Test ViewSonic VP2768-4K – Monitor für Bildbearbeitung
7/7

Bildqualität/HDR

Aufgrund der guten Werksmodi für sRGB und Rec. 709 kann man den ViewSonic VP2768-4K bei der Videowiedergabe wahlweise leicht genau auf die HDTV-Norm trimmen oder auch im nur sehr leicht erweiterten Farbraum belassen. Zu Unterhaltungszwecken wird das den meisten sogar besser gefallen.

Ansonsten liegt die Bildqualität erwartungsgemäß auch bei der Videowiedergabe auf einem sehr hohen Niveau. Kontrast und Schwarzwert sind gut bis sehr gut. Bei Cinemascope-Filmen können die Randeinstrahlungen in den schwarzen Balken eventuell etwas stören.

ViewSonic wirbt auch mit der Fähigkeit des VP2768-4K, HDR-Content wiedergeben zu können. Wer bereits einige unserer Tests zum Thema HDR gelesen hat, wird sich dem Gerät schon allein aufgrund der technischen Daten mit sehr geringen Erwartungshaltungen nähern. Das Modell besitzt weder einen erweiterten Farbraum, noch macht der Hersteller Angaben zur Peak-Helligkeit oder einem „Local Dimming“.

Wir haben trotzdem versucht, diese Fähigkeit zu testen. Trotz installierter Monitortreiber und zahlreicher Versuche – sowohl über DP als auch HDMI – wurden die notwendigen Schalter in Windows 10 gar nicht erst angezeigt. Das heißt: Das Betriebssystem erkennt das Gerät nur als SDR-Gerät und verweigert damit auch das Umschalten auf HDR.

Bewertung

4

(GUT)

Fazit

Der VP2768-4K gehört zu ViewSonics Profiliga und richtet sich vor allem an Anwender in den Bereichen Fotografie, Videobearbeitung und Content-Entwicklung. Das Gerät kann dabei zunächst mit einer ordentlichen Verarbeitung und umfangreichen Ergonomiefunktionen punkten.

Die 4K-Auflösung ist aus unserer Sicht bei der 27″-Diagonalen noch keine Pflicht, aber zumindest im direkten Vergleich zu einem Gerät mit QHD-Auflösung fallen einem das Plus an Schärfe und das „glattere“ Schriftbild bei Texten auf. Abgesehen von den Schwächen bei der Ausleuchtung kann der ViewSonic VP2768-4K in allen Aspekten der Bildqualität überzeugen. Was für die EBV allerdings fehlt, ist der erweiterte Farbraum, der aus unserer Sicht wichtiger als die 4K-Auflösung wäre. Das hängt natürlich vom geplanten Einsatzzweck ab. Ein sRGB-Workflow ist in der EBV sicherlich unkomplizierter.

Die Einsatzmöglichkeiten des Gerätes schränkt es aber in jedem Fall ein – insbesondere, da immer mehr Geräte auf HDR10 und zumindest auf den DCI-P3-Farbraum setzen. HDR10-Content soll der VP2768-4K zwar auch wiedergeben können, in unserem Test hat das aber nicht funktioniert.

Überrascht hat uns der ViewSonic VP2768-4K vor allem bei der Bildhomogenität. Sie fällt zunächst nur befriedigend aus. Das Modell ist aber das erste Gerät der VP-Serie, bei der in unserem Test die versprochene Gleichförmigkeitskorrektur tatsächlich funktioniert. Schaltet man sie via OSD oder Hardware-Kalibrierung ein, ist die Bildhomogenität sehr gut. Möglicherweise werden mit der aktuellsten Software-Version 1.5.0 auch andere Geräte der VP-Serie aufgewertet. Das können wir im Nachhinein natürlich nicht mehr feststellen.

Nicht optimal ist dagegen die Bedienbarkeit. In Summe wird damit auch der ViewSonic VP2768-4K den Ansprüchen an einen Einsatz im professionellen Umfeld nicht gerecht. Wer in der EBV sein Geld verdient, will sich auf seine Arbeit konzentrieren und nicht erst alle möglichen Wenn-dann-vielleicht-gut-Kombinationen durchexerzieren. Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit sowie eine einfache und möglichst wenig Anwenderfehler erlaubende Bedienung sind hier ganz wichtig.

Damit richtet sich auch der VP2768-4K eher an Heimanwender oder Berufseinsteiger mit stark begrenztem Budget. Dabei hat ViewSonic den Preis der VP-Serie mittlerweile aber gehörig nach oben geschraubt. Bei 679 Euro Straßenpreis kann man selbst unter Budget-Aspekten nicht mehr bedenkenlos zugreifen. Da kommt auch bereits der EIZO CS2730 mit erweitertem Farbraum und fünf Jahren Herstellergarantie in Reichweite.

Testlogo ViewSonic VP2768-4K

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Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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