Test TV Sony KD-55X8505C
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Bildqualität

Wurde man von den vielen Bildmodi früherer Sony-Fernseher förmlich erschlagen, hat der Hersteller die Anzahl bei den aktuellen Modellen stark reduziert; wobei zwölf Stück für unseren Geschmack immer noch zu viel sind. Schließlich können wir ambitionierten Cineasten nur das Preset „Cinema pro“ empfehlen, welches sich durch einen sehr angenehmen Schärfeeindruck sowie naturgetreue Farbreproduktion auszeichnet. Ab Werk ist die Farbtemperatur mit rund 7.000 Kelvin allerdings etwas zu niedrig eingestellt, so dass helle beziehungsweise weiße Bildinhalte leicht blaustichig erscheinen.

Ein Highlight in dieser Preisklasse stellt die Quantum-Dot-Technologie des eingangs erwähnten Triluminos-Displays dar: Die darin eingesetzten Nanokristalle sorgen für besonders kräftige Farben und verleihen so beispielsweise Zeichentrick- respektive Animationsfilmen einen knalligen Look. Die Intensität lässt sich über den Menüpunkt „Farbbrillanz“ in drei Stufen anpassen.

Sonderlich hell ist der Bildschirm leider nicht: Das Edge-LED-Backlight schafft maximal 400 Candela pro Quadratmeter, jedoch im viel zu kühlen Bildmodus „Brillant“ – in „Cinema pro“ sinkt die Leuchtdichte auf 307 Candela. An sonnigen Tagen beziehungsweise unter ungünstigen Lichtverhältnissen empfiehlt sich deshalb das Preset „Foto-Anwender“ mit immerhin 367 Candela bei ähnlich neutralen Farben.

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Auch Einstiegsmodelle können mit einer guten Farbwiedergabe überzeugen: Im Bildmodus „Cinema pro“ deckt der Sony KD-55X8505C den Farbraum präzise ab
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Der Sony KD-55X8505C stellt auch schwierige Mischfarben wie zum Beispiel Hauttöne korrekt dar; Graustufen zeigen jedoch einen leichten Blaustich.
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Deckungsgleich: Die Farben behalten bei abnehmender Helligkeit ihre Position, zeigen in der Praxis also keine nennenswerten Abweichungen.

Mangels Local-Dimming schwächelt der KD-55X8505C ein wenig in dunklen Szenen und lässt zum Beispiel die Sterne zu Beginn von „Gravity“ in den Tiefen des Weltalls verschwinden. Nichtsdestotrotz schneidet er in unserer Kontrastmessung erstaunlich gut ab: Die Werte liegen mit 1.296:1 (EBU-Im-Bild) und 469:1 (ANSI) angesichts des Gerätepreises auf hervorragendem Niveau. Einzig der Hellraumkontrast fällt auf recht magere 477:1 zurück.

Weitere Schwächen offenbart der Fernseher im Tuner-Betrieb: Die Vollbildwandlung gelingt ihm nicht ganz sauber, weshalb es in SDTV- und 1080i-Sendern gelegentlich zu Artefakten kommt. Schnelle Bewegungen und 24p-Signale bereiten ihm hingegen keine Probleme.

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Von den insgesamt zwölf Bildmodi liefert „Cinema pro“ die besten Ergebnisse. Über die Regler lassen sich Farben, Helligkeit und Bewegungsdarstellung optimieren.
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Schmaler Blickwinkel: Aus seitlicher Perspektive verliert der Sony KD-55X8505C mehr als die Hälfte seiner Helligkeit (rot) und des Kontrasts (gelb).
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Durchgehend zu hoch: Die Farbtemperatur des Sony KD-55X8505C liegt über den gesamten Helligkeitsbereich bei über 7.000 Kelvin, was eine etwas kühle Bildwirkung zur Folge hat.

Farbraum-Presets

Woran denken Sie, wenn Sie „Ultra HD“ hören beziehungsweise lesen? Vielen fällt vermutlich nur die vierfache Full-HD-Auflösung (4K) in den Sinn – allerdings birgt der UHD-Standard weitaus mehr Potenzial. Das Fernziel sieht sogar 7.680 x 4.320 Pixel vor (8K, UHD-2). Neben der Anzahl an Bildpunkten spielen erweiterte Farbräume eine entscheidende Rolle: War bislang BT.709 maßgeblich für Blu-rays und HDTV-Inhalte, deckt die zukünftige ITU-BT.2020-Norm ein wesentlich größeres Spektrum ab. Der Farbumfang ist dabei so groß, dass kein aktuelles TV-Gerät die Spezifikation auch nur annähernd erfüllt. In der Praxis wird deshalb eher mit dem Kino-Standard DCI-P3 gearbeitet.

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sRGB/BT.709, DCI und BT.2020: In den erweiterten Einstellungen des Bildmenüs stellt Sony drei Farbraum-Presets zur Auswahl, die sich deutlich auf die Darstellung auswirken.

Sony zeigt sich davon wenig beeindruckt und spendiert seinen neuen 4K-Fernsehern in den Tiefen des Bildmenüs erweiterte Farbraum-Presets – neben dem werksseitig aktiven Modus „sRGB/BT.709“ stehen auch „DCI“ und sogar „BT.2020“ zur Auswahl. Diese suggerieren dem Anwender eine besonders hohe Zukunftssicherheit, bringen zum jetzigen Zeitpunkt aber keinerlei Nutzen; ganz im Gegenteil: Heutige HD-Videos wirken damit stark übersättigt. Vielmehr muss für eine adäquate Bildwirkung auch die Quelle im entsprechenden Standard gemastert sein. Hier könnte die bereits in den Startlöchern stehende Ultra-HD-Blu-ray den Durchbruch bedeuten.

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Stellt man den Farbraum im Bildmenü auf „BT.2020“, werden vor allem Rot und Grün deutlich erweitert. An die ITU-R-Vorgaben kommt der Sony KD-55X8505C dennoch nicht heran.

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1 Gedanke zu „Test TV Sony KD-55X8505C“

  1. Kann man bei dem TV irgendwo anzeigen, welches Signal gerade rein geht?
    Der zeigt da nur „38140x2160p“ an, aber nicht mit welcher Bildrate.
    Ich hab einen Vu+ Solo² an einem VSX-923.
    Der Solo² gibt alles in 1080p mit 50Hz aus. Was eigentlich auch schon eine Bearbeitungsstufe von 1080i oder 720p zu 1080p ist.

    Der VSX-923 betreibt dann noch ein Upscaling auf 3840×2160.
    Und da das Ursprungssignal 1080p mit 50 Bildern pro Sekunde ist, sollte doch eigentlich auch 2160p mit 50 Bildern pro Sekunde am AV-Receiver VSX-923 ausgegeben werden.
    Aber der 55x8505C kann angeblich maximal 2160p mit 30 Bildern pro Sekunde.

    Leider kann Ich mir am TV nicht anzeigen wie viele Bilder der pro Sekunde reinbekommt, und auch darstellt.

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