Bildqualität
Keine Frage: Der TX-55AXW904 legt in puncto Bildqualität einen exzellenten Auftritt hin, wobei er sich für einen Vertreter der Spitzenklasse schon ein paar unerwartete Patzer erlaubt. Diese betreffen vor allem die Farbreproduktion. Zwar kommen gleich mehrere Bildmodi für Cineasten infrage, deren Messwerte sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden, doch schwächelt unser anfänglicher Favorit „THX Bright Room“ bei den Mischfarben – schade, zumal er den BT.709-Standard sehr präzise abdeckt und zudem mit extrem reinem Weiß sowie einer durchschnittlichen Leuchtkraft von 211 Candela punktet.
Die beiden Professionell-Presets schneiden hier wesentlich besser ab, sind mit Helligkeitswerten von 165 („Professionell 1“) beziehungsweise 121 Candela („Professionell 2“) allerdings dunkler und beim Weißpunkt einen Tick zu warm eingestellt. Infolgedessen weisen Schwarz-Weiß-Filme wie „Casablanca“ einen minimalen Gelbrotstich auf. Immerhin können Profis den Problemen mithilfe des sehr detaillierten Farbmanagements oder – besser noch – der CalMAN-Kalibrieroption effektiv zu Leibe rücken.
Sollte mal das Sonnenlicht das Wohnzimmer fluten, lässt sich das Backlight auf bis zu 470 Candela hochregeln. Dabei verhilft der hervorragende Hellraumkontrast von 851:1 dem 55-Zöller zu einem brillanten Bildeindruck. Die Im-Bild- und ANSI-Werte liegen mit 571:1 beziehungsweise 358:1 auf einem soliden Niveau.
Aus seitlicher Perspektive (bis 60 Grad) nimmt der Kontrast erfreulicherweise nur geringfügig um 16 Prozent ab, wogegen der Helligkeitsverlust satte 50 Prozent beträgt. Dafür sorgen die vollflächig hinter dem Display angeordneten LEDs für eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung ohne störende Wolken. Der Hauptvorteil der Hintergrundbeleuchtung liegt in ihrer zonenweisen Ansteuerung, wodurch düstere Filme à la „Krabat“ oder „Gravity“ sichtbar an Plastizität und Tiefe gewinnen. Nichtsdestotrotz kommt es um Spitzlichter herum gelegentlich zu Aufhellungen. Dafür lässt die neue Bildschaltung „Kontrast Remastering“ leuchtende Motive noch intensiver erscheinen.
In den übrigen Disziplinen schlägt sich Panasonics Flaggschiff durchgehend wacker: Angefangen beim perfekten De-Interlacing über das saubere Upscaling bis hin zur makellosen 24p- und Bewegungsdarstellung.
Auf Wunsch beseitigt „Intelligent Frame Creation“ auf den zwei höchsten Stufen das Kinoruckeln und sorgt für einen flüssigen Videolook, wenn auch dann vermehrt Artefakte auftreten. Der Overscan ist im Tuner-Betrieb übrigens vollständig deaktivierbar. Um Blu-rays in 4K-Qualität zu genießen, sollte im Bildmenü die Option „1080p: Punkt auf 4Punkt“ eingeschaltet werden.
Leider steht die Funktion im 3D-Betrieb nicht zur Verfügung. Hinzu kommt, dass der der TX-55AXW904 (im Gegensatz zu seinen Geschwistern der AXW804-Serie) mit der Auflösungs-reduzierenden Polfilter-Technik arbeitet. Folglich wirken feine Details wie die Barstoppeln in Tobey Maguires Gesicht zu Beginn von „Der große Gatsby“ etwas weichgezeichnet, während zum Beispiel Samsungs Shutter-Modelle das Potenzial der 3D-Blu-ray voll ausreizen.
Dafür bestechen die beiden mitgelieferten Passiv-Brillen durch hohen Tragekomfort und eine authentische Tiefenstaffelung. Die unverbindliche Preisempfehlung für zusätzliche Brillen liegt bei 13 Euro pro Stück.