder 4:3), was nur die wenigsten Monitore beherrschen. Der Philips 34B2U6603CH besitzt zudem zwei Kinomodi, mit denen Filme im Cinemascope-Format (21:9) nahezu bildschirmfüllend dargestellt werden. Das ist heutzutage eine Seltenheit.
Die subjektive Bildqualität ist ebenfalls gut gelungen, zumindest wenn man direkt vor dem Monitor sitzt, was bei einem Curved-Bildschirm eher die Regel ist. Dennoch gibt es zwei Punkte, bei denen das eingesetzte VA-Panel im direkten Vergleich zu einem IPS-Panel nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile hat. Während das VA-Panel beim Kontrast ein IPS-Panel weit hinter sich lässt, sind die Blickwinkeleigenschaft und das Ghosting bzw. die Schlieren bei bestimmten, insbesondere dunklen Farbkombinationen deutlich ausgeprägt. Das ist sogar beim normalen Scrollen einer Website zu beobachten, die im Dark-Modus angezeigt wird. Am auffälligsten ist es bei grünem oder rotem Text auf schwarzem Hintergrund. Daran kann auch die höchste Overdrive-Stufe nichts ändern. Bei ausreichendem Umgebungslicht, wie es in einem Büro üblich ist, verbessern sich subjektiv die Blickwinkel- und die flächige Schwarzdarstellung.
Der Philips 34B2U6603CH ist ein guter Business-Monitor mit umfangreichen Ausstattungsmerkmalen, die überdurchschnittlich gut umgesetzt wurden. Ein klassischer Allrounder ist er aber nicht, weil Gaming aufgrund des Ghostings nicht zu seinen Stärken zählt. Auch bei der Medienwiedergabe läuft der Philips 34B2U6603CH zur Höchstleistung auf. Man muss neben dem Curved-Design insbesondere den nicht optimalen Blickwinkel hierbei berücksichtigen, wenn man nicht direkt vor dem Gerät sitzt.
Ein Preis von knapp 600 Euro ist für die gebotene Leistung und Ausstattung fair kalkuliert, denn man bekommt einiges dafür geboten. Wir konnten am Markt keine Modelle mit identischer Ausstattung ausfindig machen. Uns hat das Arbeiten mit dem Philips 34B2U6603CH in jedem Fall viel Freude bereitet.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 34B2U6603CH leihweise von Philips zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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