Latenzzeit und Subjektive Beurteilung
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Bereits bei 60 Hz hat der Philips 439P9H eine moderate Signalverzögerung von 12,4 ms. Weiter reduzieren lässt sie sich auch durch die 100-Hz-Wiedergabe aber leider nicht.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist bei 100 Hz und höchster Overdrive-Stufe mit 4,2 ms ebenfalls sehr kurz. Insgesamt macht das 16,6 ms. Besonders erfreulich ist, dass das kein theoretischer Wert ist, da man die höchste Overdrive-Stufe auch ohne große Einbußen bei der Bildqualität nutzen kann.
In puncto Reaktionsverhalten entspricht die subjektive Begutachtung der Erwartungshaltung aus den Messergebnissen. Wir empfehlen, den Philips 439P9H mit 100 Hz und in der Einstellung „Am schnellsten“ oder optional in der Stufe „Schneller“ zu betreiben. Hier werden Überschwinger vermieden, ohne einen nennenswerten Anstieg der Reaktionszeit.
Um die unterschiedlichen Aktualisierungsraten von Grafikprozessor und Monitor besser in Einklang zu bringen und dabei Tearing und Ruckeln gleichermaßen zu vermeiden, hat der Philips 439P9H für das Gaming auch Adaptive Sync an Bord. Im Gegensatz zu FreeSync wird Adaptive Sync seit einiger Zeit ebenfalls von NVIDIA unterstützt. Als kompatibel werden im Handbuch aber leider nur AMD-Grafikkarten genannt.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Philips 439P9H arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längeres Arbeiten geeignet.
Sound
Philips hat dem 439P9H auch zwei Lautsprecher spendiert. Mit zweimal 5 Watt ist die Ausgangsleistung schon auf dem Papier vergleichsweise hoch. Der Lautstärkeregler steht ab Werk auf 80 %. Der Philips 439P9H meldet sich damit schon beim Systemstart ziemlich lautstark zu Wort.
Mit einer Lautstärke von 30 bis 50 % kommt man bereits sehr gut durch den Alltag. Während Philips die Lautsprecher gar nicht weiter erwähnt, ist die Klangqualität andererseits erstaunlich gut. Aus unserer Sicht reicht sie über Systemklänge hinaus problemlos auch für YouTube, Videokonferenzen etc.
Durch die versteckte Anbringung weit außen kann sich auch der Stereo-Effekt sehr gut entfalten.
DVD und Video
HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des Philips 439P9H angeschlossen werden. Der Ton wird wahlweise an die integrierten Lautsprecher oder an den Kopfhörerausgang weitergeleitet. Am PC klappt das auch via DisplayPort.
Dass der Philips 439P9H nicht mit dem Hintergedanken als TV-Ersatz konzipiert ist, sollte jedem aufgrund des 32:10-Formates schon vorab bewusst sein. Das bei 24-Zoll-Monitoren mittlerweile nur noch selten zu findende 16:10-Format war hauptsächlich fürs Büro gedacht, da man dadurch in der Vertikalen mehr Platz für Dokumente hat. Die Fläche des Philips 439P9H ist im Prinzip aus zwei Geräten dieser Art zusammengesetzt und zielt damit ebenfalls mehr auf das Arbeiten im Büro als auf Unterhaltungsanwendungen ab.
Am PC lassen sich aber auch Cinemascope-Filme im 21:9-Format gut darstellen. Der Player sorgt hier bei nativer Auflösung dafür, dass das Bild verzerrungsfrei auf die volle Höhe gestreckt wird und die horizontalen Balken komplett verschwinden. An den Seiten bleiben dafür natürlich schwarze Balken übrig, da das Display nicht über die volle Breite genutzt werden kann. Dank der satten Schwarzdarstellung des VA-Panels ist das aber nicht sonderlich störend.
Für die externe Zuspielung bieten die Skalierungsoptionen des OSDs die Optionen „Movie 1“ und „Movie 2“, um auch in diesem Fall Cinemascope-Filme möglichst bildfüllend darstellen zu können.
Zur Filmwiedergabe bietet der Philips 439P9H zudem einen entsprechenden SmartImage-Modus an. Der wirkt mit einem Schärferegler auf Stufe 90 aber völlig überschärft. Am Desktop sind in Schriften sehr deutliche Halo-Effekte zu sehen. Soweit ersichtlich, handelt es sich bei den SmartImage-Modi aber ohnehin nur um Subsets der frei zugänglichen OSD-Regler, sodass man nicht darauf angewiesen ist bzw. jeden Modus nach eigenen Vorstellungen beliebig anpassen kann.
Zur subjektiven Begutachtung sind wir einfach im kalibrierten Modus geblieben, da hier auch der etwas zu hohe Gammawert bereits durch die Grafikkarte korrigiert wird. Die Darstellung von SD-Material hat uns dabei sehr gut gefallen. Erwartungsgemäß können vor allem der hohe Kontrast und der gute Schwarzwert beeindrucken.
Die Farbdarstellung wirkt natürlich, bietet im nativen Farbraum aber ein willkommenes Plus an Farbsättigung bei kräftigen Farben. Normpuristen können jedoch alternativ auf den sRGB-Modus ausweichen, in dem der Farbraum auf die HDTV-Norm gestutzt wird. Negativ aufgefallen sind uns aber auch beim Philips 439P9H ein gelegentliches Flimmern in feinen Strukturen und deutlich sichtbare Banding-Effekte.
Eine 24p-Wiedergabe bietet der Philips 439P9H nicht. Wir empfehlen am Windows-PC/Mac, die Bildwiederholfrequenz auf 100 Hz zu stellen, da Mikroruckler hier deutlich weniger zu beobachten sind.
Vielen Dank für den Test!
Liegt im Lieferumfang ein USB C Thunderbolt Kabel dabei mit welchem ich mein Laptop direkt anschließen kann?
Das kann man doch unter Lieferumfang nachlesen, es ist sogar ein Bild vom Kabel abgebildet.
Danke für den Test..der im Fazit als Alternative genannte Philips 499P9H hat aber einen aus meiner Sicht gravierenden Nachteil gegenüber dem 439P9H und zwar das er nur 60 Hz unterstützt bedingt durch die hohe Auflösung. Ich würde nie wieder freiwillig auf 60Hz only zurückgehen wollen.