FreeSync
Der Monitor unterstützt FreeSync von 48 bis 165 Hz, was uns im Grafikkartentreiber angezeigt wurde. Im Handbuch gab es dazu keine Ausführungen. Bei einer Aktivierung im OSD kann der 1-ms-Mode, auf den wir später genauer eingehen, nicht mehr aktiviert werden.
In verschiedenen Tests haben wir die Umsetzung von FreeSync getestet. Dafür zogen wir den Windrad-Test als auch diverse Spiele heran. Games wirkten nach einer Aktivierung weicher und angenehmer, die Bilddarstellung flüssiger. Letzteres auch, da kein Tearing auftrat, das in der Praxis häufig gar nicht bewusst wahrgenommen wird, aber die Geschmeidigkeit der Bilddarstellung unbewusst beeinflusst. Wir können die Aktivierung daher nur empfehlen und die Umsetzung im Gerät loben.
Subjektive Beurteilung
Wie sich die Messwerte in der Praxis auswirken, wollen wir in diesem Bereich subjektiv aufgrund der Erlebnisse mit den Augen und Erfahrungen des Testers wiedergeben. Wir haben dafür verschiedene Spiele mit dem Monitor ausprobiert und auf mögliche optische Effekte geachtet.
In der höchsten Overdrive-Stufe bei 165 Hz konnten leichte Überschwinger gemessen werden. In der Praxis führte diese zu leichten Rändern bei Gegenständen oder vor allem Buchstaben, wenn schnelle Bewegungen ausgeführt wurden. Diese lagen für uns aber in einem noch akzeptablen Bereich, wodurch wir diesen Modus auch für den Dauerbetrieb empfehlen würden. Dies ist nämlich die einzige Stufe, die eine Reaktionszeit von unter 10 ms bietet.
Bei 60 Hz war eine leichte Schlierenbildung vorhanden, die bei 165 Hz praktisch vollständig verschwunden ist. Dies dachten wir auf jeden Fall nach den ersten Tests und unserer subjektiven Wahrnehmung. Der Monitor bietet aber einen 1-ms-Mode, der Schlieren und den sogenannten Blur-Effekt weiter verringern soll. Dieser ist nur bei 165 Hz und auch nicht zusammen mit FreeSync aktivierbar. Der Effekt nach einer Aktivierung des 1-ms-Modes hat uns fast vom Stuhl geworfen. Der Blur-Effekt wurde sehr effektiv reduziert und war praktisch nicht mehr vorhanden. Vor allem bei dafür optimierten Tests war der Effekt sehr eindrucksvoll sichtbar, aber auch bei Spielen, wo ein Blur-Effekt eher störend wirkt, konnte eine deutliche Verbesserung wahrgenommen werden.
Der Anwender muss sich allerdings nicht nur zwischen FreeSync und dem 1-ms-Mode entscheiden, denn die Aktivierung der Blur-Reduzierung führt zu einem weiteren Effekt, der diesen Modus kaum praxistauglich erscheinen lässt. Nach einer Aktivierung wird die Helligkeit des Monitors deutlich reduziert. Wir konnten nur noch etwa 70 cd/m² messen, was allenfalls in sehr stark abgedunkelten Räumen noch als halbwegs angenehm empfunden werden kann. Die Helligkeitseinstellung im OSD wurde außerdem ausgegraut, wodurch sie manuell auch nicht wieder erhöht werden konnte. Anwender, die diesen Effekt nutzen möchte, müssen daher mit dieser geringen Helligkeit leben.

Eine weitere Einstellung für Spieler ist im OSD vorhanden: ein Schwarzstabilisator. Voreingestellt ist der Wert 50, der um fünf Stufen nach oben und unten verstellt werden kann. Genutzt wird dies häufig von Ego-Shooter-Spielern, um Gegner in dunklen Ecken besser erkennen zu können. Der Regler hatte allerdings auf das gesamte Bild Auswirkungen und nicht nur auf dunkle Bereiche, wodurch er wahrscheinlich nur in Extremsituationen Anwendung finden wird. Subjektiv empfanden wir eine leichte Reduzierung, zum Beispiel in Rennspielen, als angenehm, weil dadurch eine Kontrastverstärkung hervorgerufen wurde.
Konsolenbetrieb
An aktuellen Konsolen kann der Monitor mit Full HD und bis zu 120 Hz betrieben werden. Besitzer einer Xbox Series X können zudem VRR („Variable Refresh Rate“), aber leider kein ALLM („Auto Low Latency Mode“) aktivieren.
Auf einen 4K-Genuss muss beim ViewSonic VX3218-PC-MHD verzichtet werden. Es gibt allerdings aktuell ohnehin nur wenige Spiele auf dem Markt, die 4K und 120 Hz gleichzeitig unterstützen. Bei den meisten Titel funktionieren 120 Hz nur bei 1080p, das der Monitor problemlos wiedergeben kann.
Sound
Dem ViewSonic VX3218-PC-MHD wurden zwei 2-Watt-Lautsprecher spendiert. Diese können im OSD allerdings nur in der Lautstärke angepasst werden, weitere Einstelloptionen sind nicht vorhanden. Alternativ können Signale über den Monitor auch an einen Kopfhörer weitergereicht werden. Der Anschluss dafür befindet sich aber nicht seitlich, wodurch er schwer zu erreichen ist. Das ist unpraktisch, wenn der Kopfhörer abwechselnd mit mehreren Geräten genutzt wird.
Die maximale Lautstärke war ausreichend hoch und die Klangqualität in Ordnung, allerdings ohne wirkliche Höhen oder Bässe. Es wurde ein klarer Sound ohne großes Volumen wiedergeben. Die Lautsprecher eignen sich daher für Windows-Sounds und kürzere Videoclips. Für Spiele empfehlen wir sie dagegen nicht. Weder für Shooter, wo die Ortung einer Geräuschquelle entscheidend ist, noch für Genres, die auf Atmosphäre setzen, die eben auch durch einen guten Sound erzeugt wird.
Nachdem es bereits länger mehrere Displaytechnologien mit einem Kontrastverhältnis von 1.000.000 : 1 gibt, verstehe ich nicht, warum hier immer noch ein Kontrastverhältnis von x.000 : 1 als sehr gut bewertet wird.
Weil das ein dynamischer Kontrastwert ist und gerne auch als Fabelwert anzusehen ist. Kein Mensch weiß wie der Hersteller diesen Wert genau ermittelt. Für uns zählt einzig der statische Kontastwert und der liegt bei TN und IPS so um 1000:1, auch mal gering höher und für MVA bei 3000 bis 4000:1.
Einzig die OLED-Technologie könnte hier einen deutlichen Sprung erreichen, aber bisher haben wir nur einen OLED-Monitor testen können: https://www.prad.de/testberichte/test-eizo-foris-nova-oled-monitor-mit-rekord-speed/ für den Massenmarkt gibt es hier leider noch nichts.