Test TV Panasonic TX-L47ETW5
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Zwischenbildberechnung

Die Zwischenbildberechnung kann über die OSD-Einstellungen „Intelligent Frame Creation“ und „24p Smooth Film“ in drei Stufen zugeschaltet werden.

Panasonic wirbt mit einer Bildwiederholfrequenz von 300Hz, die auf der Zwischenbildberechnung und einem „Scanning-Backlight“ basiert. Zu diesem Zweck werden die LEDs der Hintergrundbeleuchtung gezielt und in schneller Folge aus- und eingeschaltet. Es entsteht ein für den Benutzer nicht sichtbarer schwarzer Balken, der von oben nach unten durch das Bild läuft.

Die sogenannte Hold-Type-Charakteristik eine LC-Panels – verantwortlich für die Bewegungsunschärfe – wird damit abgeschwächt. Dieses Verfahren ist auch mit deaktivierter Zwischenbildberechnung weiter aktiv. Negative Auswirkungen konnten wir nicht feststellen.

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Der Panasonic L47ETW5 greift auf ein „Scanning-Backlight“ zurück.

Bereits in der ersten Stufe („Min“) wird die Bewegtbilddarstellung sichtbar verbessert. Die Implementierung kann hier durchaus überzeugen. Höhere Werte führen zu vermehrten Artefakten und einem „Videolook“, der auch für viele Nicht-Puristen zu stark ausfallen dürfte.

Bildverbesserer

Hinter der OSD-Einstellung „P-NR“ verbirgt sich ein Entrauschfilter. Er glättet artefaktbehaftetes Material in vier Stufen und besteht eigentlich aus zwei Komponenten: Ein spatialer Filter arbeitet auf Einzelbildern und verringert vor allem Kompressionsartefakte. Gleichzeitig werden bildübergreifende Informationen genutzt, um die gesamte Darstellung zu glätten. Ein wirksames Vorgehen zur Verminderung von Filmkorn.

In der höchsten Einstellung leidet zwar die Detaildarstellung, dafür treten keine Nachzieheffekte auf. Schlechtes Material kann durch den Filter durchaus an Qualität gewinnen.

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„P-NR“ (Off/Max)

Wir vermissen ein explizites „Detail Enhancement“, das feine Details im zugespielten Signal herausarbeitet. Der einfache Schärfefilter kann das mit seiner Kantenhervorhebung nicht leisten.

Unterstützte Farbmodelle und Signalpegel

Der Panasonic L47ETW5 nimmt digitale YCbCr- und RGB-Signale entgegen. Eine Anpassung auf PC-Level und Videolevel ist bei Zuspielung via DVI-HDMI möglich und korrekt umgesetzt. Allerdings wird die Farbauflösung in jedem Fall reduziert (siehe Abschnitt „Allgemein“).

Panasonic Tx L47etw5 Fernseher Signalpegel
Einstellungen für RGB-Signale

Ausleuchtung

Die Ausleuchtung ist nicht ganz ideal, aber unter Berücksichtigung der Panelgröße noch gut. Wir können leichte Aufhellungen zu den Rändern hin feststellen. Aufnahmen mit langer Belichtungszeit zeigen dann stärkere Wolkenbildungen, die allerdings im realen Einsatz auch in dunkler Umgebung kaum hervortreten.

Die dynamische Kontrastregelung sorgt in den meisten Bildmodi für eine Abdunklung des Bildinhaltes. Schnelle Inhaltswechsel führen dann zwangsweise zu unschönen Fluktuationen der Gesamthelligkeit. Das ist beispielsweise in Weltraumszenen gut sichtbar. Schon aus diesem Grund empfehlen wird den Betrieb im Bildmodus „True Cinema“, der die bildabhängigen Anpassungen deaktiviert.

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Ausleuchtung des Panasonic L47ETW5 bei kurzer Belichtungszeit (links) und langer Belichtungszeit (rechts).

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, 75%-, 50%-, 25%-Grau), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

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Panasonic Tx L47etw5 Fernseher Homogenitaet1
An 15 Messpunkten wurden Helligkeitsverteilung (linkes Bild; Prozent) und Farbreinheit (rechtes Bild; DeltaC) überprüft.

Die Helligkeitsverteilung ist durchschnittlich. Im Mittel liegt die Abweichung zur Mitte bei rund 8,5 Prozent. Maximal sind es knapp 18 Prozent. Damit kann man bei einem 47-Zoll großen Panel, das keine Funktionen zur Verbesserung der Flächenhomogenität implementiert, gut leben. Demgegenüber überzeugt die Farbreinheit leider nicht: Die rechte untere Ecke zeigt einen besonders deutlichen Farbstich. Selbst im zentralen Blickfeld sind die Abweichungen zu groß. Obwohl die Bildhomogenität einer teils hohen Serienstreuung unterliegt, sollten solche Ausrutscher durch die Qualitätskontrolle vermieden werden.

Unsere strengen Bewertungskriterien stellen für große LC-Panels natürlich eine besonders große Hürde dar. Der nur einen Zoll kleinere Samsung UE46D7090 hat aber bereits gezeigt, dass auch in diesem Bereich eine gleichmäßige Darstellung möglich ist.

Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Die Auswertung ist diesmal sehr eingeschränkt, weil der Panasonic L47ETW5 keine mehrstufige Intensitätsanpassung der Hintergrundbeleuchtung erlaubt. Im Bildmodus „Normal“ erreichen wir 253 cd/m². Nach Kalibration auf D65 – basierend auf dem Bildmodus „True Cinema“ – verbleiben 170 cd/m². Der Umgebungslichtsensor („Eco Mode“) war für die Messungen deaktiviert.

Leuchtdichte Weiß:

Bildmodus Unkalibriert D65 5800K D50
Normal 253 cd/m²
True Cinema 181,4 cd/m² 170 cd/m² 156,4 cd/m² 141,1 cd/m²

Leuchtdichte Schwarz:

Bildmodus
Normal 0,20 cd/m²
True Cinema 0,16 cd/m²

Das Kontrastverhältnis liegt bei rund 1060:1. In Richtung des nativen Weißpunktes steigt der Wert durch den erhöhten Weißpegel noch leicht an. Die Darstellung ist also etwas flauer als bei Bildschirmen, die ein aktuelles VA-Panel verbauen.

Der sogenannte On-Off-Kontrast erreicht in den Bildmodi mit dynamischer Kontrastregelung natürlich deutlich höhere Werte. Der Vorteil ist im Mittel aber nur sehr gering. Im Gegenzug handelt man sich eine wenig ideale Gradation und sichtbare Helligkeitsfluktuationen ein.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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