DVD und Video
Für die Video-Tests benutzen wir dieselbe PC-Konfiguration wie für die Beurteilung der Bildqualität. Außerdem verwenden wir einen Blu-Ray Player am HDMI- und gegebenenfalls auch am Komponenten-Eingang.
Am PC kann aktuelle Videosoftware nahezu jedes andere Bildformat automatisch auf die native Auflösung des Projektors skalieren und mit schwarzen Randstreifen auffüllen. Bildformate aus anderen Quellen kann der Projektor eigenständig skalieren, allerdings mit teilweise deutlich sichtbaren Qualitätseinbußen.
Der W1060 bietet die Einstellung Kino an, die sich bei der Farbuntersuchung als die beste Option erwiesen hat. Der etwas geringere Lichtstrom war in unserem gut abgedunkelten Testraum kein Nachteil.
Das HD-Video vom PC und vom BluRay Player lieferte eine beeindruckende Schärfe. Die Farben wirkten sehr natürlich, die etwas wärmere Farbstimmung war sehr angenehm. Dies kam vielfach vor allem den Hauttönen zugute. Das helle Bild wirkte brillant und plastisch, dunkle Szenen waren ein gut durchgezeichneter Genuss. Hierbei schnitt das Bild am BluRay Player ganz subjektiv besser ab.
Signalformate
Mit den Videoformaten 480i/p, 576i/p, 720p und 1080i/p verarbeitet der W1060 alle gängigen Kombinationen bis hin zu Full-HD. Je nach Bildquelle (HDMI, VGA, Komponenten- und Videoeingänge) sind aber zahlreiche Einschränkungen zu beachten.
Am PC-Eingang (VGA) reicht die maximale Auflösung nur bis 1.600 x 1.200, FullHD ist hier also nicht möglich. Überhaupt ist unter den aufgelisteten kompatiblen Auflösungen keine mit 16:9-Verhältnis, am VGA-Eingang wird also immer interpoliert.
Halbbilder mit 1080i50 und 1080i60 am HDMI-Eingang wurden mit deutlichem Zittern wiedergegeben. Die Wiedergabe einer DVD mit 576i am S-Videoeingang gelang dagegen gut.
Bildformate
Bei der Darstellung unterschiedlicher Bildformate gibt sich der W1060 recht flexibel. Mit 16:9, 4:3, Letterbox und Real ist man den allermeisten Situationen gewachsen. Dabei arbeitet er korrekt wie im Handbuch beschrieben und mit durchaus ansehnlichen Interpolationsleistungen, solange man das ursprüngliche Seitenverhältnis beibehalten kann.
Overscan
Das OSD bietet eine komfortable 10-stufige Overscan-Option an, mit der das Bild zwischen 0 und etwa 12 Prozent beschnitten werden kann. Der verbleibende Bildanteil wird auf Vollbild skaliert, wobei dies ein wenig von der Formateinstellung abhängig ist: bei 4:3 wird fälschlicherweise nur der untere Bildrand beschnitten, die seitlichen Ränder nicht.
Farbmodelle und Signallevel
Im Menü Einstellungen-HDMI kann der Tonwertumfang manuell auf Video oder PC eingestellt werden, auch eine Auto-Option ist vorhanden. Das Farbmodell (RGB, YCbCr) wird dagegen immer automatisch ermittelt, eine manuelle Anpassung ist nicht möglich.
An einem Notebook mit Intel-Chipsatz und HDMI-Ausgang wurde der Projektor als HDMI-TV erkannt, der W1060 arbeitete in der Auto-Einstellung korrekt mit eingeschränktem Videoevel und YCbCr.
Am PC mit ATI HD6750 und DVI-Ausgang wurde wiederum korrekt der volle PC-Level mit RGB eingestellt. Sehr gut: im Informationsmenü zeigt der Projektor neben der Auflösung und Bildrate auch das verwendete Farbmodell an.
Bewertung
Bildqualität: | |
Farbdarstellung: | |
Skalierung, Interpolation: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Aufstellungsflexibilität: | |
Verarbeitung: | |
Bedienung: | |
Eignung für Präsentationen: | |
Eignung für Unterhaltung: | |
Eignung für Heimkino: | |
Preis (incl. MwSt. in Euro): | Kein Preis verfügbar |
Gesamtwertung: |
3.8 (GUT) |
Fazit
Der BenQ W1060 tritt als portabler Entertainer an, der mit echtem FullHD und hoher Lichtausbeute zum sehr günstigen Preis wirbt. Unser Test zeigt, dass er dieses Versprechen wirklich hält.
Mit seinem großen Distanzbereich und dem 1,2-fach Zoom findet er in jedem Wohnraum einen geeigneten Aufstellungsort, und 1800 gemessene Lumen reichen dort jederzeit für ein brillantes Bild. Auch die Bildqualität überzeugt mit guter Schärfe und keinerlei Konvergenzproblemen, die Farbwiedergabe stimmt schon ab Werk überdurchschnittlich gut. Sehr angenehm ist auch der niedrige Geräuschpegel mit nur 28,4 db(A) im Ecomodus.
Ein paar wenige Schattenseiten leistet er sich dann doch. Allen voran trüben unübersehbare Bildartefakte durch übertriebene Schärfung das Bild in den beiden hellsten Betriebsarten. Dies müsste zur Abwertung führen, wenn es nicht auch zwei Einstellungen ohne diesen Mangel gäbe. Auch bei der Ausleuchtung sollte man nicht allzu pingelig hinsehen. Mancher wird auch die fehlenden 3D-Funktionen vermissen.
3D wieder abgekündigt, USB ohne Funktion, Bildschwächen die das sichtlich gute Gesamtkonzept konterkarieren: ein wenig mit der heißen Nadel gestrickt wirkt der W1060, und so reicht es nicht ganz zum Geheimtipp fürs Wohnzimmer. Vielleicht sehen wir schon bald einen W1060+, der das alles noch ausbügelt.
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