Film- und TV-Betrieb
Für die Zuspielung von TV-, Video- und Filmmaterial haben wir eine Sony PlayStation 3, einen Philips DVP5980 DVD-Player und einen Topfield TF500PVR DVB-S Twin-Receiver eingesetzt. Darüber hinaus wurde der F96 mit dem Videoprozessor (Scaler) DVDO iScan VP50 gekoppelt, den wir kürzlich getestet haben.
Der Samsung LE-52F96BD ist ein FullHD-TV, was bedeutet, dass der 52-Zöller das Bildformat 1080p nativ darstellen kann. 1080p steht für die unterstützte Auflösung, wobei die Zahl 1080 für die vertikal darstellbaren Zeilen und das „p“ für progressiv steht.
Progressiv bedeutet, dass das jeweilige Signal in Vollbildern übertragen wird. Ein Fernsehgerät mit 1080p-Unterstützung hat also eine native Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln und kann ein zugespieltes progessives Signal in dieser Auflösung verarbeiten. Steht hinter der Zeilenanzahl ein „i“, handelt es sich um ein iterlaced Signal (d.h. Übertragung in Halbbildern). Zur Anzeige muß das Signal dann deinterlaced werden, da ein LCD immer vollbildbasiert arbeitet.
Szene aus dem Blu-ray-Film „300“ (2,40:1 Cinemascope-Format), zugespielt per PlayStation 3 über Component.
Der Samsung LE-52F96BD unterstützt folgende Videoformate:
PAL-Standard
576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p
NTSC-Standard
480i, 480p, 720p, 1080i, 1080p
Bei den Frequenzen ist das Highend-Gerät von Samsung recht flexibel und es werden 24Hz, 48Hz, 50Hz und 60Hz unterstützt. Eine Darstellung mit 100 oder 120Hz wird vom LE-52F96BD hingegen nicht geboten. Ein LCD-TV ist allerdings grundsätzlich flimmerfrei und eine höhere Bildwiederholfrequenz als nötig stellt im Gegensatz zur Röhre keine direkte Verbesserung des Bilds dar.
Mit Kino-Plus ist beim F96 eine Zwischenbildberechnungslösung vorhanden. Der Unterschied zu 100 Hz, wie diese z.B. Samsungs F86-Geräte bieten, besteht darin, dass Kino-Plus nur für Filmmaterial gedacht ist, während die 100 Hz Implementierung bei F86 TVs flexibler konfigurierbar ist. Mit Zwischenbildberechnungen wie z.B. Kino-Plus hat man zwar eine bessere Bewegtbilddarstellung handelt sich aber dafür andere unschöne Effekte, wie z.B. Artefakte ein.
Über die Vor- und Nachteile der 100- und 120Hz-Technik zur Verbesserung von Bewegtbildern, wie sie höherwertige LCD-TVs oftmals verwenden, kann man streiten. Aus unserer Sicht stellt dies eher eine technische Spielerei dar, denn wenn die zugespielten Bilder in der vorliegenden Auflösung abgespielt werden können, ist der Bildeindruck perfekt bzw. so wie vom Aufnehmenden vorgesehen.
Sehr viel wichtiger finden wir den sogenannten „24p“-Modus, der vom Samsung LE-52F96BD unterstützt wird. Bei 24p werden 24 Vollbilder in der Sekunde (24 Hz) dargestellt. Das ist ein wichtiger Standard, da hochauflösendes Filmmaterial, wie dies auf Blu-ray und HD-DVD vorliegt, ohne Umrechnung in Originalgeschwindigkeit vom TV-Gerät dargestellt werden kann.
Der F96 besitzt außerdem eine von Samsung als „Movie-Plus“ bezeichnete Lösung zur Zwischenbildberechnung, die für die Zuspielung von Filmmaterial gedacht ist. Interessanterweise wird erst mit Aktivierung dieser Funktion korrektes Film Mode Deinterlacing für 3:2 und 2:2 Signale erreicht. Ohne Movie Plus bleibt der Deinterlacer des Samsung leider auch bei Zuspielung von Filmmaterial ständig im Video Mode, was sich besonders bei feinen, horizontalen Strukturen negativ bemerkbar macht und in Bewegung für einen Auflösungsverlust sorgt. Allerdings verursacht die Aktivierung von Movie-Plus den Verlust des typischen Film-Looks, d.h. Spielfilme erinnern nun eher an eine Seifenoper im TV. Dies wiegt der Vorteil des flüssigeren Bewegungseindruckes und korrekten Film Mode Deinterlacing aus unserer Sicht leider wieder mehr als auf.
Leider geht das auf Kosten der Bildqualität, da die vom TV berechneten (interpolierten) Bilder nicht an die Qualität des Filmmaterials heranreichen. Glücklicherweise lässt sich im Menü des LE-52F96BD einstellen, ob Movie-Plus aktiviert werden soll. Weitergehende Informationen zum Thema Bildfrequenz finden Sie in unserer Reportage „Perfekter Bildgenuss: Auf die Bildfrequenz kommt es an!„.
Durch die Zonen-Dimmung des LED-Backlights, kommt es bei hellen Bildteilen auf dunkeln Grund zu einem „Korona“-Effekt (Heiligenschein). Je größer der Kontrastunterschied zwischen dem hellen Bildteil und dunklen Hintergrund, desto stärker fällt der „Korona“-Effekt auf.
Der im Samsung LE-52F96BD integrierte Scaler verrichtet seine Arbeit ordentlich und die Bildqualität liegt insgesamt im Mittelfeld aktueller LCD-TVs. Geräte von Sony oder Toshiba mit dem „Faroudja Chipset“ leisten hier aber deutlich mehr.
An die Einstellungsmöglichkeiten und die Bildqualität bei Zuspielung über einen externen Videoprozessor wie dem DVDO iScan VP50 kommt ohnehin kein interner Scaler von zurzeit auf dem Markt befindlichen Fernsehern heran.
Als Bildeinstellung können bei Samsungs 52-Zöller per Tastendruck folgende Formate durchgeschaltet werden:
Automatisch Breit: Mit dieser Einstellung wird das Bild automatisch im richtigen Seitenverhältnis angezeigt. Die Funktion zeigt nur bei analogen Signalquellen Wirkung.
16:9: Stellt das Seitenverhältnis fest auf das 16:9-Format ein.
Breitzoomen: Bei dieser Funktion wird ein 4:3-Bild vergrößert dargestellt.
Zoom: Zieht ein Breitbildformat auf die volle Bildfläche auf.
4:3: Stellt das Seitenverhältnis fest auf das 4:3-Format ein.
Nur Scan: Hier wird eine Signalquelle pixelgenau, also ohne etwaige Beschneidung des Bildes (Overscan) dargestellt.
Im Filmbetrieb zeigt das Testgerät gute bis sehr gute Leistungen und leistet sich nur wenige Schwächen. Die Stärke des Geräts liegt in der hervorragenden Bildqualität, wenn die Zuspielung über eine hochwertige externe Quelle wie die Playstation 3 oder über einen Videoprozessor erfolgt. Dann kann der F96 seine Vorzüge voll entfalten.